Verfügungsfonds „Close the Gap“
Studien zeigen, dass Wissenschaftlerinnen* im Zuge der Corona-Pandemie weniger Forschungsprojekte beantragen und Publikationen veröffentlichen als ihre männlichen* Kollegen. Dies ist vor allem in der pandemiebedingten gestiegenen Doppelbelastung von Wissenschaftlerinnen* hinsichtlich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie begründet. Durch fehlende bzw. beschränkte Betreuungs- und Versorgungsmöglichkeiten verstärken sich die schon zuvor vorhandenen Ungleichheiten im Wissenschaftssystem zum Nachteil von Wissenschaftlerinnen* mit Familienverantwortung. Insbesondere die verringerte Publikationsleistung, der so genannte „Gender Publication Gap“, ist ein Indikator für die verstärkte Ungleichheit.
Zudem ist kaum eine oder nur eine eingeschränkte Nutzung von Labors möglich, Forschungsexkursionen und Befragungen oder Behandlungen werden verschoben. Darüber hinaus haben die gestiegenen Anforderungen an die Bereitstellung und Durchführung der digitalen Lehre im besonderen Maße Einfluss auf zeitliche Ressourcen des wissenschaftlichen Nachwuchses und somit auf die Zahl der Veröffentlichungen.
Um der pandemiebedingten Publikationslücke sowie den Herausforderungen für Lehrende und Forschende mit Familienaufgaben entgegenzuwirken, schreibt die Universität Hamburg, gefördert durch Mittel der BWFGB im Rahmen der Ausschreibung „Ausgleich des Geschlechtereffekts während der Corona-Krise“, den Verfügungsfonds Close the Gap aus.
Antragsberechtigt sind
- wissenschaftlich arbeitende Frauen* sowie
- Wissenschaftler:innen mit Familien- und Pflegeaufgaben,
die mindestens seit dem Wintersemester 2020/21 an der Universität Hamburg beschäftigt sind (ohne medizinische Fakultät/ UKE).
Förderungsfähig sind insbesondere
- Unterstützung bei der Erstellung von Publikationen (z. B. durch studentische Hilfskräfte ),
- Einzelcoachings,
- Unterstützung bei der Kinderbetreuung/Betreuung zu pflegender Angehöriger sowie
- Anträge auf Einzelfallförderung (keine Stipendien oder Werkverträge) zum Ausgleich von pandemiebedingten Einschränkungen und Herausforderungen.
Spezifische Informationen für die Förderungen:
- Unterstützung durch studentische Hilfskräfte (SHK)
- max. 100 Stunden
- Begrenzung des Beschäftigungszeitraums auf 6 Monate
- Folgeanträge sind möglich - Coachings
- Einzelcoachings (max. 6 Stunden)
- Coaching-Angebot der Stabsstelle: Promovieren mit Kind / Promotion allgemein - Informationen zur Beantragung der Zuschüsse zur Kinderbetreuung/Betreuung zu pflegender Angehöriger (PDF)
Antragsstruktur
- Antragsformular (DOCX; mit Schilderung der Situation und der Förderung)
- Anschreiben mit kurzer Antragsbegründung
Der Antrag ist an die Gleichstellungsbeauftragte der Universität Hamburg zu richten und kann zwischen dem 01.03.2021 und dem 30.06.2022 gestellt werden.
Vollständige Anträge werden in der Reihenfolge der Antragstellung bearbeitet. Die Gleichstellungsbeauftragte entscheidet über die Vergabe vorbehaltlich der Mittel.
Bitte richten Sie den Antrag mit den erforderlichen Unterlagen als PDF-Dokument an gleichstellung"AT"uni-hamburg.de
Bitte beachten Sie, dass wir nur vollständige Anträge bearbeiten können.
Das Projekt Close the Gap
Ein gemeinsames Projekt der Universität Hamburg (UHH), der medizinischen Fakultät der Universität Hamburg (UKE), der Hafen City Universität (HCU), der Technischen Universität Hamburg (TUHH) und der Hamburger Hochschule für Musik und Theater (HfMT) soll dem Effekt des „Corona Gender Publication Gap“ entgegenwirken, indem es Wissenschaftler:innen individuell fördert und vernetzt.
Auf den Projektseiten erhalten Sie Informationen zum Netzwerk und den Veranstaltungen im Rahmen des Projekts Close the Gap.