UHH Newsletter

Mai 2013, Nr. 50

FORSCHUNG

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Meterhohe Mengen ungenutzten Schwefelabfalls lagern in Raffinerien. Foto: The Library of Congress


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Prof. Dr. Patrick Theato
Universität Hamburg
Fachbereich Chemie

t. 040.42838-6002 (Sekretariat), -6009 (Büro)
e. theato-at-chemie.uni-hamburg.de

Neue Batterien aus Schwefelabfall

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Hamburg haben mit Forscherteams aus den USA und Südkorea entdeckt, wie sich aus Schwefelabfall ein neuer Kunststoff erzeugen lässt. Der Stoff ist in der Lage, beispielsweise Batterien in elektrischen Fahrzeugen leistungsstärker zu machen.

Aus dem Kunststoff mit dem wissenschaftlichen Namen „invers-vulkanisierte Schwefelpolymere“ wurden bereits erfolgreich Lithium-Schwefel-Batterien hergestellt, die mindestens um das Fünffache effizienter sind als derzeit verwendete Batterien.

„Die nächste Generation dieser Batterien wird durch das neue chemische Verfahren Verbesserungen für elektrische und Hybrid-Fahrzeuge bieten, da die Batterien sehr viel effizienter, leichter und insbesondere preiswerter sein werden. Und der Kunststoff kann einfach und preiswert im industriellen Maßstab hergestellt werden“, so Prof. Dr. Patrick Theato vom Fachbereich Chemie der Universität Hamburg.

Raffinerien produzieren enorme Mengen Schwefelabfall

Bei der Herstellung des neuen Kunststoffes wird überwiegend elementarer Schwefel verwendet, der als Abfallprodukt bei der Benzin-Raffination aus fossilen Brennstoffen, also von Kohle, Erdöl oder Erdgas, entsteht. Einige Raffinerien häufen gigantische gelbe Berge an Schwefelabfall an, so dass die produzierten Mengen Schwefel den gegenwertigen Bedarf deutlich übersteigen. „Es gibt so viel davon, dass wir zuvor nicht wussten, was wir damit anfangen können“, meint Prof. Jeffrey Pyun von der Universität Arizona.

Weitere Anwendungsgebiete sollen erforscht werden

In Zukunft werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Eigenschaften des neuen Kunststoffs mit etablierten Kunststoffen vergleichen, modifizierte Varianten des Kunststoffs herstellen und andere praktische Anwendungsgebiete sondieren. Das internationale Team berichtet aktuell in der renommierten Zeitschrift „Nature Chemistry“ über seine Arbeit.

Die Veröffentlichung ist zu finden unter: http://dx.doi.org/10.1038/nchem.1624

PM/Red.
 
 
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