Kontakt:
Dr. Simone Rödder
Universität Hamburg
Exzellenzcluster CliSAP
t. 040.42838-7718
e. simone.roedder@zmaw.de
Prof. Friedrich von Borries
Hochschule für bildende Künste Hamburg
t. 040.428989-0
e. friedrich.borries@hfbk-hamburg.de
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Dr. Simone Rödder
Universität Hamburg
Exzellenzcluster CliSAP
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e. simone.roedder@zmaw.de
Prof. Friedrich von Borries
Hochschule für bildende Künste Hamburg
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e. friedrich.borries@hfbk-hamburg.de
Friedrich von Borries: Mit dem Thema „Kunst als Forschung“ beschäftige ich mich schon länger. Der Link zum Klimabereich kommt durch meine Ausstellung Klimakapseln, in der es um das Überleben nach einer Klimakatastrophe ging. Kunst und Klimaforschung zu verbinden, lag für mich also nahe.
Simone Rödder: Die Idee war, dass die jungen Künstlerinnen und Künstler sich in Auseinandersetzung mit der Wissenschaft weiterentwickeln und gleichzeitig die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine neue Sicht auf ihre Forschung kennenlernen. Das war ein Experiment für beide Seiten.
Von Borries: Das kommt drauf an, wie man das Verhältnis von Kunst und Wissenschaft versteht. Die Studierenden haben ja nicht einfach die Arbeit der Wissenschaftler illustriert – das wäre auch langweilig. Stattdessen ging es darum, einen Gegenstand aus dem Kontext der Klimaforschung zu nehmen und ihn eigenständig mit künstlerischen Mitteln zu untersuchen. Künstler sind selbst Forscher, geleitet von Erkenntnisinteressen und künstlerischen Methoden.
Rödder: Beides sind kreative Tätigkeiten, deshalb ist der Ablauf eines Projekts ähnlich. Am Anfang steht eine Idee, mit der man sich um Mittel bewirbt. Während der Laufzeit kann sich die Idee komplett ändern, weil sich neue Fragen und Erkenntnisse ergeben haben. Und schließlich kommt eine meist von außen gesetzte Deadline – ein Termin für die Veröffentlichung, vor dem man Nachtschichten und Wochenenddienste einlegt.
Von Borries: Das ist richtig. Die Methoden in Kunst und Wissenschaft unterscheiden sich, aber auch die Ergebnisse. Ob ein Kunstwerk überzeugt, ist keine rationale Angelegenheit, die für alle Betrachter gleich ist. Viel wichtiger ist die Beziehung zwischen Werk und Rezipient.
Rödder: Die Zusammenarbeit sollte irritieren und inspirieren. Das wurde auch erreicht: Die Künstler haben zum Beispiel gefragt, warum in wissenschaftlichen Abbildungen diese Farbe benutzt wird und keine andere, warum dieser Strich hier entlang geht und nicht dort. Das sind Festlegungen, Geschmackssachen, die man im Forschungsalltag nicht hinterfragt. Mich hat auch gefreut, dass es ein wechselseitiges Staunen und Respekt für das jeweilige Handwerk gab: Einen Film drehen auf der einen Seite, ein Rasterelektronenmikroskop bedienen auf der anderen Seite.
Von Borries: Natürlich geht es nicht nur um den Prozess des Zusammenarbeitens, sondern auch um die künstlerischen Ergebnisse. Damit bin ich sehr zufrieden. Nun sind wir sind gespannt, wie die Wissenschaftler auf die fertigen Arbeiten reagieren.
Quelle: www.clisap.de/de/clisap/ueber-uns/news/detail/forschen-mit-kuenstlerischen-mitteln/