UHH Newsletter

September 2010, Nr. 18

CAMPUS

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Auf dem Abschlussfest des TheaterSprachCamps führten die Kinder für ihre Eltern, Lehrerinnen und Lehrer kleine Theaterproduktionen auf, Foto: JEW/Thorsten Baering



Kontakt:

Prof. Dr. Ursula Neumann
Universität Hamburg
Fakultät EPB
Fachbereich Erziehungswissenschaft
International und Interkulturell Vergleichende Erziehungswissenschaft
Alsterterrasse 1
20354 Hamburg

t. 040.42838-2170/-5979
e. Ursula.Neumann-at-uni-hamburg.de

TheaterSprachCamps: Pädagogikstudierende fördern Kinder mit Sprachproblemen

Im Juli und August 2010 fand bereits zum vierten Mal das TheaterSprachCamp im Norden Deutschlands statt. Lehramtsstudierende an der Universität Hamburg betreuten drei Wochen lang Kinder mit Sprachförderungsbedarf.
Insgesamt 280 Schülerinnen und Schüler nahmen an dem gemeinsamen Projekt der Universität Hamburg, der Behörde für Schule und Berufsbildung, der Behörde für Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz, des Jugenderholungswerks (JEW), des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) und der "academie crearTaT" teil. Das Camp richtet sich speziell an Kinder mit Sprachförderungsbedarf nach Abschluss der dritten Klasse, von denen die meisten mehrsprachig aufgewachsen sind.

Das Ziel der angebotenen Theaterwerkstätten ist die individuelle Förderung der Kinder in ihrer Sprachentwicklung und Ausdrucksmöglichkeit. Die Sprach- und Lesekompetenz bestmöglich auszubauen, erhöht die Chance, nach der vierten Klasse auf ein Gymnasium wechseln zu können. Die Herkunftssprachen der Kinder spielen dabei eine wichtige Rolle. Die Mehrsprachigkeit der Betreuerinnen und Betreuer ist auf die Herkunftssprachen der Kinder abgestimmt.

TheaterSprachwerkstätten: Spielerisch lesen lernen

Den Schwerpunkt des Förderungsprogramms im Camp bildeten die „TheaterSprachwerkstätten“, in denen die Studierenden mit den Kindern spielerisch Grammatik und Lesen üben. Grundlage für die Theater- und Spracharbeit ist das Kinderbuch „Die schwarze Hexe“ von Michael Morpurgo. Die Kinder lesen selbständig und erarbeiten sich zusammen die Inhalte des Buches durch die theaterpädagogische Umsetzung in kleinen Szenen. Zusätzlich zur gemeinsamen Lektüre finden allabendliche Vorlesestunden statt. Eigene kleine Theaterproduktionen führten die Kinder auf dem Abschlussfest für ihre Eltern, Lehrerinnen und Lehrer auf.

Praktische Erfahrungen für die Pädagogikstudierenden

Die theoretische Grundlage für die Betreuungsarbeit im Camp erhielten die Studierenden in Seminaren von Professorin Ursula Neumann, Arbeitsbereich „International und Interkulturell Vergleichende Erziehungswissenschaft“ und Professor Wolfgang Sting, Arbeitsbereich „Theaterpädagogik und Darstellendes Spiel", beides Arbeitsbereiche der Fakultät für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft. „Die Aufgabe der eigenständigen Betreuung und Förderung so vieler noch sehr kleiner Kinder ist kein leichtes Unterfangen. Aber genau solche Herausforderungen erwarten unsere Studierenden im Beruf, und wir können sie genau jetzt am besten darauf vorbereiten“, so Professorin Neumann.

Individuelle Förderung führt zum Erfolg

Das LI ermittelte vor und nach dem Camp die Sprachentwicklung der Kinder mithilfe von Sprachtests. Dabei wurden die Ergebnisse der im Camp geförderten Kinder mit einer Kontrollgruppe verglichen, die ebenfalls Sprachförderungsbedarf aufweist, aber nicht am Camp teilgenommen hat. Das LI stellte deutliche Fortschritte der Camp-Kinder, die gezielt in ihrer Zweisprachigkeit gefördert worden sind, gegenüber der Kontrollgruppe in den Bereichen Wortschatz, Grammatik, Lesen und Rechtschreibung fest.

Für die Betreuung der Kinder während des dreiwöchigen Camps waren 40 Studierende der Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg, mit Schwerpunkt Theater- und Sprachpädagogik zuständig. Unterstützt wurden sie von Freizeitpädagoginnen und -pädagogen und Jugendbetreuerinnen und -betreuern des JEW, einige davon auch Pädagogikstudierende. Für ein Camp, bestehend aus 28 Kindern, waren jeweils sieben Betreuerinnen und Betreuer zuständig.
A. Hansen
 
 
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