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Juni 2016, Nr. 86

FORSCHUNG



Kontakt:

Jun.-Prof. Dr. Moritz Schulz
Philosophisches Seminar
Theoretische Philosophie

t. 040.42838-6875
e. moritz.schulz"AT"uni-hamburg.de

Jun.-Prof. Dr. Moritz Schulz, Professor für Theoretische Philosophie am Philosophischen Seminar der Universität Hamburg.
Bild: UHH/Schulz

Jun.-Prof. Dr. Moritz Schulz, Professor für Theoretische Philosophie am Philosophischen Seminar der Universität Hamburg. Bild: UHH/Schulz

Neue Emmy Noether-Gruppe am Philosophischen Seminar: Forscher untersucht die Rolle von Wissen in Entscheidungsprozessen

Jun.-Prof. Dr. Moritz Schulz vom Philosophischen Seminar der Universität Hamburg ist in das Emmy Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) aufgenommen worden. Er erhält knapp eine Million Euro für den Aufbau einer Nachwuchsgruppe zum Thema „Entscheidungen und Wissen“. In der Gruppe, die im Sommer 2016 startet und für mindestens vier Jahre gefördert wird, werden insgesamt vier junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mitarbeiten.

„In der Erkenntnistheorie wird dem Wissensbegriff in den vergangenen Jahren eine immer größere Rolle zugewiesen. Die Auswirkungen dieser Entwicklung – vor allem auf die Theorie von Entscheidungsprozessen – sind bisher aber kaum erforscht“, erklärt Schulz, Professor für Theoretische Philosophie am Philosophischen Seminar.

Sieben Unterprojekte

Um an dieser Thematik anzusetzen, wurden für die Forschungsgruppe sieben Unterprojekte entwickelt, die sich mit den Entscheidungsfaktoren Wissen, Unsicherheit, Glauben, Wünsche und Präferenzen, Repräsentation, Kausalität sowie Rationalität beschäftigen.

Im Unterprojekt Wissen soll zum Beispiel untersucht werden, ob Wissen im Gegensatz zu Meinung tatsächlich einen entscheidungsrelevanten Vorteil bringt.

In den Themenfeldern Wünsche und Präferenzen sowie Repräsentation sollen unter anderem die Fragen beantwortet werden, welche Rolle diese Komponenten bei der Entscheidungsfindung spielen und wie sie durch neues oder sich veränderndes Wissen beeinflusst werden.

Eine weitere wichtige Frage in der Entscheidungstheorie, nämlich die nach möglichen Konsequenzen von Handlungsoptionen, steht im Projekt Kausalität im Fokus.

„Wir wollen in der Gruppe eine einheitliche Theorie entwickeln, wie rationale Überzeugungen und rationales Handeln ineinandergreifen. Unser Projekt ist daher an der Schnittstelle von Erkenntnistheorie und Entscheidungstheorie angesiedelt“, so Schulz.

Insgesamt drei Emmy Noether-Gruppen im Philosophischen Seminar

Die Gruppe ist bereits die dritte Emmy Noether-Gruppe im Philosophischen Seminar der Universität Hamburg. Das Programm der DFG fördert herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, um sie so für wissenschaftliche Führungsaufgaben zu qualifizieren.

Jun.-Prof. Schulz studierte an der Universität Hamburg Mathematik und Philosophie und machte 2005 sein Diplom in Mathematik. Anschließend absolvierte er bis 2007 das Programm „Bachelor of Philosophy (BPhil)“ an der Universität Oxford. 2011 promovierte er an der Humboldt-Universität Berlin. Seit 2016 ist er an der Universität Hamburg Junior-Professor für Theoretische Philosophie. Die Emmy Noether-Gruppe wurde während seiner Tätigkeit an der Universität Tübingen eingeworben und wird nun in Hamburg eingerichtet.

PM/Red.
 

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