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Seitdem im Dezember 2010 in Tunesien erste Proteste und Aufstände gegen das autokratische System aufflammten, die in eine Revolution mündeten, befinden sich etliche arabisch-islamische Gesellschaften im Umbruch. In den meisten Ländern des sogenannten „Arabischen Frühlings“ sind die Geschlechterverhältnisse durch patriarchale Strukturen und Traditionen geprägt, die besonders Frauen in ihrer Freiheit und Mitbestimmung einschränken. Frauen beteiligen sich jedoch aktiv an den revolutionären Prozessen, um die sich wandelnde Gesellschaft mitzugestalten.

Partizipation von Frauen in muslimischen Gesellschaften

Inwiefern werden sich die Geschlechterpolitiken in Folge der Umbruchsituation wandeln? Zu dieser Frage organisiert das Zentrum GenderWissen die Tagung „Arabischer Frühling? Alte und neue Geschlechterpolitiken in einer Region im Umbruch“ am 6. und 7. Juli. Ziel ist, mit beteiligten Aktivistinnen ins Gespräch zu kommen und die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Problematik anzustoßen.

„Wir möchten zur Diskussion der bisher wenig beachteten Frage nach politischer und gesellschaftlicher Partizipation von Frauen in muslimischen Gesellschaften, vor, während und nach dem Arabischen Frühling anregen“, so Eva Fuchs, Projektleiterin und Organisatorin der Tagung, die am Institut für Ethnologie promoviert. „Die zentrale Frage ist für uns: Inwieweit werden die Geschlechterverhältnisse infolge der politischen Transformationsprozesse in muslimischen Gesellschaften neu verhandelt?“

Eindrücke aus Ägypten

Die Tagung findet im Flügelbau West der Universität in Kooperation mit umdenken Heinrich Böll-Stiftung Hamburg e.V. statt, welche neben einer Diskussionsrunde auch eine Filmvorführung mit anschließender Diskussion zum Thema im Metropolis-Kino veranstaltet.

Während der Tagung ist im Flügelbau West die Fotoausstellung „Kairo 2012“ der Hamburger Künstlerin Nicole Hertel zu sehen, die ihre persönlichen Eindrücke des aktuellen Ägyptens in Bildern eingefangen hat.

Der Tagungsbeitrag ist 15 Euro. Das Zentrum GenderWissen lädt herzlich zur Auseinandersetzung und Diskussion mit Forschenden und Akteurinnen ein.