Pop-up Campus
Begegnung und Austausch zwischen Wissenschaft und Stadtgesellschaft geschehen nicht einfach so. Sie brauchen Orte und Anlässe, die aktiv hergestellt und unterstützt werden müssen, die aber auch Raum für Zufälle und Irritation geben müssen. Dazu gehören ein Thema, das unterschiedlichen Gruppen wichtig ist und eine gewisse Dauerhaftigkeit, damit sich zwischen diesen etwas entwickeln kann. Genau dafür bietet ein Pop-up Campus den richtigen Rahmen:
Ein Pop-up Campus verortet universitäre Lehre und Forschung immer wieder temporär an ungewöhnlichen Orten, außerhalb des üblichen Campus-Geländes und zeichnet sich durch Kurzfristigkeit, Flexibilität und Interaktivität aus. Unter Berücksichtigung thematischer Schwerpunkte und ko-kreativer Methoden soll hier mit innovativen Formaten des wechselseitigen Austauschs, der Zusammenarbeit und des Lernens experimentiert werden. Die gewählten Orte spielen hierbei eine besondere Rolle und geben durch ihre spezifischen lokalen Gegebenheiten spannende Impulse.
Wenn Sie eine interessante Location oder ein geeignetes Schwerpunktthema für einen Pop-up Campus haben, kommen Sie gerne auf uns zu! Mit Erfahrung, Expertise und Ideen loten wir die Möglichkeit einer gemeinsamen Umsetzung aus.

JUPITER-CAMPUS
JUPITER-CAMPUS
Der JUPITER-CAMPUS steht prototypisch für die praktische Umsetzung der oben beschriebenen Vision. Als das Team Co-Creation & Engagement 2022 den Nachhaltigkeitspreis ‚Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) an Hochschulen‘ aus dem Hamburger Masterplan BNE 2030 erhielt, wurde die Idee geboren, das 3. OG des JUPITER (ehemaliger Karstadt Sport am Hamburger Hauptbahnhof) zu einem temporären, hochschulübergreifenden Campus zu machen. Der Pop-up Campus sollte eine Plattform für Begegnung und Austausch zwischen Hamburger Hochschulen und der Stadtgesellschaft rund um das Thema „Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)“ werden, mitten in der Stadt! Das Besondere dieses Orts: Mit seiner Zwischennutzung aus Kunst, Kultur, Design und Gastronomie und seiner zentralen Lage an der Mönckebergstraße wurde der JUPITER von interessiertem und zufälligem Laufpublikum frequentiert. Auf den offenen Flächen fanden in jedem Stockwerk unterschiedliche Nutzungen, Aktivitäten, Veranstaltungen statt, die sich manchmal ergänzetn, gegenseitig befruchteten oder aber auch störten. Stets waren ungeplante Herausforderungen und Überraschungen zu bewältigen. Improvisationen waren gefragt. Und genau dieser Gegensatz zu klassischen Seminarräumen, Hörsälen oder Laboren ist es, der einen Pop-up Campus ausmacht.
Hier setzten sich Studierende, Lehrende, Kreativschaffende und andere zivilgesellschaftliche Expert:innen forschend, experimentierend und gestalterisch mit Fragen zu lokal relevanten Nachhaltigkeitsthemen auseinander. Für und mit 80 Kooperationspartner:innen aller Fachbereiche und akademischen Karrierestufen der UHH sowie weiterer Hamburger Hochschulen schufen wir eine Art (soziale) Infrastruktur für Begegnung, Kontroversen, Überraschung und transformatives Lernen jenseits der herkömmlichen universitären Räume, öffentlich zugänglich, flexibel ausgestattet und zentral verortet im Hamburger Stadtraum.
Das sorgfältig kuratierte Programm aus Ausstellungen, Workshops, Veranstaltungen und anderen Interaktionen widmete sich verschiedensten Herausforderungen nachhaltiger Entwicklung, bewusst mit lokalem Bezug und Fokus auf Einbeziehung von und Austausch mit außeruniversitären Akteur:innen. Zufällige Laufkundschaft mischte sich mit eingeladenen Teilnehmer:innen, exzellente Forschungsergebnisse wurden multimodal und interaktiv zugänglich gemacht und Wissen rund um die sieben Themenschwerpunkte ausgetauscht.

Neue Kontakte, Handlungsimpulse oder Ideen für zukünftige Kooperationen entstanden, sowie mehr Mut zu ungewöhnlichen (Lehr-)Formaten, Resilienz im Umgang mit Komplexität, Vielfalt und Unsicherheit oder größerer Bekanntheit in der Stadtgesellschaft: Der Zeitraum von 3 Monaten bot gerade ausreichend Zeit, erwartete und unerwartete Wirkungen zu entfalten, war aber kurz genug, um Engagement und Begeisterung bei allen Beteiligten hochzuhalten.