UHH Newsletter

Juli 2016, Nr. 87

FORSCHUNG



Kontakt:

Prof. Dr. Hannes Federrath
Universität Hamburg
Fachbereich Informatik

t. 040.42883-2358
e. federrath"AT"informatik.uni-hamburg.de


Marit Hansen
Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein

t. 0431 988-1200
e. mail"AT"datenschutzzentrum.de

Cybersicherheit ist in Zeiten fortschreitender Digitalisierung von großer Bedeutung. Foto: Pixabay

Cybersicherheit ist in Zeiten fortschreitender Digitalisierung von großer Bedeutung. Foto: Pixabay

„Wir brauchen eine werteorientierte Diskussion über die Gestaltung der Digitalisierung“

Digitalisierung bringt neben Vorteilen wie der besseren Zugänglichkeit von Informationen auch Risiken mit sich, zum Beispiel den möglichen Verlust von Privatsphäre. Um sowohl technische wie ethische Perspektiven der Digitalisierung zu erforschen, haben sich die Universität Hamburg und das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz (ULD) Schleswig-Holstein mit neun anderen Institutionen im Forschungsnetzwerk „Constructing an Alliance for Value-driven Cybersecurity“ (CANVAS) zusammengeschlossen. Das Projekt wird jetzt von der Europäischen Kommission und dem Schweizer Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation mit einer Million Euro gefördert.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Forschungsprojekt CANVAS, das auf drei Jahre angelegt ist und im September 2016 startet, wollen herausfinden, wie die Balance zwischen Digitalisierung und Cybersicherheit im Sinne demokratischer Grundwerte gelingen kann.

Drei konkrete Anwendungsbereiche werden im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen: Gesundheitswesen, Finanzwesen und nationale Sicherheit – jeweils mit ihren spezifischen Herausforderungen für die Verbindung von Cybersecurity und Ethik.

Werteorientierte Diskussion über Digitalisierung

„Im Gesundheitswesen fallen hochsensible Daten an, die ausreichend geschützt werden müssen, deren Austausch gleichzeitig aber ein hohes Potenzial für Effizienzsteigerungen verspricht“, erklärt Prof. Dr. Hannes Federrath, Leiter der Arbeitsgruppe „Sicherheit in verteilten Systemen“ von der MIN-Fakultät der Universität Hamburg.

Die Digitalisierung führe zudem zu einer Umwälzung des Finanzwesens, das gleichzeitig ein lukratives Ziel für Cyberkriminelle sei. Und schließlich stellten Polizei und nationale Sicherheit besonders hohe Ansprüche an Datensicherheit und müssten sich auf neue Herausforderungen wie den „Cyberwar“ einstellen. „Wir brauchen eine werteorientierte Diskussion über die Gestaltung der Digitalisierung“, so Federrath.

Marit Hansen, Leiterin des ULD Schleswig-Holstein, ergänzt: „Es hat sich gezeigt, dass Gestaltung von Technik und Recht nach den fundamentalen Werten unserer Gesellschaft leider keine Selbstverständlichkeit ist. Mit dem CANVAS-Projekt wollen wir bei Technikgestaltern und politischen Entscheidungsträgern den Blick für die Menschenrechte schärfen. Wir werden daher die Erfahrungen des ULD zu praxistauglichen Lösungen für guten Datenschutz einbringen.“

Etablierung von Workshops mit Partnern aus der Praxis

Neben der Universität Hamburg und dem ULD sind unter anderem die Universitäten Zürich und Dublin beteiligt. Im Rahmen von CANVAS sollen zudem Workshops von Ethik-, Menschenrechts- und Datenschutzexpertinnen und -experten sowie Firmen für die Entwicklung und den Betrieb von Cybersecurity-Lösungen durchgeführt werden.

PM/Red.
 

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