UHH Newsletter

Februar 2013, Nr. 47

VERANSTALTUNG

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Ein Faible für leuchtende Farben und diagonale Linien: Dieses Bild malte Schimpanse „Poncho“ Ende der 1960er Jahre. Foto: Gesellschaft für Primatologie (Deutschland)



Kontakt:

Prof. Dr. Jörg U. Ganzhorn und Sabine Baumann
Zoologisches Institut

t. 040.42838 - 4224 oder - 5639
e. ganzhorn-at-zoologie.uni-hamburg.de

PicAFFo – Gib dem Affen Farbe! Zoologisches Museum zeigte Malereien von Affen

Bereits seit den 1960er Jahren diskutiert die Wissenschaft darüber, ob Menschenaffen zeichnen oder malen können, wenn man ihnen entsprechende Hilfsmittel gibt. Ob und wie Menschenaffen malen können, davon konnten sich die Hamburgerinnen und Hamburger jetzt selbst ein Bild machen. Im Rahmen der Jahrestagung der Gesellschaft für Primatologie e.V. , die vom 6. bis 8. Februar 2013 im Zoologischen Institut der Universität Hamburg stattfand, stellte das Zoologische Museum der Universität Hamburg 40 bisher noch nie gezeigte „Werke“ von Schimpansen aus.
Die Debatte um die Zeichenfertigkeit unserer engsten tierischen Verwandten hatten in den 1960er Jahren zum Beispiel der britische Verhaltensforscher und Künstler Desmond Morris und der deutsche Evolutionsbiologe Prof. Berhard Rensch eröffnet. In jüngster Zeit zeigte eine vergleichende Studie der kanadischen Anthropologin Prof. Anne Zeller an Kindern und Menschenaffen erstaunliche Gemeinsamkeiten. So zeichneten sich z.B. bei Kindern wie bei Menschenaffen die Bilder durch Gelb als beliebteste Malfarbe und durch einen hohen Anteil diagonaler Linien aus.

Affenkunst aus den späten 1960er Jahren

Die nun ausgestellten Bilder stammen aus dem wissenschaftlichen Nachlass des im Jahre 2011 verstorbenen Primatenforschers Prof. Robert Glaser, der bis zu seinem Ruhestand an der Universität Gießen tätig war. Er hat in den späten 1960er Jahren in den USA mit Schimpansen gearbeitet, dabei entstanden auch die Malereien. Die meisten davon wurden von „Poncho“ geschaffen. Wie alle anderen malenden Schimpansen hat er seine Bilder im Alter von zwei bis fünfeinhalb Jahren angefertigt.

Erstmals veröffentlichte Bilder

Die Bilder gingen im Herbst 2011 in den Besitz der Gesellschaft für Primatologie e.V. über, deren langjähriges Mitglied Prof. Glaser gewesen war. Sie wurden nun erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und zum Verkauf angeboten. Das Interesse war enorm: Ein Großteil der Bilder wurde verkauft, das teuerste wechselte für 100 Euro den Besitzer. Mit dem Erlös soll in Gedenken an den Hochschullehrer Prof. Glaser der wissenschaftliche Nachwuchs in der Primatologie, der Disziplin zur Erforschung der Primaten, gefördert werden.
PM/Red.
 
 
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