UHH Newsletter

Februar 2013, Nr. 47

FORSCHUNG

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Prof. Dr. Wolfram Weiße, Direktor der Akademie der Weltreligionen, anlässlich der Podiumsdiskussion „Was ist der Islam“ am 7. Januar 2013. Foto: AWR/ Dr. Andreas Lohmann



Kontakt:

Prof. Dr. Wolfram Weiße
Direktor der Akademie der Weltreligionen

t. 040.42838-2131
e. wolfram.weisse-at-uni-hamburg.de

Mehr Informationen unter http://www.awr-uni-hamburg.de/

Dialog der Religionen – Akademie der Weltreligionen erhält drei Millionen Euro für Forschungsprojekt

Nicht erst seit der Debatte um die Beschneidung muslimischer und jüdischer Jungen ist klar: Durch die zunehmende religiöse Vielfalt moderner Gesellschaften gewinnt der Dialog zwischen den Religionen für das Zusammenleben der Menschen unterschiedlicher Kulturen und Konfessionen entscheidend an Bedeutung. Die Akademie der Weltreligionen (AWR) will deshalb ab dem 1. Februar 2013 die Grenzen und Möglichkeiten des Dialogs zwischen den Religionen untersuchen. Das Bundesforschungsministerium hat für das internationale Projekt „Religion und Dialog in modernen Gesellschaften“ gut drei Millionen Euro bewilligt.
Universitätspräsident Prof. Dr. Dieter Lenzen: „Ich freue mich sehr über diesen Erfolg. Mit den Fördermitteln kann die Akademie der Weltreligionen jetzt einer Fragestellung nachgehen, die für Deutschland als Einwanderungsland mit einer religiös außerordentlich heterogenen Bevölkerung von großer Bedeutung ist. Der interreligiöse Dialog wird dazu beitragen, dass die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes tolerant, friedfertig und zukunftsorientiert miteinander umgehen.“

Dialogbereitschaft im internationalen Vergleich

Schwerpunkt der Untersuchungen ist Hamburg, darüber hinaus werden Metropolregionen im Rhein-Ruhr-Gebiet sowie in Skandinavien und Großbritannien einbezogen. Das Projekt wird sich vor allem mit zwei Aspekten befassen: Zum einen mit der Frage, wo sich in den Kerntexten von Religionen eine Bereitschaft oder sogar eine Notwendigkeit für den Dialog mit Menschen anderer Glaubensrichtungen findet. Zum anderen soll untersucht werden, was Menschen unterschiedlicher Religionen und Weltanschauungen voneinander denken und warum sie einen Dialog für wichtig oder für problematisch erachten.

Ziel ist es, den Dialog zu stärken und Ausgrenzung von Menschen aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit infrage zu stellen. Darüber hinaus will das Projekt herausfinden, wo und wie der interreligiöse Dialog bereits gelingt und wo noch weitere Anstrengungen notwendig sind.

Viele Konfessionen – ein Forschungsteam

Das Forschungsteam wird aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern christlichen, muslimischen, jüdischen, buddhistischen und alevitischen Glaubens bestehen. Die Akademie der Weltreligionen wird für das Projekt acht neue Stellen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern besetzen, sodass ein neuer Arbeitsbereich entstehen wird, in dem in Hamburg insgesamt 15 Personen arbeiten. Sieben weitere werden bei den Projektpartnern in Oslo und Stockholm, in London sowie in Duisburg-Essen tätig sein. Erste Ergebnisse der Untersuchungen werden für 2014 erwartet.

Eine interdisziplinäre Einrichtung

Die Akademie der Weltreligionen wurde im Juni 2010 gegründet. Sie baut auf dem interdisziplinären Zentrum „Weltreligionen im Dialog“ auf, das sich seit 2006 unter Beteiligung von international renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit verschiedenen Religionen auseinandersetzt. Die Akademie der Weltreligionen unter Leitung von Prof. Dr. Wolfram Weiße ist interdisziplinär aufgestellt.

Ihr Ziel ist die Etablierung von interreligiösem Dialog in Forschung und Lehre. Beteiligt sind Professorinnen und Professoren der Fakultät für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft, der Fakultät für Geisteswissenschaften sowie der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Angesiedelt ist die Akademie an der Fakultät für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft.
PM/Red.
 
 
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