Über 400 Schülerinnen und Schüler – 120 mehr als im letzten Jahr– nahmen an den Veranstaltungen der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften (MIN) und der Fakultät für Geisteswissenschaften teil. „Die Nachfrage war gigantisch“, sagte die Koordinatorin der MIN-Fakultät Antje Newig. „Zum Glück gab es wieder viele Menschen, die uns mit bzw. bei kreativen Angeboten unterstützt haben“, ergänzt Nicola Borchardt, Koordinatorin der Fakultät für Geisteswissenschaften.
Allein 277 Mädchen lernten neben den unterschiedlichen Studien- und Forschungsbereichen auch Museen, Bibliotheken und Werkstätten kennen. Dabei wurde nicht nur zugehört, die Schülerinnen konnten auch selbst aktiv werden, z.B. bei der Entnahme von Bodenproben, beim Basteln eines kleinen Laserdisplays oder dem Programmieren von Computerspielen.
Teilchenphysikerinnen und Kosmetikwissenschaftler
Neu waren in diesem Jahr vor allem die Angebote aus der Biologie. Im Loki-Schmidt-Haus gestalteten die Teilnehmerinnen selbst eine Ausstellungsvitrine zum Thema „Naturapotheke Regenwald“. Im Botanischen Garten erfuhren sie alles über die Arbeit einer Stauden- und Zierpflanzen-Gärtnerin. Zudem beteiligte sich erstmals der Sonderforschungsbereich 676 „Teilchen, Strings und das frühe Universum“. Unter dem Motto „Was die Welt im Innersten zusammenhält“ konnten die Schülerinnen einmal in die Welt der Teilchenphysik eintauchen.
Neben den Mädchen sollten aber auch die Jungen an der MIN-Fakultät nicht zu kurz kommen. Für 30 Schüler gab es spezielle Angebote. Sie durften z.B. in der Kosmetikwissenschaft hautanalytische Messungen durchführen, um zu sehen, wie der Hauttyp ermittelt wird. Zudem konnten sie einmal in die Rolle eines Biologischen Ozeanographen schlüpfen und am Institut für Hydrobiologie und Fischereiwissenschaften Krabben ausmessen oder in der Zoologie Felle, Schuppen und Stacheln untersuchen.
Vom Schüler zum Nachwuchs-Nahostforscher
In den sprach- und kulturwissenschaftlichen Studiengängen der Fakultät für Geisteswissenschaften sind zum Teil über 80 Prozent Studentinnen eingeschrieben. Ein Grund mehr, die verschiedenen Studienmöglichkeiten dieser Bereiche auch dem männlichen Nachwuchs schmackhaft zu machen. Rund 100 Schüler nahmen an den Angeboten der Fakultät teil.
Die Fachschaftsräte des Asien-Afrika-Instituts boten eine Schnitzeljagd durch den Studiengang Sprachen, Kulturen und Geschichte des Vorderen Orients an und machten so aus Hamburger Schülern begeisterte Nachwuchs-Nahostforscher.
In einem zweistündigen Einführungsworkshop der Afrikanistik („Ich spreche genauso gut Afrikanisch, wie du Europäisch!“) lernten die Jungen die afrikanische Sprachenvielfalt kennen. Neben Swahili erfuhren sie auch etwas über andere ost- und westafrikanischen Sprachen wie Hausa und Amharisch.
Die Sprach- und Literaturwissenschaften boten für über 50 Schüler aus Hamburg und Schleswig-Holstein spannende Rittergeschichten am Institut für Romanistik an und führten in die Sprache Gehörloser am Institut für Deutsche Gebärdensprache ein.
2015 sind wir wieder mit dabei
„Es ist jedes Jahr wieder schön, zu sehen, mit welcher Begeisterung die Jungen an den Workshops teilnehmen“, so die Romanistikprofessorin und Gleichstellungsbeauftragte der Fakultät für Geisteswissenschaften Prof. Dr. Silke Segler-Messner.
„Der Girls’ und Boys’ Day ist eine hervorragende Möglichkeit, uns und die vielfältigen Studien-, aber auch Berufsmöglichkeiten für Mädchen und Jungen an dieser Universität zu präsentieren“, sagte der Dekan der MIN-Fakultät Prof. Dr. Heinrich Graener. Deshalb wird sich die Universität auch im nächsten Jahr wieder mit spannenden und vielfältigen Angeboten am Girls’ und Boys’ Day beteiligen.
Newig/Borchardt/Red.