UHH Newsletter

April 2014, Nr. 61

FORSCHUNG

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Das GO-Bio-Team: (v.l.) Ulrich Rabausch, Dr.-Ing. Henning Rosenfeld, Dr. cand. Michael Raven, Dr. Nele Ilmberger, Foto: TuTech


Kontakt:

Ulrich Rabausch
Mikrobiologie und Biotechnologie
Universität Hamburg – Biozentrum Klein Flottbek

t. 040.42816-594
e. ulrich.rabausch-at-uni-hamburg.de

Weitere Informationen:

www.bmbf.de/de/go-bio.php

www.biooekonomie.de/BIOOEKO/Navigation/DE/Foerderung/foerderbeispiele,did=172112.html

Gründungsoffensive Biotechnologie: Ulrich Rabausch erhält über 2 Mio. Euro

Um Biowissenschaftlerinnen und Biowissenschaftlern den Schritt aus dem Labor in die Wirtschaft zu ermöglichen, gibt es die „Gründungsoffensive Biotechnologie (GO-Bio)“. Damit unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Forscherteams aus den Lebenswissenschaften, die mit vielversprechenden und technisch anspruchsvollen Projekten ein Unternehmen gründen wollen. Bei den Deutschen Biotechnologietagen 2014 in Hamburg wurden am 10. April die Preisträger der sechsten Auswahlrunde von GO-Bio gekürt. Als eines von sieben Projektteams der 6. GO-Bio Förderphase darf sich das Team um Ulrich Rabausch von der Universität Hamburg über eine Förderung in Höhe von 2,5 Mio. Euro freuen.

Ulrich Rabausch und seine Kollegen Michael Raven und Dr. Henning Rosenfeld vom Biozentrum Klein Flottbek, aus der Abteilung Mikrobiologie und Biotechnologie unter der Leitung von Prof. Dr. rer. nat. Wolfgang Streit, überzeugten die Jury mit ihrem Projekt „GLYCONIC – Natürliche Polyphenolglykoside“.

Das Team wird sich nun in den nächsten 2 ½ Jahren darum kümmern, die zugrundeliegende wissenschaftliche Idee zu nutzen, um marktfähige Inhaltsstoffe für Kosmetika und Nahrungsmittel als Produkte zu entwickeln. Mittelfristiges Ziel ist, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Dabei werden sie, inklusive einer möglichen, sich anschließenden zweiten Förderphase, bis zu maximal sieben Jahre vom BMBF gefördert.

Was sind Polyphenole und warum sind sie gesund

Polyphenole sind in aller Munde – und das im wörtlichen Sinn. Vertreter dieser sekundären Pflanzenstoffe finden sich in Wein, Tee oder Kakao und sind für ihre gesundheitsfördernden Wirkungen auf unseren Körper bekannt. Polyphenole können vielfältige Effekte haben, die aktivierend, protektiv, z.B. antioxidativ, oder auch regulierend, wie z.B. entzündungshemmend sein können und sogar vor Krebs schützen. Das Team um Ulrich Rabausch schickt sich nun an, diese Moleküle für den Einsatz in Kosmetikprodukten, Lebensmitteln oder Pharmazeutika zu optimieren.

Die drei Biowissenschaftler haben ein biotechnologisches Verfahren entwickelt, mit dem sich durch Glykosylierung die Funktionalität von Polyphenolen verbessern lässt. Gezieltes Anhängen von Zuckergruppen an die aromatischen Verbindungen kann deren Wirksamkeit, Stabilität, Löslichkeit und Bioverfügbarkeit beeinflussen. Das Team um Rabausch hat Bakterienzellen so umprogrammiert, dass diese im Bioreaktor nun verschiedene Enzyme herstellen können, mit deren Hilfe Polyphenol-Moleküle maßgeschneidert mit unterschiedlichen Zuckeranhängseln versehen werden.

Geschäftsidee überzeugt

In der ersten GO-Bio-Phase will das Gründerteam die Plattformtechnologie namens GLYCONIC ausbauen und optimieren. Zudem soll das Verfahren auch auf die Produktion von größeren Produktmengen getrimmt werden. Bereits in der ersten GO-Bio-Phase wird die Kooperation mit einem Industriepartner angestrebt. Im Visier haben die Forscher etwa die Herstellung von bestimmten Aromastoffen und kosmetisch aktive Substanzen. Die entwickelten glykosylierten Naturstoffe sind für die Kosmetik- und die Lebensmittelindustrie, aber auch für Pharmahersteller interessant.

biotechnologie.de/Rabausch/Red.
 
 
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