UHH Newsletter

April 2014, Nr. 61

CAMPUS

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Das Verwaltungsgebäude erinnert noch heute an die Gründungszeit des UKE. Foto: Archiv Institut für Geschichte und Ethik der Medizin/UKE


Kontakt:

Dr. Antje Zare
Institut für Geschichte und Ethik der Medizin/
Medizinhistorisches Museum Hamburg
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Martinistr. 52, 20246 Hamburg

t. 040.7410-57261
e. azare-at-uke.de

Weitere Informationen zum Jubiläum: www.uke.de/125

Glückwunsch zum 125., UKE!

Im Mai feiert das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) sein 125-jähriges Bestehen. Als es am 19. Mai 1889 als Neues Allgemeines Krankenhaus eröffnet wurde, lag Eppendorf noch außerhalb der Stadt. Seine spannende Entwicklung zu heutiger Größe präsentiert es an einem Tag der offenen Tür. Alle sind eingeladen, sich von Wissenswertem rund um das Thema Medizin und Gesundheit inspirieren zu lassen.

Als das Eppendorfer Krankenhaus eröffnet wurde, erstreckte es sich über mehr als 70 Gebäude auf einem parkähnlichen Gelände. Der sogenannte Pavillonstil war für Krankenhäuser Ende des 19. Jahrhunderts die modernste Bauweise überhaupt und in Hamburg wurde er besonders konsequent umgesetzt. Da man davon ausging, dass Krankheiten durch verunreinigte Luft übertragen werden, beherbergte jeder Pavillon eine andere Patientengruppe – bis zu 30 Betten standen in einem Saal.

25 Ärzte behandelten täglich die Patientinnen und Patienten in insgesamt 1.340 Betten. In den ersten Jahren wurden sie nur von Wärterinnen und Wärtern unterstützt. Erst nach der Cholera-Epidemie 1892 etablierte sich in Eppendorf die qualifizierte Schwesternpflege.

Forschung hält Einzug ins Krankenhaus

Als Hamburg 1919 eine Universität erhielt, fehlten die Mittel für ein Universitätsklinikum, weshalb sämtliche staatlichen Krankenhäuser und medizinischen Institute für den Unterricht in der Medizinischen Fakultät herangezogen wurden. Zehn Lehrstühle wurden in Eppendorf eingerichtet. 1934 wurde die Eppendorfer Klinik offiziell umbenannt in Universitäts-Krankenhaus. Pläne für eine monumentale Neugestaltung gemeinsam mit der Universität scheiterten jedoch an der Kriegsrealität.

Dunkle Zeiten

Während der Herrschaft der Nationalsozialisten wurden auch am Eppendorfer Krankenhaus Lehrende, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus rassistischen und politischen Gründen entlassen. „Nicht arische“ Studierende wurden nicht mehr zum Studium zugelassen, jüdische Patientinnen und Patienten nicht mehr aufgenommen. „Rassenhygiene“ und „Militärmedizin“ waren Themenfelder in Lehre und Forschung. Eppendorfer Ärzte beteiligten sich an Erfassungen und Zwangssterilisation „erbbiologisch Minderwertiger“.

Die alliierten Luftangriffe auf Hamburg – besonders die Bombardements Ende Juli 1943 – richteten auch am Universitäts-Krankenhaus schwere Schäden an. Noch nach Kriegsende mussten Patientinnen und Patienten in Bunkern und Kellern untergebracht werden. In den 1950er Jahren verdrängten zahlreiche Neubauten die Parkanlage und schufen Platz für die zunehmende Spezialisierung der Medizin.

Heutige Größe feiern

Heute versorgen mehr als 9.100 Menschen am UKE jährlich 355.000 Patientinnen und Patienten rund um die Uhr. Rund 120 Professorinnen und Professoren sind in der medizinischen Forschung tätig und unterrichten 3.500 Medizin- und Zahnmedizinstudierende an der Medizinischen Fakultät.

Zum Jubiläum bietet ein Tag der offenen Tür am 17. Mai von 10 bis 17 Uhr Einblicke in die Welt des UKE. Das kostenlose Angebot – insgesamt 160 spannende Experimente, Mitmach-Aktionen und Workshops – reicht von Augeninnendruckmessungen über Qi-Gong bis zu einem Gang durch ein begehbares Darmmodell. Das Medizinhistorische Museum Hamburg zeigt ab 14. Mai 2014 zwei Sonderausstellungen: „Erste Ärztinnen in Hamburg und am UKE 1889–2014“ und „Weibliche Ärzte“.

Red.
 
 
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