Kartenvorverkauf beginnt am 27. JuniUnimusik holt die Wunder der Tiefsee in die Elbphilharmonie
26. Juni 2019, von Hendrik Tieke
20.000 Meilen unter dem Meer: Die Universitätsmusik spielt am 4. November in der Elbphilharmonie Henrik Albrechts musikalische Erzählung über die Abenteuer des Kapitäns Nemo. Mit an Bord sind die Synchronsprecher von Johnny Depp, Bradley Cooper und Michael Fassbender.
Es ist die große Geschichte vom Triumph des Menschen über die Gewalten der Natur – und zugleich ein Appell, die Schönheiten der Schöpfung zu bewahren: Jules Vernes‘ „20.000 Meilen unter dem Meer“ von 1870. Der Abenteuer-Roman, der das Science-Fiction-Genre mitbegründete, erzählt von den Abenteuern des kauzigen, aber visionären Kapitäns Nemo und seiner unerschrockenen Mannschaft. Mit der Nautilus, einem stählernen Riesen-U-Boot, entdecken sie Wunder der Tiefsee, die noch kein Mensch zuvor gesehen hat.
Das epische Thema des Romans ist die Vorlage für ein ebenso episches Musikstück mit Erzähl-Passagen – geschrieben vom Kölner Komponisten Henrik Albrecht. Im November führen es Orchester und Chor der Universitätsmusik auf, zusammen mit den Synchronsprechern von Johnny Depp (Marcus Off), Bradley Cooper (Tobias Kluckert) und Michael Fassbender (Norman Matt). Prof. Thomas Posth, Leiter und Dirigent der Universitätsmusik, erklärt im Interview, was die Zuhörerinnen und Zuhörer bei diesen Konzert zum Universitätsjubiläum erwartet.
Herr Prof. Posth, Henrik Albrecht bezeichnet seine Jules-Verne-Adaption als eine „Orchestererzählung“. Was ist das?
Eine Orchestererzählung kann man sich ein bisschen wie ein Hörbuch vorstellen, in dem die Musik mindestens so viel Raum wie die Sprache hat. Die Sprecher entwickeln die Geschichte fort, indem sie die Eindrücke und Gespräche der Hauptcharaktere schildern. Das sind bei diesem Stück Kapitän Nemo, der Unterwasserforscher Professor Arronax und der Harpunier Ned Land. Das Orchester und der Chor wiederum verleihen den einzelnen Szenen emotionale Unmittelbarkeit und Tiefe – ähnlich, wie es auch Filmmusik tut.
Wie erschaffen Orchester und Chor diese emotionale Tiefe?
Wenn Sprecher einen tobenden Sturm auf hoher See beschreiben, in dem ein Schiff hin- und hergeworfen wird, versteht man zwar, dass dort Menschen den Naturgewalten ausgeliefert sind. Wenn aber zusätzlich noch Streicher schnelle Läufe spielen, Blasinstrumente dramatische Melodien daraufsetzen und der Chor ein bewegendes Auf und Ab intoniert – dann entwickelt die Szene einen emotionalen Sog, den Sprache alleine nicht zu erschaffen vermag.
Welche Szenen erwarten die Zuschauerinnen und Zuschauer?
Ein Tauchgang zu einem versunkenen Schiff, Kämpfe mit einem Riesenkraken, die Erkundung des versunkenen Atlantis, die Beobachtung exotischer Fischschwärme – die Geschichte lebt von abenteuerlichen Schauplätzen und wundersamen Begegnungen. Und für jeden Schauplatz und jede Begegnung erschaffen Orchester und Chor eine eigene Stimmung. Alle Szenen sollen zeigen, wie schützenswert diese Welt ist.
„20.000 Meilen unter dem Meer“ nimmt etwa eine Stunde des Abends ein. Welche weiteren Stücke führen Sie auf?
Tatsächlich ist „20.000 Meilen unter dem Meer“ nur der Höhepunkt des Konzertes. Vor der Pause werden wir vier Stücke spielen, die thematisch darauf hinleiten, weil es bei ihnen um die Schöpfung oder die See geht: Joseph Haydns Ouvertüre zu seiner „Schöpfung“, Jaakko Mäntyjärvis „The Tide Rises“, Felix Mendelssohn-Bartholdys Ouvertüre zu seinen „Hebriden“ und Eric Whitacres „Cloudburst“.
Kartenvorverkauf und Universitätsmusik
Der offizielle Karten-Vorverkauf beginnt am 27.6. um 11:00 im Online-Shop der Elbphilharmonie.
Auf der Website der Universitätsmusik gibt es weitere Informationen zum Orchester, den Chören und der Bigband der Universität Hamburg.