Mit Nachhaltigkeit ins THE-Ranking
11. April 2019, von Viola Griehl
Foto: UHH/Schell
Im aktuellen internationalen „University Impact Ranking“ des britischen „Times Higher Education“-Magazins (THE) hat es die Universität Hamburg auf Rang 60 geschafft. Grund ist vor allem die vorbildliche Umsetzung der Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung.
Das britische Magazin für Hochschulbildung „Times Higher Education“ (THE) führt jedes Jahr ein internationales Hochschulranking zu Forschungs- und Lehrreputation durch und hat jetzt erstmals weltweit Hochschulen nach der Wirkung von wissenschaftlichen Aktivitäten auf die Öffentlichkeit hin untersucht. Zentraler Maßstab ist der Einfluss einer Universität auf die Gesellschaft, basierend auf der erfolgreichen Umsetzung der Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung, den Sustainable Development Goals (SDGs). Am „University Impact Ranking“ haben mehr als 450 Universitäten aus über 75 Ländern teilgenommen. Die Universität Hamburg rangiert im THE-Ranking auch unter den weltweit 60 besten Universitäten im SDG 3 „Gesundheit und Wohlergehen“ (Rang 51) sowie SDG 4 „Hochwertige Bildung“ (Rang 29).
Die Universität überzeugte besonders in den Bereichen „Hochwertige Bildung“, „Gesundheit und Wohlergehen“ und „Geschlechtergerechtigkeit“. Einschätzungen von Professor Dr. Alexander Bassen vom Kompetenzzentrum Nachhaltige Universität (KNU) und an Dr. Angelika Paschke-Kratzin, Gleichstellungsbeauftragte.
Herr Professor Bassen, welche Rolle spielen die SDGs in Forschung, Lehre und Verwaltung der Universität Hamburg?
Wir können darüber gut die Inhalte des Begriffs „Nachhaltige Entwicklung“ transportieren. Zum Beispiel haben wir für alle 17 SDGs Patenschaften unter Forschenden vergeben. Die Universität hat zudem Online-Landkarten für Nachhaltigkeit in der Forschung, in der Lehre sowie in Administration und Infrastruktur entwickelt, in denen alle Projekte einen Bezug zu einem oder mehreren SDGs aufweisen. Und bei den jährlichen Aktionstagen Nachhaltigkeit bilden die SDGs den inhaltlichen Rahmen, damit man sich die inhaltliche Breite des Leitgedankens der Nachhaltigkeit an der Universität besser vorstellen kann.
Frau Dr. Paschke-Kratzin: Was hat die Universität Hamburg in Sachen Geschlechtergerechtigkeit, was andere Hochschulen nicht haben?
Geschlechtergerechtigkeit ist in der Universität als Querschnittsthema mit einer langen Tradition institutionalisiert und verankert. Das führt unter anderem dazu, dass die Universität einen Professorinnenanteil von 34% hat, was weit überdurchschnittlich ist. Die erste Richtlinie der Universität Hamburg zur Geschlechtergerechtigkeit ist bereits mehr als 34 Jahre alt. Sie wurde seitdem mehrfach erneuert und erweitert und ihre Auswirkungen wurden untersucht. 2015 wurde aus der einstigen Frauenförderrichtlinie eine Gleichstellungsrichtlinie. Sie wird mittlerweile ergänzt durch einen zentralen Gleichstellungsplan und seit neuestem durch ein Diversitätskonzept. Die Universität hat aber nicht nur ihre Gleichstellungsarbeit strukturiert, sondern bietet auch über 100 explizite Gleichstellungsmaßnahmen an. Dafür gibt es seit 2018 eine extra Datenbank, die einen optimalen, auf persönliche Fragestellungen zugeschnittenen Überblick über vorhandene Maßnahmen gibt.
THE-Ranking
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Was sind Sustainable Development Goals?
Die 17 Sustainable Development Goals (Ziele für nachhaltige Entwicklung) sind Zielsetzungen der Vereinten Nationen (UN), die die Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene beinhalten. Grundlage sind die im Jahr 2000 entwickelten Millennium Development Goals (Jahrtausend-Entwicklungsziele), welche sich unter anderem der Armutsbekämpfung, der Gleichstellung der Geschlechter oder der Bekämpfung von schweren Krankheiten verschrieben hatten. Die SDGs traten nach Ablauf der Millennium Development Goals am 1. Januar 2016 in Kraft und gelten bis 2030. Sie sind für alle UN-Mitglieder verbindlich. Die Ziele sind hier einsehbar (in Englisch).