Umgang mit generativer KIInitiative „HHAI-Score“: Qualifikation, Abbau von Ängsten und Ansprechen der Veränderungen
15. August 2025, von Newsroom-Redaktion

Foto: ITEC; Claudia Höhne; ThIS!/Caroline Zenker
In Hamburg macht mit dem „HHAI-Score“ eine umfassende Qualifizierungsinitiative Organisationen wie Einzelpersonen fit für die KI-gestützte Zukunft. Die Arbeitsgruppe „IT-Management & Consulting“ der UHH ist unter anderem mit dem Format „Prompt-a-thon“ federführend beteiligt. Im Interview stellen Prof. Dr. Tilo Böhmann, Emir Kučević und Constantin von Brackel-Schmidt das Programm vor.
Was ist der „HHAI-Score“ und welches Ziel verfolgt die Initiative?
Böhmann: Der „HHAI-Score“ ist eine gemeinsame Initiative zur Qualifizierung von Mitarbeitenden in Hamburger Organisationen im Umgang mit generativer künstlicher Intelligenz (gKI). Das Ziel der Initiative ist es, Wissen zu vermitteln, Berührungsängste abzubauen und praxisnahe Anwendungen der Technologie zu fördern. Dazu geben Expertinnen und Experten aus verschiedenen Organisationen Einblicke in die Grundlagen der gKI, teilen praktische Prompting-Tipps und ermöglichen einen Austausch über die Erfahrungen der Teilnehmenden.
Inwiefern beteiligt sich die UHH am „HHAI-Score“?
Böhmann: Die Universität Hamburg ist Mitinitiatorin des „HHAI-Scores“ und beteiligt sich aktiv daran, den Standort Hamburg als Kompetenzzentrum für generative KI zu stärken. Als führende Institution in Forschung, Lehre und Transfer nutzt die UHH ihre Expertise, um wertvolle Erfahrungen zu teilen und den Austausch zwischen der Universität und anderen Organisationen zu fördern.
Unser Bildungsauftrag ist auch, einen reflektierten Umgang mit neuen Chancen zu vermitteln und einen Beitrag zu den Entwicklungen und den Einsatz von künstlicher Intelligenz am Standort Hamburg zu leisten. Durch ihre Beteiligung möchte die Universität andere Institutionen ermutigen, sich frühzeitig mit den Chancen und Herausforderungen der Technologie auseinanderzusetzen.
Welche Rolle spielt die Qualifikation in generativer KI für Mitarbeitende der UHH und öffentlichen Einrichtungen?
von Brackel-Schmidt: Generative KI wird die Arbeitswelt ebenso stark verändern wie die Digitalisierung. Eine frühzeitige Qualifikation, der Abbau von Ängsten und das gezielte Ansprechen der Veränderungen sind entscheidend, um den Mitarbeitenden der UHH und anderer Organisationen zu ermöglichen, das Potenzial von generativer KI voll auszuschöpfen und die Technologie effektiv zu nutzen.
Unsere Prompt-a-thon-Angebote für die Mitarbeitenden der UHH-Verwaltung sowie externe Organisationen haben das eindrücklich gezeigt: Durch das spielerische Heranführen an genKI wachsen bei den Mitarbeitenden die Neugier und das Zutrauen in die eigenen Lernfähigkeiten und Kompetenzen. Es fördert ihre Kreativität und erleichtert im Arbeitsalltag unterschiedlichste Aufgaben. Die Erkenntnisse unserer Erprobungen fließen direkt in die „HHAI“-Community of Practice, um den Wissenstransfer weiter voranzutreiben.
Wie fügt sich der „HHAI-Score“ in die Digitalstrategie der Universität ein?
Böhmann: Der „HHAI-Score“ kann im Zuge der Digitalstrategie ein entscheidendes Puzzlestück darstellen. Die Initiative fördert nicht nur die digitale Kompetenz der Mitarbeitenden, sondern trägt auch dazu bei, den Umgang mit generativer KI in die Arbeitswelt zu integrieren. Ziel ist es, den Mitarbeitenden der UHH Möglichkeiten zu bieten, sich mit den Chancen und Risiken dieser Technologie auseinanderzusetzen, Ängste abzubauen und Mitarbeitende gezielt zu qualifizieren.
Gleichzeitig unterstützt der „HHAI-Score“ den kontinuierlichen Wandel, indem er den Austausch innerhalb des Netzwerks der Metropolregion Hamburg fördert und so zu einer kollaborativen Arbeitsweise innerhalb und außerhalb der Institutionen anregt. So profitieren sowohl die Universität als auch die Wirtschaft von den jeweiligen Stärken und können gemeinsam Innovationen weiterentwickeln und vorantreiben.
Gibt es bereits Best Practices des „HHAI-Scores“?
Kučević: Eine der größten Best Practices des „HHAI-Scores“ ist die Art und Weise, wie Kompetenzvermittlung und Anwendung von KI gemeinsam gestaltet werden. Dazu werden leichtgewichtige Austauschformate, wie Online-Breakfasts oder Discovery-Touren, organisiert, bei denen konkrete Erfahrungen aus der Praxis geteilt werden. So können viele Akteurinnen und Akteure gleichzeitig von den Erkenntnissen und Erfahrungen der anderen profitieren. Die zahlreichen Freiwilligen, die ihr Wissen teilen und gegenseitig ihre KI-Kompetenzen erweitern, tragen gemeinsam zum Erfolg der Initiative bei. So wurde die Initiative im Februar 2025 mit dem ITEC Cares Award für „Gesellschaftliches Engagement in der Metropolregion Hamburg“ ausgezeichnet.
Eine vollständige Fassung des Interviews ist im Jahresbericht 2024 der Universität Hamburg (PDF) zu finden.
HHAI-Score
Der „HHAI-Score“ ist ein Angebot unter dem Dach des gemeinnützigen Digital-Vereins „The Interface Society“ (ThIS!), das Hamburger Organisationen dazu einlädt, ihre Mitarbeitenden fit für den Umgang mit generativer KI zu machen. Unterstützt wird der HHAI-Score von einem breiten Netzwerk, zu dem neben der Universität Hamburg u. a. Beiersdorf, die Hamburg Port Authority, OTTO und die Verwaltung der Freien und Hansestadt Hamburg gehören. Prof. Dr. Tilo Böhmann sowie seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um Alexandra Dannenberg, Emir Kučević und Constantin von Brackel-Schmidt bieten im Rahmen von „HHAI-Score“ regelmäßig Prompt-a-thons an – ein Format, das an der UHH entwickelt wurde und theoretisches Wissen über KI mit konkreten praktischen Übungen verbindet.
