Mehr als 50 Millionen Euro für innovative Hamburger Startups aus dem Deep Tech-BereichHamburg gewinnt Startup-Wettbewerb des Bundeswirtschaftsministeriums
10. Juli 2025, von Newsroom-Redaktion

Foto: BMWE/Dominik Butzmann
Deutschland braucht mehr Ausgründungen aus der Wissenschaft, um wirtschaftlich im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Die Innovations- und Startup-Förderung ist deswegen eines der zentralen Ziele der Bundesregierung. In dem hochdotierten Wettbewerb „Startup Factories“ des Bundeswirtschaftsministeriums hat Hamburg den Zuschlag als einer von bundesweit zehn Gewinnerstandorten erhalten und bekommt vom Bund bis zu 10 Millionen Euro zum Aufbau von effizienten Strukturen für die lokale Startup-Förderung.
Weitere 40 Millionen Euro stehen von Hamburger Stiftungen und Unternehmen zur Verfügung, die sich an dem einmaligen Verbundantrag gemeinsam mit den Hochschulen und Forschungseinrichtungen der Stadt und der Metropolregion beteiligen. Seitens des Senats wird die Initiative besonders von Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard sowie von Wissenschaftssenatorin Maryam Blumenthal unterstützt.
„Ich freue mich und bin stolz darauf, dass die Exzellenzuniversität Hamburg mit ihrer strategischen Ausrichtung auf die Twin Transformation ein wissenschaftlicher Partner dieser Initiative in der Metropolregion ist. Gemeinsam mit unseren Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft in Hamburg und der gesamten Metropolregion werden wir im Bereich Deep Tech und nachhaltige Technologien die Gründungskultur stärken und den Transfer aus der Wissenschaft in die Wirtschaft und die Gesellschaft konsequent umsetzen“, sagt Prof. Dr. Hauke Heekeren, Präsident der Universität Hamburg.
Die Hamburger Startup Factory „Impossible Founders“ wird gezielt innovative Ausgründungen aus der Wissenschaft im Bereich „Deep Tech“ fördern, mit einem Fokus auf grüne Technologien sowie die Entwicklung neuer Materialien in Verbindung mit KI und Data Science. Am 1. Oktober 2025 wird sie offiziell ihre Arbeit aufnehmen. Sitz ist zunächst der „Digital Hub“ in der Speicherstadt.
Der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Hamburg kann damit weiter an Erfolge anknüpfen: Erst Ende Mai dieses Jahres erhielten die Uni Hamburg und die TU den Zuschlag für ihre Spitzenforschung in insgesamt fünf Exzellenclustern im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder. Die „Startup Factory“ ist ein weiterer wichtiger Baustein für Hamburgs Innovations- und wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit.
„Die Forschung in Hamburg im Bereich Deep Tech ist international spitze. Ich weiß, dass hier ein enormes Potenzial für Startups besteht, die international ganz vorne mitspielen könnten. Diese Schätze zu heben, haben wir uns in dieser wirklich beeindruckenden Allianz von Hamburger Partnern fest vorgenommen. Ich persönlich nehme den gewonnenen Wettbewerb jetzt als maximalen Motivationsschub – ich hab richtig Bock, wir alle in Hamburg werden jetzt alles geben!“ so Dr. Arik Willner, designierter Geschäftsführer der „Impossible Founders“. Willner nimmt seine Tätigkeit am 1. November 2025 auf.
Die neue Gesellschaft verfolgt das Ziel, einen signifikanten Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit und Transformation der Hamburger Wirtschaft hin zu mehr Technologieunternehmen zu leisten. Die Anzahl von Gründungen wissenschaftsbasierter Startups soll sich erhöhen und die Metropolregion Hamburg zu einem der führenden deutschen Standorte für Deep Tech-Ausgründungen werden.
Die Aufgabe der Hamburger Startup Factory ist es
- Studierenden und Forschenden durch international erprobte Entrepreneurship Education Programme unternehmerisches Know-how zu vermitteln,
- innovative, wachstumsorientierte Ausgründungen über alle Phasen der Unternehmensentwicklung hinweg zu unterstützen,
- bei der Rechtesicherung des geistigen Eigentums – dem sogenannten IP-Transfer – zu gründungsfreundlichen, d. h. schnellen und finanzierbaren Lösungen beizutragen,
- Verbindungen in die forschungsstarke Wirtschaft mit Anwendungsfeldern für Greentech – von der Luftfahrt und Logistik über Energie und Chemie bis Life Sciences – herzustellen und
- bei der Investorensuche zu unterstützen und Gründungsteams Zugang zur Forschungsinfrastruktur zu vermitteln.
Die „Startup Factory“ löst ein wesentliches Problem bei Deep-Tech-Ausgründungen
Technologisch ausgerichtete Startups sind nach der Gründung zahlreichen Risiken ausgesetzt, haben in der Regel einen deutlich höheren Kapitalbedarf als andere Gründungen und müssen ihr Geschäftsmodell an wechselnde gesellschaftliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen anpassen. Die Förderstrukturen in Deutschland sind hier schwach. Während für die Grundlagenforschung gute Förderprogramme bestehen, gibt es für die risikobehaftete Phase der Produktentwicklung, des Prototypings und der Skalierung kurz vor oder während des Markteintritts wenig Unterstützung.
An dieser Stelle setzt die Hamburger Startup Factory „Impossible Founders“ an und kann erstmals eine Unterstützungsstruktur anbieten, um neu gegründete Unternehmen über alle Phasen zu fördern.
Die Joachim Herz Stiftung und die Michael Otto Stiftung, die sich für Ausgründungen aus der Wissenschaft in Hamburg einsetzen, engagieren sich maßgeblich an der Finanzierung des Vorhabens. Von Unternehmensseite gibt es substanzielle finanzielle Zusagen von der Hamburger Sparkasse, dem Halbleiterhersteller Nexperia und der Otto Group.
Über die „Impossible Founders“
„Impossible Founders“ ist eine gemeinnützige GmbH zunächst in der Trägerschaft der Michael Otto Stiftung und der Joachim Herz Stiftung. Wissenschaftliche Kooperationspartner sind die Universität Hamburg, die Technische Universität Hamburg und das Deutsche Elektronen-Synchrotron DESY. Von Unternehmensseite wird das Vorhaben bisher von der Hamburger Sparkasse, dem Halbleiterhersteller Nexperia und der Otto Group unterstützt. Die Organisation ist das neue zentrale, bündelnde Bindeglied zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, damit Ausgründungen aus der Wissenschaft systemisch, schnell und strukturiert erfolgen können.
Weitere Informationen unter: www.impossible-founders.com
