iGEM-Wettbewerb in ParisUHH-Studierende für Mittel gegen tödliches Pilzgift ausgezeichnet
6. November 2025, von Lennart Wichmann

Foto: Stammel
Mit ihrem Projekt „DeathCapTrap“ entwickelte ein Studierendenteam der Universität Hamburg ein Gegenmittel gegen eines der gefährlichsten Pilzgifte der Welt. Beim größten Studierendenwettbewerb für Synthetische Biologie in Paris wurden sie dafür mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.
Ein Studierendenteam der Universität Hamburg wurde in diesem Jahr beim „iGEM-Wettbewerb“ in Paris mit einer Goldmedaille, sowie einer weiteren Nominierung ausgezeichnet – und gehört damit zu den Top-3-Projektgruppen einer Kategorie. Teilgenommen hatten insgesamt 420 Teams.
Das UHH-Projekt hatte sich zum Ziel gesetzt, ein Antidot gegen das Pilzgift „α-Amanitin“ zu entwickeln und in Paris zu präsentieren. „α-Amanitin“ ist eine Substanz, die im Grünen Knollenblätterpilz („Death Cap“) vorkommt. Er gilt als einer der gefährlichsten Giftpilze und ist für den Großteil aller tödlichen Vergiftungen – auch in Deutschland – verantwortlich. Das zehnköpfige Team wollte mit der Teilnahme am Wettbewerb und ihrer Arbeit einen Beitrag zur Entwicklung einer lebensrettenden Therapie leisten und das Bewusstsein für die Gefahren von Pilzvergiftungen schärfen.
Bewusstsein für Pilzvergiftungen stärken
Auch in diesem Jahr stand das Team wieder unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Kolbe, Abteilungsleiter am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig und Professor an der Universität Hamburg. Der praktische Forschungsprozess – von der Idee über die Umsetzung bis zur Präsentation der Ergebnisse – war jedoch von hoher Eigeninitiative und Selbstständigkeit geprägt, während Teammitglieder vergangener Jahrgänge eine beratende Funktion übernahmen.
iGEM-Wettbewerb: Internationaler Studierendenwettbewerb für Synthetische Biologie
Der iGEM-Wettbewerb („International Genetically Engineered Machine Competition“) bringt jährlich über 400 Teams aus mehr als 50 Ländern zusammen. Studierende arbeiten von Januar bis Oktober interdisziplinär an selbst erarbeiteten Projekten, die sich mit aktuellen medizinischen, ökologischen oder technologischen Herausforderungen befassen. Neben der Forschung gehören auch Teamorganisation, Öffentlichkeitsarbeit und Kooperationen mit externen Partnerinnen und Partnern zum Wettbewerb.
Grand Jamboree in Paris: Präsentation vor internationaler Jury
Den Höhepunkt bildet das iGEM Grand Jamboree, das jedes Jahr Ende Oktober in Paris stattfindet. Dort präsentieren Teams aus mehr als 50 Ländern ihre Projekte einer internationalen Jury – und konkurrieren um Medaillen und Preise. Durch die Teilnahme an Wettbewerb und Event können wertvolle Kontakte zu Forschenden und Unternehmen geknüpft werden.
Weitere Informationen zum Hamburger Projekt „DeathCapTrap“ stehen auf der Projektseite.
Engagierte Studierende gesucht!
Das iGEM-Team arbeitet unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Kolbe im „Centre for Structural Systems Biology“ (CSSB) in der Science City Bahrenfeld. Jedes Jahr wählt die Gruppe ihr Forschungsthema selbstständig aus und übernimmt eigenverantwortlich Aufgaben wie Finanzierung, Öffentlichkeitsarbeit und Projektmanagement. Die Ergebnisse der Projekte werden im Herbst auf dem Grand Jamboree in Paris präsentiert. Interessierte Studierende sind eingeladen, sich per E-Mail (igem"AT"uni-hamburg.de) zu melden.

