UHH-Student bei den World University GamesZwischen Studium, Leistungssport und Inklusionsarbeit
11. Juli 2025, von Lennart Wichmann

Foto: privat
Vom 16. bis 27. Juli finden die diesjährigen World University Games im Ruhrgebiet statt. Es ist die weltweit größte Multisportveranstaltung für Studierende. Mit dabei sind drei Studierende der Universität Hamburg. So wie Psychologiestudent Luc Weilandt, der in der Disziplin 3x3-Rollstuhlbasketball startet und klare Ziele verfolgt – auf dem Spielfeld und darüber hinaus.
Rund 8.500 Athletinnen und Athleten aus bis zu 150 Ländern werden in diesem Jahr bei den „Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games“ im Rhein-Ruhr-Gebiet antreten. Es ist eines der weltweit bedeutendsten Sportveranstaltungen für Studierende und wird seit 1959 an wechselnden Austragungsorten veranstaltet. Neben klassischen Disziplinen wie Leichtathletik, Schwimmen, Fechten oder Judo wird erstmals auch in der Para-Sportart 3x3-Rollstuhlbasketball um Medaillen gekämpft.
Erstes internationales Turnier im 3x3-Format
Für den Rollstuhlbasketballer Luc Weilandt ist es ein doppeltes Debüt: Er nimmt zum ersten Mal an den World University Games teil – und das direkt in der 3x3-Variante. „3x3 unterscheidet sich in Tempo und Kompaktheit deutlich von der klassischen 5x5-Variante, bei der fünf gegen fünf Spieler auf einem größeren Feld gegeneinander antreten. Das ist eine Herausforderung, aber wir funktionieren als Team bereits sehr gut und haben gute Voraussetzungen, um erfolgreich abzuschneiden“, berichtet der Sportler.
Nach einem schweren Unfall erlitt Luc Weilandt im Alter von 17 Jahren eine Querschnittlähmung und begann 2017 mit dem Parasport beim Hamburger SV. Schnell entwickelte er sich zu einem vielversprechenden Talent im deutschen Rollstuhlbasketball. Es folgten Einsätze in der Bundesliga, in der Nationalmannschaft sowie bei den U22-Europameisterschaften. Dem gebürtigen Hamburger war jedoch von Anfang an wichtig, seine akademische Ausbildung ebenso konsequent zu verfolgen wie seine sportliche Karriere.
„Es ist nicht immer leicht, Studium und Sport zu vereinbaren. Umso mehr freue ich mich auf das Turnier, das zeitlich klar vom Alltag abgetrennt ist – anders als der durchgehende Saisonsport. Es sind eben nur vier Tage, an denen Du alles geben musst“, erklärt der Student, der kurz vor seiner Masterarbeit steht. Das ändert aber nichts daran, dass sich Luc Weilandt seit mehreren Wochen intensiv auf das sportliche Großevent und die Besonderheiten des 3x3-Formats vorbereitet. Zusammen mit seinen Mitspielern – Studenten der Universität Köln, der Fachhochschule Köln und der Universität Hannover – tritt er ab dem 17. Juli an drei Spielen pro Tag an.
Inklusion als Teil der sportlichen Identität
Der Sportler engagiert sich jenseits des Spielfelds und der Universität als Projektarbeiter für Inklusion, teilt seine Erfahrungen bei Projekttagen mit Schulklassen oder in Workshops und zeigt, dass es trotz Behinderung viele Möglichkeiten gibt, sich sportlich zu betätigen. „Ich möchte die Message verbreiten, dass jeder und jede Sport treiben und sich ausleben kann. Die Inklusionsarbeit ist mittlerweile ein Teil von mir geworden – gehört zu meinem Wirken als Sportler dazu.“ Sport, Studium und Projektarbeit laufen für ihn ineinander und ergänzen sich: Mental gesehen verlangt der Sport ihm viel ab, hier helfen ihm das Studium und die Selbstreflexion des Studienfachs. Gleichzeitig wirkt der Sport ausgleichend, und die Inklusionsarbeit fügt sich zusätzlich ein. „Das hat alles immer gut zusammengepasst“, sagt Weilandt.
Olympia-Atmosphäre und klare Ambitionen
„Ich bin sehr gespannt auf das Turnier – es hat echten Olympia-Charakter. Besonders freue ich mich auf den Austausch mit den anderen Athletinnen und Athleten und das Gemeinschaftsgefühl, das dabei entsteht“, sagt er. Neben den Wettkämpfen verwandelt sich das Rhein-Ruhr-Gebiet für zehn Tage in ein großes Festival, das Sport, Kultur und Wissenschaft verbindet. Weilandt freut sich daher auf viele Begegnungen mit unterschiedlichen Menschen, die seine Passion teilen. Doch im Fokus steht natürlich der sportliche Erfolg mit einem klaren Ziel, das der Sportler selbstbewusst auf den Punkt bringt: „Auf jeden Fall Gold – keine Frage.“

