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Insbesondere der Hauptredner des Abends, Pastor Sieghard Wilm, betonte, die Flüchtlingsfrage sei „unsere Chefsache“ und rief die neu Immatrikulierten auf, sich neben dem Studium die Zeit für soziales Engagement zu nehmen. Der Pastor der St. Pauli-Kirche sprach über die Erfahrungen und Erlebnisse aus dem Jahr 2013, als 80 Lampedusa-Flüchtlinge im Gotteshaus Kirchenasyl erhielten und sich der gesamte Stadtteil für sie einsetzte. „Die Stadt sind wir“, beschwor er die rund 1000 Gäste der Feier und bat die Studierenden, sich für die Belange der geflüchteten Menschen einzusetzen. Denn: „Studium ist eine Lebensform, in der im Rückblick zählt, was sonst noch so war.“

Die Wahrheit finden – in und neben dem Studium

Die Frage, was Studium eigentlich bedeutet oder ausmacht, beschäftigte auch die anderen Rednerinnen und Redner des Abends. Universitätspräsident Prof. Dr. Dieter Lenzen, der gemeinsam mit der Kunsthistorikerin Prof. Dr. Iris Wenderholm die Feier moderierte, betonte in seiner Begrüßungsansprache, das Studium sei keine Berufsausbildung. Im Vordergrund stehe vielmehr das „Finden und Verbreiten von Wahrheit“ – sowohl der empirisch belegten als auch der normativen. Auch Lenzen machte deutlich: „Keine Theorie der Welt kann es rechtfertigen, Menschen in Not zu vertreiben.“ Die Universität werde sich mit allen Mitteln dafür einsetzen, die jungen Flüchtlinge zu unterstützen: „Wenn eine Universität wie unsere mit solchen Problemen nicht umgehen könnte, hätten die Recht, die uns mittelmäßig nennen.“

Wie sich die Studierenden neben dem Curriculum engagieren können und welche Angebote es an der Universität gibt, berichteten Moritz Lamparter und Vincent Orth vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA), die Vertreter der Fachschaftsräte sowie Vorstandsvertreterinnen und -vertreter des Alumni-Vereins der Universität Hamburg. Mit der Skyliner Big Band und dem Chor präsentierten sich gleich zwei Angebote der Universitätsmusik und sorgten dabei für die musikalischen Höhepunkte des Abends.

Verleihung symbolischer Immatrikulationsurkunden und des DAAD-Preises

Stellvertretend für alle neuen Studierenden an der Universität Hamburg bekam jeweils eine Studentin bzw. ein Student aus jeder der acht Fakultäten eine Immatrikulationsurkunde überreicht – plus einen Regenschirm für die schnelle Eingewöhnung in Hamburg. Verliehen wurden die Urkunden an: Benedikt Schwardt (Rechtswissenschaft), Joana Bejarano (Wirtschafts- und Sozialwissenschaften), Laura Schwieren (Medizin), Shu Han (Erziehungswissenschaft), Andreas Lampetis (Geisteswissenschaften), Evelyn Wernicke (Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften), Isin Bicerik (Psychologie und Bewegungswissenschaft) sowie Jan Dreyer (Betriebswirtschaft).

Als Vorbild für die gerade Immatrikulierten – die einer spontanen Publikumsbefragung durch Prof. Lenzen und Prof. Wenderholm zufolge unter anderem aus Russland, Mexiko, Singapur, Südafrika und Amrum stammten – wurde Hugo Moretti Gomes bei der Feier mit dem Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) ausgezeichnet. Der Brasilianer studiert an der Universität Hamburg Jura und zeichnet sich laut Laudator Prof. Roland Broemel, Junior-Professor für Öffentliches Recht und Wirtschaftsrecht, vor allem dadurch aus, dass er seine „erworbenen Fähigkeiten für andere einsetzt“. Unter anderem war Gomes als PIASTA-Tutor tätig und engagiert sich in verschiedenen Angeboten für Bildungsausländerinnen und -ausländer, die ebenfalls Jura studieren.

Immatrikulationstaschen für die Erstsemester

Nach der Feier gab es für alle Beteiligten einen Empfang im Foyer des Audimax. Bei einem Glas Sekt und Brezeln wurde natürlich auch der Inhalt der Erstsemestertaschen inspiziert, die in diesem Jahr unter anderem die neue Ausgabe des Hochschulmagazins 19NEUNZEHN, Theaterkarten sowie weitere wichtige Utensilien für ein gelungenes Studium enthielten. Der neue Lebensabschnitt kann also beginnen.