UHH Newsletter

Juni 2014, Nr. 63

FORSCHUNG

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Das beleuchtete Schlüsselbrett an der Tür erinnert an den Haustürschlüssel. Foto: Michael Zapf


Kontakt:

Prof. Dr. Tilo Böhmann
Fachbereich für Informatik
Arbeitsbereich IT-Management und Consulting

t. 040.42838-2299
e. tilo.boehman-at-uni-hamburg.de

Das Schlüsselbrett denkt mit: Projekt „Vernetztes Wohnen im Quartier“ unterstützt ältere Menschen in Hamburg

Die meisten Menschen möchten im Alter trotz Hilfebedürftigkeit weiterhin in der eigenen Wohnung leben. Aber was ist, wenn einem der Alltag nicht mehr so leicht gelingt oder wenn man sogar stürzt? Und wie begegnet man der Unsicherheit, ob man den Haustürschlüssel beim Verlassen der Wohnung eingesteckt hat? Das Projekt „Vernetztes Wohnen im Quartier“ will ältere Menschen dabei unterstützen, möglichst lange und selbstbestimmt in ihrem vertrauten Umfeld bleiben zu können. Wissenschaftlich begleitet wird es vom Arbeitsbereich IT-Management und Consulting am Fachbereich Informatik der Universität Hamburg.

In dem Projekt soll erforscht werden, welche technischen Hilfsmittel sinnvoll sind, um Seniorinnen und Senioren in ihren eigenen vier Wänden das Leben einfacher und sicherer zu machen. Außerdem soll ausprobiert werden, wie sich die Nachbarschaft mit Hilfe von Apps zu einer neuen Gemeinschaft verknüpfen lässt und ob Dienstleistungen wie Wäsche- oder Lieferservice in das Konzept eingebunden werden können.

Intelligente Haustechnologie für das Leben im Alter

In einer Musterwohnung können sogenannte Smarthome- und Ambient-Assisted-Living-Technologien auf ihre Praxistauglichkeit getestet werden: Ein beleuchtetes Schlüsselbrett an der Tür erinnert zum Beispiel beim Betreten oder Verlassen der Wohnung daran, den Haustürschlüssel an seinen Platz zu hängen oder mitzunehmen. Ist der Herd noch an, wenn man das Haus verlassen will, gibt es einen Alarm. Per Tablet-PC oder Fernbedienung können Vorhänge, Fenster und Lampen geregelt werden. Und ein Sensorboden unter dem Parkett erkennt, wenn jemand gestürzt ist und kann dann externe Hilfe alarmieren. Und weil man sich das Leben auch über einfache Dienstleistungen und nachbarschaftliche Beziehungen leichter machen kann, wird man von der Wohnung intelligent daran erinnert, wann es Zeit dafür ist.

Prof. Dr. Tilo Böhmann, wissenschaftlicher Leiter des Projekts: „Angesichts des demografischen Wandels brauchen wir neue Konzepte für das Leben im Alter. In unserem Projekt sollen neue Lösungen untersucht werden, die moderne Technik und Dienstleistungen intelligent verknüpfen. Wir arbeiten dabei eng mit unserer Zielgruppe zusammen, die unsere Lösungskonzepte vor Ort auf Akzeptanz und Benutzbarkeit prüft. Viele ältere Menschen sind längst schon vertraut mit Internet, Tablets und Smartphones. Zudem werden durch technischen Fortschritt die Preise für Technik sinken. High-End-Ausstattungen von heute werden deshalb die Standard-Ausstattungen von morgen sein.“

EU-gefördertes Verbundprojekt

Das Projekt wird von der Europäischen Union mit rund 550.000 Euro gefördert und von der Hamburger Gesundheitsbehörde mit weiteren 300.000 Euro unterstützt. Es wird durch die Gesundheitswirtschaft Hamburg GmbH koordiniert. Beteiligt sind auch Partner aus Wirtschaft und Regionalentwicklung.

Red.
 

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