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  5. Hörsaal im Hauptgebäude erhält den Namen von Magdalene Schoch

13. Juni 2006

Hörsaal im Hauptgebäude erhält den Namen von Magdalene Schoch

Der renovierte und neu gestaltete Hörsaal J im Hauptgebäude der Universität Hamburg an der Edmund-Siemers-Allee 1 erhält den Namen „Magdalene Schoch-Hörsaal“. Mit der Benennung möchte die Universität die Erinnerung an Magdalene Schoch lebendig halten. Sie hat sich als erste Juristin in Deutschland habilitiert; nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten war sie nicht bereit, dem Regime gegenüber Konzessionen zu machen. Ihre konsequente und mutige Haltung war eine Ausnahme unter den deutschen Gelehrten.

Der Präsident der Universität Hamburg, Dr. Dr. h.c. Jürgen Lüthje, und die Fakultät für Rechtswissenschaft laden herzlich ein zu einer öffentlichen

Festveranstaltung,
am Donnerstag, dem 15. Juni 2006, um 16.00 Uhr,
im Hauptgebäude der Universität Hamburg,
aus Anlass der Benennung des
Hörsaals J in Magdalene Schoch-Hörsaal.

Die Festvorträge halten Prof. Dr. Stefan Oeter, Fakultät für Rechtswissenschaft, und PD Dr. Rainer Nicolaysen, Historisches Seminar.

Bei der Benennungsfeier des Hörsaals wird der älteste Neffe und Patensohn von Magdalene Schoch, Lennie Cujé (Jg. 1933), einige Erinnerungen über seine Tante mitteilen und als Vibraphonist das musikalische Rahmenprogramm gestalten. Lennie Cujé lebt seit 1950 in den USA; seine Tante ermöglichte ihm damals die Auswanderung. Heute wohnt er wieder in Arlington, Virginia, vor den Toren Washingtons – in jenem Haus, das Magdalene Schoch gehörte und in dem sie zwanzig Jahre lang gewohnt hat.

Magdalene Schoch (1897-1987) war eine der Pionierinnen in der „Männerwelt“ der deutschen Rechtswissenschaft. Inspiriert von dem Juristen und „Bürgerhumanisten“ Albrecht Mendelssohn Bartholdy, erwarb sie ein eigenes Profil als Kennerin des ausländischen Rechts, speziell des internationalen Privat- und Prozessrechts. 1932 habilitierte sie sich als erste Frau in der Rechtswissenschaft in Deutschland. Ihre wissenschaftlichen Interessen verknüpfte die überzeugte Demokratin mit einem öffentlichen Engagement, insbesondere zur Förderung der Beziehungen zu den USA und für die Emanzipation der Frauen. Nach der Vertreibung Mendelssohn Bartholdys wurde sie zunehmend isoliert. Den Zumutungen der nationalsozialistischen Diktatur begegnete sie durch die Flucht in ein ungewisses Exil in den USA im November 1937. Als Expertin für internationales und ausländisches Recht arbeitete sie bis ins hohe Alter, die längste Zeit im Justizministerium, in der Bundeshauptstadt ihrer neuen Heimat.

Für Rückfragen:

PD Dr. Rainer Nicolaysen
Historisches Seminar
Tel.: (040) 430 02 58
E-Mail: rainer.nicolaysen"AT"t-online.de

Eckart Krause
Hamburger Bibliothek für Universitätsgeschichte
Tel.: (040) 428 38-40 48
E-Mail: eckart.krause"AT"uni-hamburg.de

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Verändert am 3. November 2015

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