Zusammenarbeit mit der Indiana University„Wir stärken die Resilienz von Hochschulen gegenüber Cyberattacken erheblich“
6. Oktober 2025, von Newsroom-Redaktion

Foto: UHH/Esfandiari
Gemeinsamer Rund-um-die-Uhr Schutz für die eigenen IT-Systeme – das ist das Ziel eines International Higher Education Security Operations Center (SOC). Nun hat die Universität Hamburg gemeinsam mit der US-amerikanischen Indiana University mit einem Letter of Intent den Grundstein für ein solches Projekt gelegt. Warum das ein wichtiger Schritt für die Zukunft der Hochschul-IT ist, erklärt Chief Digital und Chief Information Officer Prof. Dr.-Ing. Sebastian Gerling, LL.M.
Herr Gerling, warum ist die Einrichtung eines internationalen Security Operations Centers für Hochschulen notwendig?
Hochschulen sind heute hochvernetzte Einrichtungen, die eine Vielzahl sensibler Daten verarbeiten – von Forschungsdaten bis hin zu persönlichen Informationen. Angreifer nehmen diese Systeme zunehmend ins Visier. Mit einem internationalen SOC bündeln wir Ressourcen, Expertise und die Wachsamkeit vieler Partner, sodass wir Cyberbedrohungen schneller erkennen, analysieren und abwehren können. Mit diesem Schritt stärken wir die Resilienz von Hochschulen gegenüber Cyberattacken erheblich.
Worin liegt der Vorteil der Zusammenarbeit?
Wir arbeiten beim Thema SOC heute schon mit mehreren Hochschulen in Hamburg zusammen. Internationale Kooperationen helfen uns dabei einerseits umfangreiches aktuelles Wissen über Bedrohungen auszutauschen, andererseits bietet der Betrieb eines gemeinsames SOC zusätzlich viele Vorteile. So könnte man z. B. das SOC nach dem „Follow-the-Sun“-Prinzip aufbauen, so dass Bedrohungen zu jeder Zeit beobachtet und behandelt werden, da die Partner aus unterschiedlichen Zeitzonen kommen. Wenn zum Beispiel ein Team in Europa Feierabend macht, übernimmt ein Partner in den USA oder in Asien. Dadurch entsteht ein lückenloser 24/7-Schutz, den ein einzelnes nationales SOC nur mit erheblichem Mehraufwand leisten könnte. Dies spart außerdem erhebliche finanzielle und personelle Ressourcen.
Wie geht es nach der Kooperation mit der Indiana University nun weiter?
Die Vereinbarung mit der Indiana University ist der Auftakt. Wir wollen weitere Hochschulen weltweit einbinden, um ein belastbares, globales Netzwerk aufzubauen. Je mehr Partner teilnehmen, desto stärker wird die Resilienz der Hochschul-IT insgesamt. Damit schaffen wir die Grundlage für sichere Forschung und Lehre im digitalen Raum – etwas, das für die Zukunft von Wissenschaft und Gesellschaft unverzichtbar ist.
