Neu gestalteter Eingangsbereich im Geologisch-Paläontologischen MuseumBunte Reise durch die Erdgeschichte
25. Juni 2021, von Mareen Gerisch
Flugsaurier im Streetart-Look, plakative Echsen und skizzierte Wasserwesen: Eine bunte Vielfalt von Urzeittieren schmückt jetzt das obere Stockwerk des Geologisch-Paläontologischen Museums im Geomatikum. Gestaltet wurde es von Studierenden der University of Europe for Applied Science.
Das Wandbild zur Erdgeschichte ergänzt optisch den neu gestalteten Ausstellungsbereich des Museums wird. „Unser Ziel ist es, auch die großen Wandflächen des Ausstellungsraums einzubinden“, erklärt Dr. Ulrich Kotthoff, Leiter des Geologisch-Paläontologischen Museums. In dem neu gestalteten Teil des Museums veranschaulicht das Team um Kotthoff aktuelle Forschungsthemen zur Entwicklung des Lebens, des Klimas und der Erde. Der Paläontologe ist mit dem Ergebnis äußerst zufrieden: „Das Wandbild ist sehr gelungen und eine super Leistung der Studierenden.“
Verschiedene Stilrichtungen bieten Einstieg in die Evolution
Die Künstlerinnen und Künstler waren fünf Studierende der Illustration von der University of Europe for Applied Science (UE). Nach einem Crashkurs zur Paläontologie haben sie – unter Corona-Bedingungen – ihre Darstellungen in unterschiedlichen Stilen entwickelt: Neben klassischen Zeichnungen im wissenschaftlichen Stil kamen Street-Art-Methoden zum Einsatz, unter anderem Farbrollen, Sprühtechniken und Schablonen. „Alle Studierenden konnten ihren Stil einbringen. Dadurch ist der Eindruck wild – die einheitliche Perspektive vom Wasser zum Land und in die Lüfte führt letztlich aber doch alle Elemente zusammen“, resümiert Christian Meyer zu Ermgassen, Professor für Illustration an der UE. Der Raum biete jetzt einen visuellen Einstieg in die Wunder der Evolution, so der Leiter des studentischen Projekts, und das Bild löse beim Betrachten inhaltliche Fragen aus. „Auch die Studierenden sind im Gestaltungsprozess voll in die Materie eingestiegen.“
Wissenschaft trifft Phantasie
Profitiert haben beide Seiten von der Kooperation: Zusammen mit den Studierenden hat Ulrich Kotthoff reflektiert, welche Tiere sich für die Darstellung eignen. Sie haben überlegt, wie die enorm lange Zeitspanne – von der Entstehung der Erde bis nahezu in die Gegenwart – überhaupt innerhalb eines überschaubaren Wandbildes erzählt werden kann, ohne dass Missverständnisse entstehen.
Der detailinteressierte Spezialist ließ sich auf die Sichtweise und die Impulse der Studierenden ein und zeigt dabei Mut zur Lücke: „Bei der Rekonstruktion von ausgestorbenen Tieren kommt zwangsläufig ein Phantasieelement hinzu. Und ich finde es gut, dass verschiedene künstlerischen Aspekte zum Tragen gekommen sind“, so Kotthoff. Meyer von Ermgassen ergänzt: „Für die Umsetzung im Museum hatten wir wegen der Corona-Einschränkungen wenig Zeit“, sagt Meyer von Ermgassen, aber er resümiert: „Für uns war das ein erfolgreiches Projekt.“
Zur Wiedereröffnung des Museums im August wird das Wandbild eines von vielen neuen Highlights sein und Ulrich Kotthoff ist gespannt auf die Reaktionen: „Wir wollen die Besucherinnen und Besucher mit dem Wandbild in erster Linie neugierig auf die Ausstellung und die Forschungsinhalte machen – es ist als Einladung gedacht.“