SHELL, BRASS und MADMAXNeue Experimentierhalle in Bahrenfeld eröffnet

8. Juli 2019, von Anna Priebe

Foto: UHH/Saint Pere

Im ehemaligen Zyklotron-Bunker auf dem Campus Bahrenfeld forschen jetzt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Exzellenzclusters „Quantum Universe“ zur Dunklen Materie.

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Prof. Dr. Peter Schleper (l.), stellvertretender Sprecher des Exzellenzclusters „Quantum Universe“, Prof. Dr. Dieter Horns, wissenschaftlicher Leiter des Experiments BRASS und Prof. Dr. Erika Garutti, wissenschaftliche Leiterin des Experiments MADMAX, begrüßen zur Eröffnung der neuen Experimentierhalle „Shielded Experimental Hall“ (SHELL) die Gäste.

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Prof. Dr. Dieter Horns stellt das Experiment BRASS vor, bei dem ein Radioreflektor mit zweieinhalb Meter Durchmesser für die Suche nach Axionen verwendet wird.

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Prof. Dr. Erika Garutti erklärte das Experiment MADMAX. Hier sollen sogenannte Axionen, die als hypothetische Teilchen der Dunklen Materie gelten, mit eigens gefertigten Scheiben aus speziellem Material in einem Magnetfeld nachgewiesen werden.

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Michael Matysek, technischer Leiter des MADMAX-Experiments, präsentierte bei der Eröffnung der SHELL-Halle eine der Spezialscheiben aus Lanthanaluminat.

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Für beide Experimente ist eine extrem gute Abschirmung gegenüber elektromagnetischen Wellen notwendig. Neben den drei Meter dicken Stahlbetonwänden des ehemaligen Bunkers werden die einzelnen Experimentierräume zudem mit speziellen Metallgittern in den Wänden und Türen zusätzlich abgeschirmt, sodass im Inneren störungsfrei gemessen werden kann.

Am 8. Juli 2019 ist auf dem Campus Bahrenfeld die Experimentierhalle „Shielded Experimental Hall“ (SHELL) eröffnet worden. Sie bietet besonders gute Bedingungen für die Suche nach Dunkler Materie und wird von den Forscherinnen und Forschern des Exzellenzclusters „Quantum Universe“ genutzt.

Dunkle Materie hält die Galaxien zusammen und ihre Existenz ist auf der Basis von astronomischen und kosmologischen Beobachtungen ihrer Gravitationswirkung seit langem gesichert. Doch bisher haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sie nicht in Laborexperimenten nachweisen können. Die Forscherinnen und Forscher des Exzellenzclusters „Quantum Universe“ der Universität Hamburg wollen das ändern und starten auf dem Campus Bahrenfeld nun zwei neuartige Experimente, mit denen sie nach Dunkler Materie fahnden wollen: BRASS (Broadband Radiometric Axion Searches) und MADMAX (Magnetized Disc and Mirror Axion Experiment). Untergebracht sind sie in der Shielded Experimental Hall (SHELL), die nun feierlich eröffnet wurde.

Für beide Experimente ist eine extrem gute Abschirmung gegenüber elektromagnetischen Wellen notwendig. Hier kommt SHELL ins Spiel: Die drei Meter dicken Stahlbetonwände des ehemaligen Bunkers blockieren fast die gesamte äußere elektromagnetische Strahlung. Außerdem werden die einzelnen Experimentierräume mit speziellen Metallgittern zusätzlich abgeschirmt, sodass im Inneren störungsfrei gemessen werden kann.

Der Bunker war ursprünglich der Standort eines sogenannten Zyklotrons. Der Teilchenbeschleuniger war von 1969 bis 2008 in Betrieb – erst für kernphysikalische Arbeiten des Instituts für Experimentalphysik und ab Ende der 1980er-Jahre in der medizinischen Forschung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. 2008 wurde das Zyklotron abgebaut; das umschließende Gebäude, der vor der radioaktiven Strahlung schützte, wurde nun umgebaut und dient zukünftig wieder der Physik.