„Humboldt lebt!“Highlights aus der neuen Sonderausstellung zum Phänomen Alexander von Humboldt
16. Mai 2019, von Mareen Gerisch/Red.
Naturforscher Alexander von Humboldt war eine schillernde Persönlichkeit. In einer Sonderausstellung können Besucherinnen und Besucher ihm noch bis zum 29. September unter anderem auf seiner abenteuerlichen Exkursion nach Südamerika folgen. Zudem bieten Konzerte und Lesungen ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm.
Im Zoologischen Museum tummeln sich zur Sonderausstellung „Humboldt lebt!“ Alpakas vor schneebedeckten Bergen, zeigt ein tropisches Spitzkrokodil seine Zähne und turnen Affen auf Ästen gegenüber Zitteraalen. Neben und zwischen diesen präparierten Objekten, die aus den wissenschaftlichen Sammlungen des CeNak und anderen Einrichtungen stammen, ist Humboldts grafisches Werk ausgestellt, in dem er seine Tierbeobachtungen festgehalten hat.
„Wir wollen in der Ausstellung nicht nur die Arbeit von Alexander von Humboldt zeigen, sondern ihn auch als Person vorstellen“, erklärt Mareen Gerisch vom Centrum für Naturkunde, zu dem das Zoologische Museum gehört. So ist unter anderem eine mehrseitige Kopie des Reisepasses zu sehen, der Humboldt im Namen der spanischen Krone die Vollmacht gab, die Kolonien in Übersee zu erforschen.
Drachenbaum und Naturgemälde
Da Humboldt neben der Fauna auch von der Flora begeistert war, ist an der Ausstellung auch der Botanische Garten der Universität beteiligt. Hier führt ein Humboldt-Pfad vorbei an Pflanzen wie dem Drachenbaum, die der Vordenker der Ökologie untersucht hat. Am dreidimensional aufgebauten „Naturgemälde der Anden“ können Besucherinnen und Besucher nachvollziehen, wie Humboldt das geographische Vorkommen der Pflanzen interpretierte. Im Loki Schmidt Haus ist zudem eine Übersicht an Pflanzen zu sehen, die Humboldt zusammen mit dem Botaniker Aimé Bonpland in den Tropen gesammelt hat. Besonders wertvoll sind die Original-Herbarbelege, also die Pflanzen, anhand derer eine Art beschrieben wurde.
Abwechslungsreiches Rahmenprogramm
Neben den Ausstellungen gibt es ein umfangreiches Programm mit Lesungen, Führungen, Kinofilmen und einem Konzert. „Der Mythos, der von Humboldt ausgeht, soll auf verschiedene Weise erfahrbar gemacht und auch kritisch hinterfragt werden“, so Gerisch. Drei der vielen Highlights:
- Neben Führungen durch den Botanischen Garten und das Loki Schmidt Haus sowie das Zoologische Museum öffnet auch das Herbarium Hamburgense, das die Ausstellung im Loki Schmidt Haus unterstützt, am 28. Mai und 2. Juli jeweils von 16–17.30 Uhr seine Tore. Diese Chance zu einer der seltenen Führungen durch das Herbarium sollten sich Interessierte nicht entgehen lassen.
- Tierische Lesung: In der Reihe „Literatur trifft Natur“ lädt das Centrum für Naturkunde am 29. Mai um 18 Uhr zu Vortrag und Lesung mit dem Titel „Elektrische Aale, schnappende Krokodile und gebratene Affen – Humboldts Tierleben in den Tropen“. Dr. Sarah Bärtschi, Literaturwissenschaftlerin aus Bern, stellt zusammen mit Prof. Dr. Matthias Glaubrecht, Wissenschaftlicher Direktor des CeNak, ihren kürzlich erschienen Band „Tierleben“ vor.
- Musikalisches Erlebnis: Am 4. Juni ist ab 20.30 Uhr in Planten un Blomen das Konzert „Mavazeen und Bombazeen“ zu hören. Musikalische Bilder des Ad-hoc-Ensembles OKULAR zur Pflanzenwelt wechseln sich mit Lesungen von Texten Humboldts ab.
Ausstellung "Humboldt lebt!"
Mehr Informationen zur Ausstellung und zum vollständigen Begleitprogramm finden Sie hier.