UHH Newsletter

Dezember 2016, Nr. 91

CAMPUS



Kontakt:

Prof. Dr. Christine Hentschel
Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

t. 040.42838-2321
e. christine.hentschel-2"AT"uni-hamburg.de

Prof. Dr. Christine Hentschel ist Kriminologin und untersucht das Abdriften nach rechts in Europa und Amerika. Foto: UHH/Sukhina

Prof. Dr. Christine Hentschel ist Kriminologin und untersucht das Abdriften nach rechts in Europa und Amerika. Foto: UHH/Sukhina

Was macht eigentlich … Christine Hentschel?

In dieser Rubrik stellen wir Personen vor, die an der Universität Hamburg arbeiten, immer abwechselnd aus dem Wissenschafts- und Verwaltungsbereich. Warum machen wir das? Weil wir neugierig sind und die „Personen dahinter“ kennenlernen wollen. Wir haben uns dazu eine Art Steckbrief ausgedacht.

Ihre Forschung in drei Sätzen.

Mich bewegt das Abdriften nach rechts in Europa und Amerika und ich habe angefangen, das Phänomen im mir vertrauten Sachsen zu erforschen: Welche Dynamiken da auf den Straßen und Plätzen entstehen, mit welchen Parolen und Plakaten, Gerüchten und apokalyptischen „Wahrheiten“ nicht nur die „Stadt“ oder das „Volk“, sondern auch die „Zukunft“ selbst in Beschlag genommen wird. Ich bin im April diesen Jahres angetreten, eine Kriminologie zu entwickeln, die sich Gesellschaft von „ihren dunklen Seiten“ her anschaut, also eine Art politische Soziologie der Gegenwart betreibt, die sich an solchen Abgründen entlang hangelt.

Ich liebe meine Arbeit, weil …

… sie diese unbestechliche Mischung aus Auftrag und Freiheit hat. Die Lehre ist eine ständige Inspiration und die Zusammenarbeit mit meinen Kolleginnen und Kollegen super. Die Kriminologie als Disziplin gibt mir jede Menge Herausforderungen auf: Wie erfindet man ein Fach neu für die Gegenwart, das in seinen Gründungsmomenten die Schädel von Gefängnisinsassen vermessen hat, um den „geborenen Kriminellen“ zu identifizieren? Dabei hat die Kriminologie gerade in Zeiten von Terrorismus, Flüchtlingskrise und Radikalisierung der Öffentlichkeit einen ganz besonderen Auftrag. Wir sind die Gesellschaftswissenschaft mit der „Krisenkompetenz“ und dem kritischen Blick auf die Prozesse, in denen sich Gesellschaft unten den Vorzeichen von Unsicherheit und Ungewissheit immer wieder neu orientiert.

Was zeichnet die Uni Hamburg aus?

Bis jetzt: ein Hauch von Neuanfang, bei dem ich dabei sein darf, eine offene und freundliche Atmosphäre, eine kompetente und zuvorkommende Verwaltung, eine angenehme Stimmung ohne elitäre Attitüde. Und nicht zu vergessen: Nachhaltigkeit!

Ihr Lieblingsplatz an der Uni?

Gilt die neue Milchbar in der Bornstraße 18 als Teil der Uni? Da entstehen derzeit die spannendsten Ideen und die besten Gespräche. Zweitliebster Platz ist, ehrlich gesagt, mein schönes Büro.

Fahrstuhl oder Treppe?

Treppe. Immer eine Überraschung, wer so um die Ecke kommt.

Urlaub: An die See oder in die Berge?

Hey, wie wär’s mit offenen Fragen?

Lesen: Gedruckt oder digital?

Gedruckt. Trotzdem macht es mich wahnsinnig, jeden Tag so viel halbgelesene Zeitung wegzuwerfen.

Wohnen: Stadt oder Land?

Stadt! Am liebsten groß, bunt und in Bewegung. Und zum Rückzug das Land.

Radfahren, Auto oder Öffentliche?

Rad.

Eine für Sie bedeutende Zahl.

8/11/2016. Die Wahl Trumps an meinem Geburtstag. Dark. Very dark.

Drei Dinge für ein erfülltes Leben.

Ich hab keine Ahnung, aber diese drei müssen immer dabei sein: Lernen. Teilen. Genießen.

Eine Lebensweisheit?

Try.

Ergänzen Sie: Ich war noch nie …

... meine Namensvetterin an der Uni Hamburg besuchen. Das mache ich bestimmt bald.

Red.
 
 
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