UHH Newsletter

Dezember 2016, Nr. 91

FORSCHUNG



Kontakt:

Prof. Dr. Grischa Perino
Fachbereich Sozialökonomie
Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
t. 040.42838-8767
e. grischa.perino"AT"wiso.uni-hamburg.de

Prof. Dr. Andreas Lange
Fachbereich Volkswirtschaftslehre
t. 040.42838-4035
e. andreas.lange"AT"wiso.uni-hamburg.de

NEW 4.0 ist Teil des Förderprogramms „Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende“ (SINTEG) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Foto: NEW 4.0

NEW 4.0 ist Teil des Förderprogramms „Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende“ (SINTEG) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Foto: NEW 4.0

NEW 4.0: Wissenschaftler der Universität Hamburg leisten Beitrag zum Energiesystem der Zukunft

Wie eine Region in Zukunft sicher und zuverlässig mit erneuerbarer Energie versorgt werden kann, erforscht das neue Großprojekt „Norddeutsche EnergieWende 4.0“ (NEW 4.0) in Hamburg und Schleswig-Holstein. Das länderübergreifende Forschungsvorhaben ist Teil der Förderinitiative „Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende“ (SINTEG) des Bundes. In fünf ausgewählten „Schaufenstern“ in Deutschland untersuchen Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik vier Jahre lang innovative Technologien und Verfahren für das Jahrhundertprojekt Energiewende. Zwei Umweltökonomen der Universität Hamburg sind an dem Projekt beteiligt.

Ziel von NEW 4.0 ist es zu zeigen, wie die norddeutsche Region mit 4,5 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern bereits 2035 zu 100 Prozent sicher, kostengünstig, umweltverträglich und gesellschaftlich akzeptiert durch erneuerbare Energie wie Wind- und Sonnenenergie versorgt werden kann und 50 bis 70 Prozent des CO2-Ausstoßes reduziert werden können. Im Rahmen des Forschungsprojektes überprüfen die Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Grischa Perino und Prof. Dr. Andreas Lange von der Universität Hamburg, wie die Regulierung des Strommarktes und die Anreize für eine Flexibilisierung der Stromnachfrage und für den Ausbau von Stromnetz und Speicherkapazitäten angepasst werden können, um die Energiewende erfolgreich umzusetzen ohne dabei unnötige Kosten zu verursachen.

Eine halbe Million Euro für Forschungsprojekt

Die beiden Umweltökonomen erarbeiten konzeptionelle Lösungen für die ökonomischen Herausforderungen am Beispiel der norddeutschen Region und überprüfen diese mit Hilfe kontrollierter Experimente und anhand von Daten der Praxispartner. Dafür werden im Rahmen des Projektes über die kommenden vier Jahre insgesamt eine halbe Million Euro bereitgestellt. „Durch die Energiewende wird es immer anspruchsvoller, Bereitstellung und Nachfrage von Energie zeitlich und geographisch präzise aufeinander abzustimmen und für ein Gleichgewicht auf dem Strommarkt zu sorgen“, so Prof. Perino und Prof. Lange.

Nicht nur stünden die Strommärkte vor der Herausforderung, dass die Energie-Nachfrage besonderen Schwankungen unterliege. Mit der Energiewende und dem Ausbau wetterabhängiger Technologien wie Wind- und Sonnenenergie ist nun auch das Stromangebot fluktuierend, wie die Forscher sagen. Eine offene Frage sei auch, wie sich die geänderten Bedingungen im Strommarkt auf das Bereitstellen und den Ausbau von grund- und spitzenlastfähigen Erzeugungsanlagen sowie Lastenmanagement-, Netz- und Speicherkapazität auswirke.

Herausforderungen der Energiewende mit Doppelstrategie lösen

Die Herausforderungen der Energiewende wird NEW 4.0 mit einer Doppelstrategie lösen: Zum einen soll der Stromexport in andere Regionen durch effiziente Nutzung und Ausbau der Energieinfrastruktur sowie innovative Netztechnologien in der Region erhöht werden. Zum anderen soll der Verbrauch erneuerbarer Energie in der Region durch Flexibilitätskonzepte gesteigert werden.

NEW 4.0 ist Teil des Förderprogramms „Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende“ (SINTEG) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Ziel ist es, in großflächigen „Schaufensterregionen“ skalierbare Musterlösungen für eine umweltfreundliche, sichere und bezahlbare Energieversorgung bei hohen Anteilen erneuerbarer Energien zu entwickeln und zu demonstrieren.

Im Zentrum stehen die intelligente Vernetzung von Erzeugung und Verbrauch sowie der Einsatz innovativer Netztechnologien und -betriebskonzepte. Die gefundenen Lösungen sollen als Modell für eine breite Umsetzung dienen. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert die fünf Schaufenster mit insgesamt über 200 Millionen Euro.

PM/Perino/Red.
 
 
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