1. Oktober 2024
Berufsorientierung an Schulen„Startchancen“-Programm: UHH-Forscherin an wissenschaftlicher Begleitung beteiligt
Foto: UHH/Esfandiari
Über das „Startchancen“-Programm stellen Bund und Länder in den kommenden zehn Jahren 20 Milliarden Euro zur Verfügung. Sie kommen Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler zugute. Um den Erfolg der Fördermaßnahme zu unterstützen, wird es eine umfassende wissenschaftliche Begleitung geben.
Die Universität Hamburg ist eine von insgesamt 19 Einrichtungen, die das Programm analysieren, evaluieren und mit Erkenntnissen aus der Forschung gestalten werden. Im Oktober startet das Projekt von Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Kira Weber, das in den kommenden fünf Jahren mit 600.000 Euro gefördert wird.
Koordiniert vom Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF) wird die wissenschaftliche Arbeit unter anderem in fünf Kompetenzzentren stattfinden, die sowohl den Ländern als auch einzelnen Schulen sowie den Lehrkräften bei der Umsetzung zur Seite stehen werden. Themen sind datengestützte Qualitätsentwicklung, überfachliches Lernen und Berufsorientierung, multiprofessionelle Schulentwicklung im Sozialraum, sprachliche Bildung sowie Mathematik.
Prof. Dr. Kira Weber forscht im Kompetenzzentrum „Überfachliches Lernen und Berufsorientierung“, das von Prof. Dr. Dirk Richter von der Universität Potsdam geleitet wird. In den verschiedenen Projekten des Zentrums soll zum einen der Übergang von der Schule in die Berufsausbildung unterstützt werden, insbesondere bei Schülerinnen und Schülern, die sozioökonomisch und migrationsbedingt benachteiligt sind. „Zu entscheiden, was sie später beruflich machen wollen, fällt vielen Jugendlichen heute sehr schwer – auch weil die gesellschaftlichen Veränderungen so dynamisch und mit einer großen Unsicherheit verbunden sind“, erklärt Weber.
Um die Berufsorientierung an den Schulen zu stärken, wird es im Hamburger Projekt um eine erste Bestandsaufnahme der vorhandenen Strukturen gehen. „Wir werden durch eine Kombination verschiedener Verfahren eine Ist-Analyse für die Bundesländer durchführen, um zu schauen, welche Programme und Lehrangebote zur Berufsorientierung vorhanden sind – sowohl in den Schulen als auch extern“, so Weber. In diesem Zusammenhang sollen auch Best-Practice-Beispiele dokumentiert werden, die als Vorbild dienen können. „Neben Workshops und Fortbildungen für Lehrkräfte wollen wir auf Basis der Ergebnisse eine App entwickeln, die die Vernetzung und Kommunikation erleichtern, wissenschaftliche Erkenntnisse zugänglicher machen und den erfolgreichen Übergang von der Schule in die Berufsausbildung bestmöglich unterstützen soll“, erklärt die Juniorprofessorin.
Zum anderen wird es im Kompetenzzentrum darum gehen, Programme weiterzuentwickeln, die die Persönlichkeit und allgemeine Kompetenzen von Lernenden fördern. Dazu zählen unter anderem selbstregulative Fähigkeiten, kritisches Denken sowie Kommunikations- und Kooperationsfähigkeiten. In einem Teilprojekt unter Leitung des Deutschen Jugendinstituts in München, an dem das Team um Kira Weber beteiligt ist, wird es darum gehen, wie die Demokratiebildung in Schulen langfristig verbessert werden kann – in allgemeinbildenden Schulen ebenso wie in Berufsschulen.
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