Willkommen an Bord„Ich untersuche die Entwicklung und das Zusammenspiel von Finanzmärkten und Realwirtschaft“Prof. Dr. Kaspar Zimmermann verstärkt die Wirtschaftswissenschaften
18. September 2025, von Zimmermann/Red.

Foto: privat
Jedes Jahr kommen zahlreiche neue Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an die Universität Hamburg. In dieser Reihe stellen wir sie und ihre Forschungsgebiete vor. Dieses Mal: Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Kaspar Zimmermann.
Prof. Dr. Kaspar Zimmermann ist zum Wintersemester 2025/26 von der Frankfurt School of Finance & Management nach Hamburg gekommen und hat an der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften eine Professur für „International Macroeconomics and Finance“ angetreten.
Mein Forschungsgebiet in drei Sätzen:
Ich untersuche die Entwicklung und das Zusammenspiel von Finanzmärkten und Realwirtschaft im internationalen und historischen Vergleich. Dabei analysiere ich Unternehmenskonzentrationen und Firmendynamiken und zeige auf, wie sich die Zusammensetzung der größten Unternehmen im Zeitverlauf wandelt und wie sich die wirtschaftliche Dominanz großer Firmen über lange Zeiträume verändert hat. Außerdem analysiere ich die Entstehung und Folgen von Finanz- und Bankenkrisen, um die Kräfte besser zu verstehen, die wirtschaftliche Stabilität gefährden.
Und so erkläre ich meiner Familie, worum es da geht:
Meist reicht meiner Familie und meinen Freunden schon ein kurzer Satz wie: „Ich versuche zu verstehen, warum es zu Finanzkrisen kommt“, „was passiert, wenn Staaten ihre Schulden nicht mehr bezahlen“ oder „dass die Wirtschaft zunehmend von großen Unternehmen dominiert wird“. Das eigentliche Problem ist eher, dass mich meine Familie und Freunde oft kaum noch bremsen können, sobald ich einmal angefangen habe, von meiner Forschung zu erzählen.
Darum freue ich mich auf Hamburg – auf die Stadt und die Universität:
Die Universität Hamburg bietet eine hervorragende Forschungsumgebung – mit exzellenter Infrastruktur und großartigen Kolleginnen und Kollegen. Auch die Stadt selbst beeindruckt mich: nah am Wasser, vielseitig, weltoffen und ein äußerst lebenswerter Ort.
Darum sollten Studierende unbedingt meine Veranstaltungen besuchen:
Mir ist es wichtig, Studierenden nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern ihnen auch die notwendigen Werkzeuge an die Hand zu geben, um sie auf ein sich aktuell stark veränderndes Berufsleben vorzubereiten. In meinen Kursen liegt der Schwerpunkt deshalb darauf, dass die Studierenden lernen, eigenständig ökonomische Fragestellungen zu entwickeln und diese mithilfe von Daten zu analysieren und zu interpretieren.
Blick in die weite Welt: mit diesen internationalen Einrichtungen, Universitäten oder Institutionen arbeite ich zusammen:
Für meine Forschung kooperiere ich eng mit Kolleginnen und Kollegen weltweit. Derzeit arbeite ich an Projekten mit Forschern aus den USA (University of Chicago, Northwestern University, Georgetown University, University of Notre Dame), England (London Business School), Frankreich (Paris School of Economics), Spanien (Universitat Pompeu Fabra) und Portugal (Nova School of Business and Economics). Der internationale Austausch eröffnet mir unterschiedliche Blickwinkel und Herangehensweisen, die ich persönlich und akademisch als sehr bereichernd empfinde.
Darum ist meine Forschung für die Gesellschaft wichtig:
Viele aktuelle Entwicklungen – etwa die wachsende Dominanz großer Unternehmen oder Risiken an Finanzmärkten – werden oft als neu wahrgenommen oder kurzfristigen Faktoren zugeschrieben. Meine Forschung zeigt jedoch, dass viele dieser Entwicklungen viel tiefer reichen und sich erst in einem internationalen und historischen Vergleich richtig einordnen lassen. Dadurch wird sichtbar, welche Kräfte unsere Wirtschaft langfristig formen und wie Politik und Gesellschaft darauf wirksam reagieren können. Aus der Vergangenheit lässt sich über die Wirtschaft mehr lernen als es vielen Bewusst zu sein scheint.

