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Universitätsmusik spielt Mahler in der LaeiszhalleIm Angesicht der Ewigkeit

4. Februar 2019, von Hendrik Tieke

Winterkonzert 2019 der Universitätsmusik

Foto: UHH/SaintPere

Professor Thomas Posth dirigiert das Orchester.

Winterkonzert 2019 der Universitätsmusik

Foto: UHH/SaintPere

Mal zarter, mal kraftvoller Gesang: Die Chöre der Universität Hamburg

Winterkonzert 2019 der Universitätsmusik

Foto: UHH/SaintPere

Die Geigerinnen des Universitätsorchesters spielen Mahlers Melodien.

Winterkonzert 2019 der Universitätsmusik

Foto: UHH/SaintPere

Orchester und Chor nehmen den Applaus entgegen.

Winterkonzert 2019 der Universitätsmusik

Foto: UHH/SaintPere

Professor Thomas Posth legt sich den Jubiläumsschal um.

Das Orchester und die Chöre der Universität Hamburg inszenierten am 3. Februar Gustav Mahlers Auferstehungssinfonie – in der fast ausverkauften Laeiszhalle. Beim Auftaktkonzert des Universitätsjubiläums brachten sie die Höhen und Tiefen des menschlichen Daseins auf die Bühne.

Zeitgenossen beschrieben Gustav Mahlers Auferstehungssinfonie als ein mitreißendes Theaterstück, das von Orchester und Chor gespielt wird. Denn Mahler erzählt hier mit Geigen, Harfen, Hörnern und der Kraft dutzender Gesangsstimmen eine existenzielle Geschichte. Und in der geht es um nicht weniger als den Sinn des Lebens im Angesicht der Ewigkeit: Was bedeutet der Tod? Ist alles Streben am Ende vergeblich gewesen? Gibt es Hoffnung auf ein ewiges Leben?

Die Angst vor dem Tod, die Freude am Leben

In der Auseinandersetzung mit diesen Fragen lässt der Komponist fast jede menschliche Stimmung in seiner 2. Sinfonie vorkommen: Harfen und Kontrabässe beschwören mit leisen, schreitenden Rhythmen die Angst vor dem Tod. Flöten, Oboen und Violinen verwandeln die Freude am Leben in verspielte Melodien. Und das ganze Orchester erschafft in bombastischem Zusammenspiel eine fast schon greifbare Spannung, die hin und wieder den musikalisch inszenierten Höhen und Tiefen des Lebens vorausgeht. Und von dessen Erlösung singt der Chor am Ende teils kraftvoll, teils zart: „Sterben werd‘ ich, um zu leben! Aufersteh’n, ja aufersteh’n.“

Am Konzertabend dirigiert Professor Thomas Posth, der Leiter der Universitätsmusik, im festlichen Saal der Laeiszhalle mit vollem Körpereinsatz: Auf seinem Podium dreht er sich hin und her, reißt den Taktstock mal in ruckartigen Wellen durch die Luft, lässt ihn mal kaum merklich zittern. Mal wirft er seine Arme wie in einer Explosion auseinander, mal drückt er seine Hände bremsend von sich. Und die rund 200 Musikerinnen und Musiker der Universitätsmusik folgen seinem Rhythmus: werden langsamer oder schneller, lauter oder leiser oder halten ganz plötzlich inne. Der Körper des Dirigenten, so scheint es, wird eins mit Chor und Orchester.

Gustav Mahler als Kapellmeister in Hamburg

Wer an diesem Abend in der Laeiszhalle war, erlebte jedoch nicht nur ein Konzert, sondern lernte neben dem Komponisten auch den Menschen Gustav Mahler kennen – und erfuhr, wie sein eigenes bewegtes Leben ihm Stoff für sein Meisterwerk bot. Bevor die Musikerinnen und Musiker nämlich den Saal betraten, hielt Prof Dr. Ivana Rentsch vom Institut für Historische Musikwissenschaft einen Einführungsvortrag. Dabei machte sie auch Mahlers Verbundenheit mit Hamburg deutlich: Der Komponist war von 1891 bis 1897 Kapellmeister am Stadt-Theater in Hamburg, dem Vorläufer der heutigen Staatsoper. Und in diesen Jahren vollendete er die Auferstehungssinfonie.

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