UHH Newsletter

September 2012, Nr. 42

CAMPUS

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Gruppenbild der Studierenden mit dem Veranstalterteam Prof. Dr. Angelika Dörfler-Dierken (Helmut-Schmidt-Universität), Prof. Dr. Hartwig Spitzer (FB Physik und Carl Friedrich von Weizsäcker-Zentrum für Naturwissenschaft und Friedensforschung, Universität Hamburg), Prof. Dr. Alexander Redlich (FB Psychologie) (unten, von rechts) sowie Dipl.-Math. Wolfgang Schreiber (Arbeitsstelle für Kriegsursachenforschung, Institut für Politische Wissenschaft) (hintere Reihe, vierter von links). Foto: Alexander Redlich



Kontakt:

Prof. Alexander Redlich
Initiativkreis Friedensbildung
Fachbereich Psychologie
Universität Hamburg

t. 040.42838-5435
e. Redlich-at-uni-hamburg.de

Interdisziplinäre Sommerexkursion Politik und Frieden

Unter dem Motto „Frieden schaffen mit oder ohne Waffen?“ fand vom 14. bis 17. August, initiiert durch den von Professorinnen und Professoren verschiedener Fakultäten gegründeten Initiativkreis Friedensbildung/Peacebuilding der Universität Hamburg, eine Sommerexkursion statt. Eine interdisziplinäre Gruppe Studierender – unter anderem aus der Politikwissenschaft, Psychologie, Ethnologie, Soziologie, Erziehungswissenschaft und den Islamwissenschaften – hatte die bisher einmalige Möglichkeit, sich an bedeutsamen Orten des politischen Geschehens mit Fragen zur deutschen Friedens- und Sicherheitspolitik auseinanderzusetzen.
Neben dem ehemaligen Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen und dem Bundesinnenministerium sowie dem Zentrum für Internationale Friedenseinsätze waren die Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation und das Sozialwissenschaftliche Institut der Bundeswehr (SOWI) in Strausberg bei Berlin Hauptanlaufpunkte der Exkursion.

In Strausberg waren früher das DDR-Verteidigungsministerium sowie das Tagungszentrum des Warschauer Paktes angesiedelt. Ziel der Exkursion war es, junge Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven zum Thema Friedenspolitik zusammenzubringen, Standpunkte auszutauschen und kritisch zu diskutieren.

Im Dialog mit Bundeswehrangehörigen sowie Forscherinnen und Forschern

Kernstück des Austauschs waren Interviews, die die Hamburger Studierenden mit einer Gruppe von Jugendoffizieren der Bundeswehr führten. Dabei ging es vor allem um die Gründe, sich für die Bundeswehr zu entscheiden, um die Rolle des Soldaten oder der Soldatin in Abgrenzung zum zivilen Friedensakteur sowie die ethisch-moralische Vertretbarkeit des Dienstes an der Waffe. In intensivem Austausch und geprägt von gegenseitigem Verständnis wurden Themen kontrovers diskutiert.

Eine weitere Perspektive bot der Austausch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des SOWI, die ihre Forschung zu sicherheits- und friedenspolitischen Fragestellungen in Deutschland und Europa erläuterten. Vorgestellt wurde auch eine empirische Untersuchung zu Erfahrungen von deutschen Soldaten in Afghanistan, anhand derer die Herausforderungen dieses Einsatzes sowie Auslandseinsätze der Bundeswehr im Allgemeinen diskutiert wurden.

Auseinandersetzung mit eigenen Werten und Verhaltensweisen

Zum Abschluss lernten die Studierenden eine sonst wenig beachtete Seite kennen: die Arbeit der Evangelischen Seelsorge für Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr. Insgesamt ermöglichte die Exkursion den Studierenden intensive Erfahrungen vor Ort und eine fundierte Auseinandersetzung auch mit eigenen Werten, Einstellungen und Verhaltensweisen.
A. Metzner
 
 
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