UHH Newsletter

September 2009, Nr. 6

CAMPUS

/onTEAM/newsletter/images/medi101252158808.jpg
Blick aus dem Bahnhof in Bologna, Foto: Paolo Màrgari (CC)



Kontakt:

Prof. Dr. Holger Fischer
Vizepräsident Studium und Lehre

t. 040.42838-6907
e. hfischer-at-uni-hamburg.de


Hamburger Studienreform: Reform der Reform

Anfang August trat Wissenschaftssenatorin Dr. Herlind Gundelach vor die Presse, um das gemeinsam mit den Präsidien der sechs staatlichen Hamburger Hochschulen erarbeitete Memorandum vorzustellen, das die „zweite Phase“ des Bologna-Prozesses einläuten soll. Es geht um die „Reform der Reform“, die Nachbesserung der bisherigen Umsetzung der Bologna-Reform.
Auch aus Berlin hatte es schon im Juli ein deutliches Signal gegeben: Nach den Protesten im Rahmen des Bildungsstreiks räumte Frau Schavan gegenüber Studierendenvertreter/inne/n „notwendige Korrekturen“ ein und benannte Bereiche, die einer Nachbesserung bedürfen, um die Studierbarkeit zu erhöhen.

Dass es Anpassungsschwierigkeiten durch beispielsweise zu ambitionierte Curricula oder eine Überzahl an Klausuren am Semesterende gab und Probleme aufgetreten waren, ist kein Geheimnis. Doch Vizepräsident Prof. Dr. Holger Fischer, an der Universität verantwortlich für Studium und Lehre, betont, dass die „Reform der Reform“ an der Universität schon längst im Gange sei. Bereits seit dem ersten Semester der Bachelor-Umstellung finde ein kontinuierlicher Anpassungs- und Verbesserungsprozess der umgestellten Studiengänge statt.
Innerhalb von drei Jahren wurden seit WS 2005/2006 alle grundständigen Studiengänge mit akademischen Abschlüssen (mit Ausnahme der ev. Theologie) sowie Lehramtsstudiengänge in die gestufte Studienstruktur überführt. Im WS 09/10 werden an der Universität Hamburg einschließlich der hochschulübergreifenden Masterstudiengänge 75 Masterstudiengänge angeboten.
Immerhin schafft jede Bachelor-Umstellung oder die Einführung eines neuen B.A. einen Einzelfall. Gesamtausrichtung, Programm und Praktikabilität der neuen Studiengänge werden fortlaufend an der Realität überprüft und entsprechende Anpassungen vorgenommen. Die Evaluation erfolgt mittels Fragebogen bei den Studierenden, aber auch durch Rückmeldungen aus den Prüfungsämtern und der Studienberatung.

Doch diese Anstrengungen sollen langfristig institutionalisiert werden. Die Einführung eines integrierten Qualitätsmanagements war bereits im Rahmen der Verabschiedung des Struktur- und Entwicklungsplans der Universität beschlossen worden. So beginnen die flächendeckende Implementierung und die Erarbeitung entsprechender Maßnahmen für eine nachhaltige Qualitätssicherung der Studiengänge im Dialog mit den Fakultäten noch im Herbst 2009.

Problembereiche identifizieren

Die bereits vereinbarten und im STEP niedergelegten Reformziele sind folgende:
  • Reduzierung der großen Zahl der Prüfungen
  • Einsatz alternativer Prüfungsformen neben den herkömmlichen Klausuren
  • stärkere Flexibilisierung des Studienablaufs
  • Entschlackung des Studienprogramms
  • Überarbeitung der Qualifikationsziele
  • Optimierung der Modularisierung
  • Berücksichtigung von Mobilitätsfenstern
Im Prüfungsjahr 2008 haben an der Universität Hamburg 219 Absolvent/inn/en ein Bachelorstudium erfolgreich abgeschlossen.
Die Hamburger Initiative

Der von der BWF vorgelegte Plan sieht vor, dass als nächstes eine Arbeitsgruppe eingerichtet wird, die aus Vertretern der BWF und den für Lehre verantwortlichen Vizepräsidenten der staatlichen Hochschulen besteht. Bis Ende des Jahres soll die AG die Problembereiche im Detail identifizieren, Handlungsoptionen ermitteln und mögliche Maßnahmen vorschlagen.

Dieser Entwurf wird anschließend mit den Studierenden diskutiert und dann wieder in die AG getragen. Die AG wird abschließend Handlungskonzepte festlegen. Die konkrete Umsetzung obliegt schließlich den Hochschulen, worüber Zielvereinbarungen zwischen den Hochschulen und der BWF getroffen werden. Es ist allerdings zu erwarten, dass die Universität der Umsetzung des geplanten Handlungskonzepts in vielen Bereichen zuvorkommen wird.

Bundesweit ist die Hamburger Studienreform einer der ersten Initiativen, die eine Überholung der erreichten Standards konzertiert angreift. Im August vermeldete auch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur den Start einer „Bologna-Initiative“, um nötige Korrekturen vorzunehmen.


Mehr Informationen zur Hamburger Studienreform.



Red.
 
 
Home | Impressum | Kontakt