UHH Newsletter

Oktober 2012, Nr. 43

FORSCHUNG

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Gedruckte Bücher sind auch für Kunden interessant, die bereits E-Books lesen - das hat eine Vergleichsstudie des Instituts für Marketing und Medien der Universität Hamburg herausgefunden. Foto: UHH/Schell



Kontakt:

Prof. Dr. Michel Clement
Institut für Marketing und Medien
Fachbereich BWL, Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
t. 040.42838-8721
e. michel.clement-at-uni-hamburg.de

Dipl.-Kfm. Tim Prostka
Institut für Marketing und Medien
Fachbereich BWL, Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
t. 040.42838-8709
e. tim.prostka-at-uni-hamburg.de

Dr. Edlira Shehu
Institut für Marketing und Medien
Fachbereich BWL, Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
t. 040.42838-8723
e. edlira.shehu-at-uni-hamburg.de

Die Studie ist auf Anfrage erhältlich unter medienmanagement-at-uni-hamburg.de.

Vergleichsstudie: E-Book-Nutzer kaufen mehr gedruckte Bücher

Nicht nur der Verkauf an elektronischen Büchern, sogenannten E-Books, nimmt zu. Auch die Nachfrage nach gedruckter Publikumsliteratur ist gestiegen. So sind gedruckte Bücher auch für Kunden interessant, die bereits E-Books lesen. Das hat eine Vergleichsstudie des Instituts für Marketing und Medien der Universität Hamburg herausgefunden.
Gedruckt oder doch lieber elektronisch – zur aktuellen Buchmesse in Frankfurt sind E-Books und Fragen zur Zukunft des Buchmarktes in aller Munde. Kann sich die traditionelle gedruckte Literatur gegenüber neuen, digitalen Formaten auf modernen Lesegeräten behaupten? Nach einer aktuellen Studie des Lehrstuhls für Marketing und Medien der Universität Hamburg ist die Gefahr der Verdrängung gedruckter Bücher durch E-Books geringer als erwartet.

Mehr gedruckte Bücher gekauft – auch von E-Book-Lesern

Das Forscherteam um Prof. Dr. Michel Clement vom Institut für Marketing und Medien hat herausgefunden, dass die Nutzung von E-Books in den vergangenen Monaten stark zugenommen hat, die Nachfrage nach gedruckten Büchern jedoch ebenfalls gestiegen ist – auch unter Lesern von E-Books.

Die Erhebungen zeigen, dass nur neun Prozent der E-Book-Leser in der ersten Befragung angaben, mindestens drei E-Books pro Jahr gekauft zu haben. Dieser Anteil hat sich in der zweiten Untersuchung auf 20 Prozent mehr als verdoppelt. 22 Prozent der E-Book-Leser gaben aber in der zweiten Befragung an, zudem drei oder mehr Hardcover-Bücher in den vergangenen zwölf Monaten gekauft zu haben – in der ersten Untersuchung waren es noch 19 Prozent. Bei Taschenbüchern sind die Unterschiede geringer.

Diese Markterweiterung führen die Forscher nicht zuletzt auf die unterschiedlichen Nutzungssituationen von Büchern und E-Books zurück. E-Books sind handlicher und bieten die Möglichkeit, verschiedene Lesestoffe zu speichern. Daher werden sie häufig unterwegs genutzt. Zuhause bevorzugen viele Leser auch weiterhin gedruckte Bücher.

Repräsentative Vergleichsstudie

Neben der Nachfrage nach unterschiedlichen Buchformaten haben sich Professor Clement, Tim Prostka und Dr. Edlira Shehu auch mit der Entwicklung der Nachfrage nach Lesegeräten sowie Aspekten der illegalen Nachfrage befasst. Die Studie basiert auf zwei repräsentativen Umfragen unter Buch- und E-Book-Lesern, die im Oktober 2011 und Mai 2012 durchgeführt wurden. Die ersten Ergebnisse wurden bereits im Februar dieses Jahres präsentiert (wir berichteten). Damals zeigte sich bereits eine steigende Nachfrage nach digitalen Formaten. Mit der zweiten Studie ist ein Vergleich und somit die Betrachtung einer Entwicklung möglich.

Für die Studie wurden insgesamt 1.623 Buchleser bzw. 1.015 E-Book-Nutzer zu zwei Zeitpunkten befragt. Vorher waren aus einer größeren Menge bereits diejenigen herausgefiltert worden, die aufgrund ihres angegebenen Kaufverhaltens als wenig buchaffin gelten mussten. Zudem wurde die Stichprobe quotiert, das heißt, Verteilung von Alter, Geschlecht und Einkommen sind repräsentativ für die Bundesrepublik Deutschland.
T. Prostka/Red.
 
 
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