UHH Newsletter

Oktober 2012, Nr. 43

FORSCHUNG

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Die Ozeane bestimmen maßgeblich unser Klima. In mehreren Projekten untersuchen Forscherinnen und Forscher der Universität Hamburg die Phänomene, unter anderem am Beispiel des Nordatlantiks. Foto: istockphoto/imagedepotpro



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Ute Kreis
CliSAP-Öffentlichkeitsarbeit
KlimaCampus, Universität Hamburg

t. 040.42838-4523
e. ute.kreis-at-zmaw.de

Weitere Informationen unter:
http://www.klimacampus.de/631+M5cd310f478e.html
http://naclim.zmaw.de/
http://nordatlantik.zmaw.de

Klimafaktor Ozean: Zwei neue Forschungsprojekte laufen an

Die Ozeane bestimmen maßgeblich unser Klima, da sie der größte Wärmespeicher im Klimasystem sind – sie heizen oder kühlen die Atmosphäre. Doch der globale Klimawandel wirkt sich auch auf Ozeane und ihre Zirkulation aus, was wiederum das regionale Wetter beeinflusst. Im Nordatlantik sind diese Phänomene besonders extrem zu beobachten. Die nun abgeschlossenen Projekte „BMBF North Atlantic“ sowie das EU-geförderte „Thor“ haben wichtige Beiträge zum Verständnis der Ozeanzirkulation geliefert. Diese wurden Ende September auf der Konferenz „Klimaschwankungen im Nordatlantik“ an der Universität Hamburg vorgestellt. Zugleich fiel der Startschuss für das anschließende Verbundprojekt „RACE“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und das EU-geförderte Projekt „NACLIM“.
„Der Nordatlantik stellt eine Schlüsselregion für regionale aber auch für globale Klimaschwankungen dar“, so Professor Detlef Stammer von der Universität Hamburg, der die Projekte „BMBF North Atlantik und künftig RACE koordiniert. „Die jüngsten Ergebnisse zeigen ebenfalls, dass darauf basierend eine Vorhersage der Ozeanzirkulation und damit von Klimaänderungen in unseren Breiten für fast zehn Jahre möglich ist.“

Golfstrom ungeschwächt

Die Ergebnisse der Messungen belegten, dass sich der Golfstrom und die nordatlantische Umwälzzirkulation bisher nicht abgeschwächt haben. Verändert hat sich dagegen der Transport von Wärme und Süßwasser durch die globale Erwärmung und den stärkeren atmosphärischen Wasserkreislauf.

Es zeigte sich, dass die Wechselwirkung von Ozean und Atmosphäre sehr variabel ist – was zu erheblichen Schwankungen beim Austausch von oberflächennahen und tiefen Wassermassen führt. Der Nordatlantik ist diesem Zusammenhang eine Schlüsselregion. Die dort stattfindenden Prozesse sind für das Klima von großer Bedeutung.

Zwei Folgeprojekte starten

Im sich direkt anschließenden BMBF-Verbundprojekt RACE werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Frage nachgehen, wie Änderungen der atlantischen Zirkulation künftig im Detail aussehen werden. Dabei geht es nicht nur um das Klima Europas allgemein, sondern auch um sich daraus ergebende Folgen, wie etwa die Sicherheit der Küsten angesichts eines steigenden Meeresspiegels.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert das Forschungsvorhaben mit 4,5 Millionen Euro über zunächst drei Jahre.

Das EU-Projekt NACLIM, das im November 2012 startet, untersucht die Vorhersagbarkeit des Klimas im nordatlantischen Raum: Wie wirken sich Änderungen der Meerestemperatur auf marine Ökosysteme aus? Wie verändert sich das Leben in europäischen Städten aufgrund des Klimawandels? Mit dabei sind 18 Forschungseinrichtungen aus zehn europäischen Ländern unter Federführung der Universität Hamburg.

Die Konferenz

Die internationale Konferenz „Klimaschwankungen im Nordatlantik“ fand vom 24. bis 26. September 2012 an der Universität Hamburg statt. Zur Auftaktveranstaltung sprachen Hamburgs Zweite Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt, Ministerialdirektor Dr. Karl Eugen Huthmacher, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Bildung und Forschung, sowie Prof. Dr. Rosemarie Mielke, Vizepräsidentin der Universität Hamburg, und Prof. Dr. Jochem Marotzke vom Max-Planck-Institut für Meteorologie im Namen des World Climate Research Programme.
PM/Red.
 
 
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