UHH Newsletter

August 2010, Nr. 17

CAMPUS

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Dachlandschaft des Lüneburger Rathauses: Gut erkennbar sind die verschiedenen Bauphasen vom Mittelalter (kleines Backstein-Türmchen) bis zum 18. Jahrhundert (weiße Fassadenteile), Foto: Elena AstakhovaEine Studentin im Keller des Lüneburger Rathauses, Foto: Elena AstakhovaStudentinnen beim genauen Abzeichnen eines Gispsabgusses mithilfe eines selbstgebauten optischen Gerätes, Foto: Elena AstakhovaFrau Prof. Nielsen mit Studentinnen in der Gipsabgusssammlung, Foto: Elena Astakhova
Das erste Studienobjekt: Das Lüneburger Rathaus, Foto: B. Uppenkamp



Kontakt:

Universität Hamburg

Prof. Dr. Inge Nielsen
Archäologisches Institut
Klassische Archäologie
t. 040.42838-3067
e. inge.nielsen-at-uni-hamburg.de

Dr. Barbara Uppenkamp
Kunstgeschichtliches Seminar
t. 040.42838-3237
e. barbara.uppenkamp-at-kunstgeschichte.uni-hamburg.de


Leibniz Universität Hannover

Prof. Dr.-Ing. habil. Joachim Ganzert
Institut für Geschichte und Theorie der Architektur
Herrenhäuserstr. 8
30419 Hannover
t. 0511.762-2113
e. j.ganzert-at-igt-arch.uni-hannover.de

„Ich sehe was, was Du nicht siehst…“ – Interdisziplinäre Summer School der Architektur, Kunstgeschichte und Archäologie

„Methoden der Wahrnehmung in Architektur, Kunstgeschichte und Archäologie“ standen im Mittelpunkt einer interdisziplinären Summer School, die gemeinsam von den Universitäten Hannover und Hamburg ausgerichtet wurde. Vom 18. bis 22. Juli besuchten Studierende der beiden Hochschulen das Lüneburger Rathaus und die Gipsabguss-Sammlung des Archäologischen Instituts der Universität Hamburg, um ihre Wahrnehmung an unterschiedlichen Objekten zu schulen.
Die Summer School – eine Kooperation des Instituts für Geschichte und Theorie der Architektur der Leibniz Universität Hannover, des Kunstgeschichtlichen Seminars und Archäologischen Instituts der Universität Hamburg – bot den Teilnehmern und Teilnehmerinnen die Möglichkeit, Wahrnehmungsmethoden der jeweiligen Disziplinen kennenzulernen, zu vergleichen und zu diskutieren.

4-dimensionale Studienobjekte

Für die teilnehmenden Studierenden standen speziell Fragen der Wahrnehmung von Zwei-, Drei- und Vierdimensionalem, also von Bildern, Skulpturen, Architektur und deren zeitliche, historische Dimensionen im Zentrum des wissenschaftlichen Interesses.

Insgesamt zweieinhalb Tage erkundeten die Studierenden daher mit unterschiedlichen Methoden den Architekturkomplex „Lüneburger Rathaus“ und näherten sich durch Beschreiben, Zeichnen und Vermessen der aufwändigen Barockfassade, dem Niedergericht, der großen Ratsstube und den Kellerräumen. Ein weiteres Studienobjekt bildeten die Figuren aus der Abguss-Sammlung antiker Skulpturen der Universität Hamburg. Die Sammlung des Archäologischen Instituts mit seinen 173 Gipsabgüssen antiker Skulpturen, Reliefs und Portraits stellte ein umfangreiches Arsenal an dreidimensionalen Objekten zur Verfügung.

Eine ganzheitliche Sicht: Blick über die Disziplin hinaus

Mit einem neugierig machenden „Ich sehe was, was Du nicht siehst ...“ ließ sich in den interdisziplinär besetzten Gruppen erfahren, dass es nicht nur die eine „Wahr-Nehmung“ gibt. Grundsätzlich gehen die Disziplinen Architekturgeschichte/Bauarchäologie sowie Kunstgeschichte und Archäologie unterschiedlich an ihre Objekte heran: Während die Studierenden der Architektur sich ihren Befunden zunächst einmal zeichnend und messend nähern, steht bei den Studierenden der Kunstgeschichte und der Archäologie die verbale Beschreibung am Anfang.

Ein Ziel der Summer School war es daher auch, den Blick der jeweils anderen Disziplin kennenzulernen und daran den eigenen nicht nur zu schärfen, sondern zu komplettieren, um eine vollständigere Wahrnehmung von Objekten und Räumen zu ermöglichen.

Dies sei gelungen, betont die Mitorganisatorin der Summer School Dr. Barbara Uppenkamp vom Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Hamburg und präzisiert: „Besonders das Zeichnen als Methode hat für viele der Kunsthistoriker und Archäologen neue Wege eröffnet, sich über die genaue Wahrnehmung einem Objekt anzunähern. Auch die Architekten haben von der Zusammenarbeit profitiert, da der verbale Austausch den eigenen Blick erweiterte.“
Red.
 
 
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