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Januar 2016, Nr. 81

CAMPUS



Kontakt:

Prof. Dr. Robert Blick
Center for Hybrid Nanostructures
Universität Hamburg

t. 040.42838-5672
e. rblick"AT"physnet.uni-hamburg.de

Center for Hybrid Nanostructures. Foto: BWFG

Center for Hybrid Nanostructures. Foto: BWFG

CHYN: Richtfest für interdisziplinäres Nanoforschungszentrum in Bahrenfeld

Am 17. Dezember 2015 wurde auf dem Campus Bahrenfeld der Rohbau für das neue Forschungsgebäude der Universität eingeweiht: Das Center for Hybrid Nanostructures (CHYN) ist ein weltweit einzigartiges interdisziplinäres Projekt im Bereich der Nanowissenschaften und der Nanotechnologie. Für die geplanten Experimente am CHYN mussten besondere bauliche Maßnahmen berücksichtigt werden.

Der Neubau in Bahrenfeld bietet rund 4.650 qm Nutzfläche für Labors und Büros. Acht Arbeitsgruppen des Instituts für Nanostruktur- und Festkörperphysik (INF) werden zukünftig hier forschen. Das Baubudget beläuft sich auf rund 61 Millionen Euro und wird von der Freien und Hansestadt Hamburg sowie vom Bund finanziert.

Speziallabore für komplexe Anforderungen

Das Besondere an dem neuen Forschungsgebäude in Bahrenfeld ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Physik, Chemie, Biologie und Medizin werden hier zukünftig Nanostrukturen erforschen.

Dafür sind Speziallabore mit besonderen baulichen Maßnahmen zum Schwingungs- und Erschütterungsschutz, eine hohe thermische Stabilität sowie geregelte Luftfeuchtigkeit und Staubfreiheit erforderlich. So wird es zum Beispiel ein so genanntes Reinlabor mit 628 Löchern im Boden und in der Decke geben. Die spezielle Luftzirkulation und Filterung sorgt für eine möglichst staubfreie Arbeitsumgebung.

Großes Potenzial für neue Anwendungen in Medizin und Biologie

Zielsetzung der Arbeiten am CHYN ist die Erforschung und Anwendung von Strukturen auf der Nanometerskala, den sogenannten Nanostrukturen. Diese Nanoteilchen haben eine Größe von wenigen Atomen bis zu 100 Nanometern (ein Nanometer ist ein Millardstel Meter).

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im CHYN sind dabei auf die Verbindung von nanoelektronischen und biologischen Materialien spezialisiert. Die dabei entstehenden hybriden (gemischten) Nanostrukturen bieten ein immenses Potenzial für neue Anwendungen in Medizin und Biologie. Zum Beispiel könnten in Zukunft kleinste bioelektronische Implantate zerstörte Sinneszellen ersetzen und Menschen Sehen, Hören oder das Bewegen von Armen oder Beinen wieder ermöglichen.

Der Bereich Nanophysik ist essenzieller Bestandteil des hochschul- und strukturpolitischen Forschungsschwerpunktes „Materie und Universum“ der Universität Hamburg. Er soll mit der Ansiedelung des CHYN in Bahrenfeld eng an die dortigen Aktivitäten der Universität angebunden und weiter gestärkt werden.

Der Baufortschritt lässt sich im Internet über eine Webcam und einen Blog verfolgen:

PM/Red.
 
 
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