UHH Newsletter

Juli 2010, Nr. 16

CAMPUS

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Lothar Collatz lehrte an der Universität Hamburg als Professor der Angewandten Mathematik, Foto: Elfriede Liebenow Fotografie, Hamburg



Kontakt:

Prof. Dr. Gerhard Opfer
e. gerhard.opfer-at-math.uni-hamburg.de

Zum 100. Geburtstag des Mathematikers Lothar Collatz

Einer der frühen Pioniere des wissenschaftlichen Rechnens und der numerischen Mathematik wäre am 6. Juli 2010 hundert Jahre alt geworden: Lothar Collatz, von 1952 bis 1990 Professor an der Universität Hamburg.
Collatz, der am 6. Juli 1910 in Arnsberg/Westfalen geboren wurde und sein Staatsexamen bei Richard von Mises und Erwin Schrödinger ablegte, wechselte 1952 nach Stationen in Karlsruhe, Darmstadt und Hannover an die Universität Hamburg, wo er nicht nur das Institut für Angewandte Mathematik aufbaute, sondern auch von 1958 bis 1972 Direktor des Rechenzentrums der Universität war. Von 1952 bis zu seiner Emeritierung 1978 – und noch weit darüber hinaus – lehrte er in Hamburg als Professor der Angewandten Mathematik.

Einer der ersten Computer an einer deutschen Hochschule

Mit einer IBM 650, dem ersten serientauglichen Computer überhaupt, setzte er 1958 einen der ersten Computer an einer deutschen Hochschule ein. Sein Spezialgebiet war die Angewandte Mathematik. In vielen seiner Arbeiten und Bücher geht es um die Umsetzung von Anwendungsproblemen in (heute von Computern) ausführbare Gleichungen..

Das Collatz-Problem

Sein Name wird heute vor allem mit einem mathematischen Problem assoziiert: dem Collatz-Problem, das bis heute ungelöst ist. Die Problemstellung ist auch bekannt als (3n+1)-Problem: Man nehme eine beliebige natürliche Zahl. Ist diese gerade, wird sie halbiert, ist sie ungerade, wird mit 3 multipliziert und 1 addiert. Das Verfahren wird mit der entstandenen Zahl fortgesetzt. Collatz‘ Vermutung lautet: Bei beliebiger Startzahl endet der Algorithmus immer mit den drei Zahlen 4, 2 und 1. Vgl. www.rzbt.haw-hamburg.de Bewiesen werden konnte diese Vermutung bislang jedoch nicht.

Bedeutend und bis heute wissenschaftlich noch weitgehend unaufgearbeitet ist sein umfangreicher Nachlass, der im Archiv der SUB bewahrt wird.

Am 26. September 1990 starb Lothar Collatz in der Hafenstadt Warna in Bulgarien während einer Konferenz über Computeranwendungen in der Mathematik.

Weitere Informationen:

www.heise.de

www.math.uni-hamburg.de


Red.
 
 
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