Patricia in Dublin
Ich durfte an einem der schönsten Uni-Campus Europas studieren und habe es sehr genossen. Die Mensa dort sieht aus wie die große Halle von Hogwarts, der Long Room (die bekannte Bibliothek) ist bei jedem erneuten Betreten beeindruckend und das ganze Campus-Gelände lädt mit seinen großen Grünflächen und seinen vielen modernen Arbeitsplätzen im Herzen der Stadt zum Verweilen ein.
Ich fand meine Zeit auch insofern bereichernd, als dass ich in einem Land war, welches aufgrund seiner Sprache und Geschichte theoretisch Teil der englisch/amerikanischen Kultur ist, im Curriculum aber nur sehr wenig Beachtung findet. Ich wählte daher Seminare, die irische Literatur und (zeitgenössische) Kunst der Insel behandelten und habe viel dazugelernt – auch im Hinblick auf Großbritannien und die USA. Darüber hinaus empfand ich es als Bereicherung, einen anderen Umgang im wissenschaftlichen Arbeiten kennenzulernen, sei es fachlich oder organisatorischer Natur.
Ich habe aber mehr als nur fachliches Wissen gelernt. Vielmehr habe ich in dem halben Jahr einen großen persönlichen Entwicklungsfortschritt gemacht, da ich mich (und man sich generell) mit ganz neuen Herausforderungen konfrontiert sah (z.B. Wohnen, Essen, Leben), die eine gewisse Anpassung erforderten. Gleichzeitig war ich auch viel spontaner, wenn es darum ging, an den Wochenenden etwas zu unternehmen, wegzufahren etc. Man ist in so viel verschiedenen Momenten auf sich selbst angewiesen, was gleichzeitig etwas wirklich Schönes ist, weil man sich in solchen Situationen enorm weiterentwickelt.
Ein letzter Gedanke gilt den Menschen, die ich in meiner Zeit dort kennenlernen durfte. Sie kamen aus aller Welt, viele natürlich aus Europa, aber fast noch mehr aus den USA, einige aus asiatischen Ländern, einige aus Australien. Man hat sehr schnell Freundschaften geschlossen, die schwer vergleichbar sind mit Freundschaften, die man in seiner Heimat hat. Ich meine damit, dass man schnell viel Zeit miteinander verbracht hat, tiefe Gespräche über die eigene oder des anderen Kultur und Hintergründe geführt hat und man zusammen eine Stadt (und Land) kennengelernt hat, in der niemand einen Heimvorteil hatte.
Ich bin für meine Zeit, die ich in Dublin verbringen durfte, extrem dankbar. Es war nicht alles immer einfach oder toll, sondern auch durchaus mal nervenaufreibend. Aber die vielen Eindrücke, die ich sammeln durfte, haben mir ein großartiges halbes Jahr beschert, von dem ich lange werde zehren können. Ich kann eine solche Erfahrung nur jeder und jedem wärmstens empfehlen.
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