7. Juni 2007
Das Ende der Aufstiegsgesellschaft
Das Consulat Général de France und das Institut für International und Interkulturell Vergleichende Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg laden ein zu einem Vortrag:
Prof. Dr. Agnès van Zanten, Paris
La fin de la méritocratie: les choix éducatifs des classes moyennes
Das Ende der Aufstiegsgesellschaft: die Bildungswege der Mittel- und Oberschicht
(Vortrag in Französisch mit Übersetzung von Didier Gammelin)
am Donnerstag, dem 14. Juni 2007, um 18.00 Uhr
in der Universität Hamburg, Von-Melle-Park 8, Raum 207.
Wenn man unter „Aufstiegsgesellschaft“ ein System versteht, in dem soziale Positionen ausschließlich aufgrund von Fähigkeiten und Leistungen des Einzelnen vergeben werden, so hat es weder in Frankreich noch in anderen nationalen Kontexten jemals ein solches System gegeben. In den letzten dreißig Jahren beobachten wir eine neue Phase der Beschränkung von Chancen. Zu den Ursachen dafür gehören die Entwicklungen am Arbeitsmarkt und die Abwertung der Bildungszertifikate, die mit ihrer Vermehrung verbunden ist. Aber es gibt auch Effekte einer „parentocratie“ – das soll besagen: des mehr oder weniger großen Handlungsspielraums, den Eltern unterschiedlicher sozialer Herkunft besitzen und nutzen. – Agnès van Zanten wird Ergebnisse aus einer französischen Untersuchung vorstellen, in der die unterschiedlichen Strategien sichtbar wurden, mit denen Eltern verschiedener sozialer Herkunft den Bildungsgang ihrer Kinder beeinflussen. Es zeigte sich, dass diese unterschiedlichen Strategien zur Zementierung der Chancenungleichheit beitragen.
Agnès van Zanten ist Soziologin und Forschungsdirektorin am Nationalen Zentrum für sozialwissenschaftliche Forschung (CNRS). Sie arbeitet am Soziologischen Forschungsinstitut für sozialen Wandel, das zum Institut für Politikwissenschaften (IEP) in Paris gehört. Sie lehrt im Materstudiengang „Vergleichende Politik- und Gesellschaftswissenschaften“ und leitet am CNRS das Netzwerk zur interdisziplinären Analyse von Bildungspolitik.
Für Rückfragen:
Jean-Pierre Tutin | Prof. Dr. Ingrid Gogolin |