30. Januar 2007
Universitätsleitung verurteilt Zerstörungsaktion im Hauptgebäude
Die Universitätsleitung hat die Aktion, bei der heute eine Büste im Foyer des Hauptgebäudes der Universität Hamburg zerstört wurde, scharf verurteilt. Auch zahlreiche Mitglieder der Universität schlossen sich dieser Meinung an. Das Präsidium ist sich der Vergangenheit der Universität Hamburg und ihrer daraus erwachsenen historischen Verantwortung bewusst. Die Universität hat sich stets offen mit ihrer NS-Geschichte auseinandergesetzt und nicht zuletzt deshalb ihre Hörsäle nach während der Nazi-Herrschaft verfolgten oder ermordeten Universitätsmitgliedern benannt. Aus dem selben Grund hat sich die Universität dafür entschieden, die Büste aus nationalsozialistischer Zeit nicht zu verstecken, sondern im Eingang des Hauptgebäudes sichtbar aufzustellen. Entscheidend ist, dass die Büste von Rektor Albert Wigand nicht allein steht, sondern dass ihm gegenüber die Büste Emil Wolffs postiert ist. Emil Wolff war bereits vor 1933 einer der wenigen Professoren, die der nationalsozialistischen Propaganda nicht folgten und die Nationalsozialisten kritisierten. Nach dem zweiten Weltkrieg war Wolff der erste Rektor der wieder eröffneten Universität. Universitätspräsidentin Prof. Dr.-Ing. habil. Monika Auweter-Kurtz: „Wenn es den Aktivisten darum gegangen wäre, an während der NS-Diktatur verfolgte oder ermordete Universitätsmitglieder durch eine Gedenktafel zu erinnern, hätten sie ihren Vorschlag im Akademischen Senat einbringen können. Stattdessen haben sie den Weg der Sachbeschädigung gewählt und damit entlarvt, worum es ihnen eigentlich ging: öffentliches Aufsehen zu erregen, bei dem auf geschmacklose Weise versucht wurde, die Opfer der NS-Herrschaft zu missbrauchen.“
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