UHH Newsletter

November 2012, Nr. 44

VERANSTALTUNG

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Johann Frers (1895-1952) leitete 1938/39 den NS-Dozentenbund und wurde 1945 aus der Universität entlassen. Seine Entnazifizierungsakte war eine der von Guhl untersuchten Akten. Foto: Staatsarchiv Hamburg, 221-11, Ed 821



Kontakt:

Anna Groeben, M.A.
Junge Hamburger Geschichtswissenschaft
t. 040.42838-2583
e. jhg.geschichte-at-uni-hamburg.de

Anton F. Guhl
Historisches Seminar der Universität Hamburg
e. anton.guhl-at-uni-hamburg.de

Weitere Informationen unter: http://netzwerk.hypotheses.org/vorlesungsreihe

„Junge Hamburger Geschichtswissenschaft“: Ein Forum für Nachwuchsforschung

Zum fünften Mal findet im Wintersemester 2012/13 die Vortragsreihe „Junge Hamburger Geschichtswissenschaft“ statt. Jeden zweiten Montag präsentieren Doktorandinnen und Doktoranden des Historischen Seminars ihre Forschungsarbeiten. Zielgruppe sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Studierende und interessierte Laien. Der Eröffnungsvortrag für die aktuelle Reihe von Anton F. Guhl thematisierte seine Forschung über die Entnazifizierung Hamburger Professoren.
Bereits seit 2009 gibt es das Netzwerk „Junge Hamburger Geschichtswissenschaft“ (JHG) – ein Zusammenschluss von Doktorandinnen und Doktoranden des Historischen Seminars der Universität Hamburg. Die Gründungsfrage war schlicht: Wie kann man ein Forum schaffen, das die verschiedenen Forschungsbereiche des Seminars verbindet und jungen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern kontinuierlich die Möglichkeit zum Austausch gibt?

Vortrag vor Kolleginnen und Kollegen sowie interessierten Laien

Die Antwort war eine Vortragsreihe, die sich inzwischen erfolgreich etabliert hat. Neben jungen Forschenden wird auch ein fachfremdes Publikum angesprochen, etwa durch die Kooperation mit dem Verein für Hamburgische Geschichte. Immer im Wintersemester wird alle zwei Wochen, jeweils am Montagabend, eine Präsentation gehalten: Der Nachwuchs stellt seine aktuellen Forschungsprojekte und Ergebnisse vor. Die Vorträge dauern 60 Minuten, anschließend wird mit den Zuhörerinnen und Zuhörern diskutiert.

Die Doktorandinnen und Doktoranden bekommen so Vortragspraxis und können ihre Methoden bzw. Thesen zur Diskussion stellen – bevor die Arbeit final abgegeben wird. Zudem verfolgt die JHG neben der Schaffung eines Forums auch das Ziel, die thematische Bandbreite der Forschung des Hamburger Historischen Seminars darzustellen, denn die Vorträge decken die verschiedenen Epochen, Regionen und Forschungsmethoden ab. Vom Modebewusstsein im Jugoslawien der 1960er Jahre bis zu frühmittelalterlicher Glaskunst reichen in diesem Semester die Themen.

Erstes Thema: Die Kultur des „Persilschein“-Schreibens

Im Wintersemester 2012/13 steht die Vortragsreihe unter dem verbindenden Motiv „Bilder“. Den Auftakt machte am 22. Oktober Anton F. Guhl, Doktorand und Lehrbeauftragter am Historischen Seminar. Er promoviert bei Prof. Dr. Rainer Nicolaysen zum Thema „Die Entnazifizierung des Lehrkörpers der Hamburger Universität nach dem Zweiten Weltkrieg“. Dazu untersucht er die Entnazifizierungsakten der Lehrenden, die annähernd vollständig im Staatsarchiv Hamburg zugänglich sind.

In seinem Vortrag ging er insbesondere auf die von ihm analysierten, sogenannten „Persilscheine“ ein – schriftliche Verbürgungen Dritter für die Beschuldigten in den Entnazifizierungsverfahren. Guhl erklärte den Zuhörerinnen und Zuhörern anhand anschaulicher Beispiele, wie sich damals eine regelrechte Kultur des Persilschein-Schreibens entwickelte und auch stark belastete Nationalsozialisten mühelos Entlastungszeugnisse von ihren Kollegen erhielten.

Weitere Vorträge im Wintersemester 2012/13

Weiter geht es am 19. November mit dem Vortrag von Lutz Schröder, in dem er die Präsentation historischer Inhalte in heutigen Computerspielen thematisiert. Statt der in Teilen der Forschung noch immer verbreiteten Ansicht, dass vor allem Geschichtsfälschung betrieben wird, soll anhand zweier Beispiele (Napoleon: Total War, Assassin‘s Creed: Brotherhood) aufgezeigt werden, mit welchen Stilmitteln die Vergangenheit in einer virtuellen Umgebung simuliert wird und welche Rolle der Spieler/die Spielerin innerhalb dieser zugewiesen bekommt.

Weitere Vorträge aus dem breiten Forschungsspektrum des Historischen Seminars finden immer montags statt, von 18 bis 20 Uhr in der Edmund-Siemers-Allee 1, Hörsaal K.

19.11.12
„Forge a new nation and conquer the globe“ – Strategiespiele für den PC zwischen Unterhaltung und Erinnerungsprägung von Lutz Schröder, M.A

03.12.12
Zwischen antiker Glaskunst und gotischen Fensterbildern – Lebensumstände und Werke frühmittelalterlicher Glasmacher von Martin Zimmermann, M.A.

17.12.12
Flucht in Film und Fernsehen – Das Bild von Flüchtlingen und Vertriebenen im Ost-West-Vergleich. Ein Gastvortrag von Alina Laura Tiews, M.A. (Münster / Berlin)

14.01.13
Eine heidnische Bedrohung? Das Sarazenenbild der Christen am Vorabend der Kreuzzüge von Norman Bade, M.A.

28.01.13
Praxis macht (Hoch)schule – Service-Learning an US-amerikanischen Hochschulen (1971 – 1999) von Anna Groeben, M.A.

Red.
 

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