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September 2016, Nr. 88

CAMPUS



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Jürgen Lüthje
Universitätspräsident von 1991 bis 2006
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Gemeinsam mit seiner Ehefrau Hannelore hat Prof. Dr. Dr. h.c. Helmut Greve zahlreiche Vorhaben der Universität gefördert. Foto: UHH/Arbeitsstelle Universitätsgeschichte

Gemeinsam mit seiner Ehefrau Hannelore hat Prof. Dr. Dr. h.c. Helmut Greve zahlreiche Vorhaben der Universität gefördert. Foto: UHH/Arbeitsstelle Universitätsgeschichte

Mut machender Mäzen in schwierigen Zeiten: Jürgen Lüthje erinnert an Helmut Greve, den bedeutenden Förderer der Universität Hamburg

Mit Professor Dr. Dr. h.c. Helmut Greve verstarb im Juli 2016 der Ehrensenator der Universität Hamburg, der ihre Entwicklung am tatkräftigsten gefördert hat. Über zwei Jahrzehnte lang hat er in den 90er Jahren und nach der Jahrtausendwende die Wissenschaft in Hamburg überaus wirksam unterstützt. In einer schwierigen Zeit der Universität hat er dem Wissenschaftsstandort Hamburg bleibende Impulse gegeben.

Gemeinsam mit seiner Ehefrau Prof. Dr. h.c. Hannelore Greve hat Helmut Greve zahlreiche Vorhaben der Universität gefördert und dadurch seine Wertschätzung für die Arbeit der Universitäts-Mitglieder zum Ausdruck gebracht.

Besonders wertvoll war dieses mäzenatische Engagement, weil es in eine Zeit fiel, in der die staatliche Politik der Universität beispiellose Einsparungen abforderte und irreparable Einschnitte zumutete.

Ehepaar Greve stiftete Flügelbauten

Als der Senat der Stadt 1994 wenige Tage vor dem 75-jährigen Jubiläum der Universitätsgründung drastische Kürzungen des Haushalts der Universität beschloss, die ihr in den folgenden 10 Jahren insgesamt ein Drittel aller Stellen und Mittel entzogen, stiftete das Ehepaar Greve die Flügelbauten zur Ergänzung des Hauptgebäudes. Mit einem Wert von 35 Millionen Euro war das die bis dahin größte private Zuwendung an eine deutsche Universität.

Schon vorher hatten die Eheleute wissenschaftliche Vorhaben und medizinische Einrichtungen des UKE gefördert. Auf der Grundlage ihres mennonitischen Glaubens finanzierten sie viele Jahre eine Stiftungsdozentur zur Theologie der Friedenskirchen. Die Gründung einer Wissenschaftlichen Akademie in Hamburg machte das Ehepaar Greve möglich, indem es deren Haushalt drei Jahre lang finanzierte.

Auch künftig dotiert die Greve-Stiftung den Hamburger Wissenschaftspreis jeweils mit 100 Tsd. Euro. Eine Stiftungsprofessur ermöglicht dem UKE die Erforschung seltener Krankheiten.

Die geplante Errichtung eines weiteren Gebäudes für die Universität wurde nicht verwirklicht, weil die Stifter die Planungen des Senats zur Verlagerung der Universität in das Hafengebiet als Missachtung ihres Willens empfanden, die Universität mit der Stiftung der Flügelbauten endgültig im Herzen der Stadt zu verankern.

Mit der Ergänzung des Hauptgebäudes durch die Flügelbauten hat der Verstorbene ein bundesweit einzigartiges kulturwissenschaftliches Zentrum ermöglicht, in dem er fortleben wird.

Gastbeitrag von Jürgen Lüthje
 

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