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Februar 2016, Nr. 82

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Prof. Dr. Anita Engels
Institut für Soziologie

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International bekannt wurde Ève Chiapello durch ihr mit Luc Boltanski veröffentlichtes Buch „Der neue Geist des Kapitalismus“. Foto: Guillaume Braunstein

International bekannt wurde Ève Chiapello durch ihr mit Luc Boltanski veröffentlichtes Buch „Der neue Geist des Kapitalismus“. Foto: Guillaume Braunstein

Anneliese Maier-Forschungspreis eingeworben: Französische Wirtschaftssoziologin kommt an die Universität Hamburg

Die Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften hat einen Anneliese Maier-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung mit einem Preisgeld von 250.000 Euro für Professorin Ève Chiapello eingeworben. Die französische Wirtschaftssoziologin wird in den nächsten Jahren für mehrere Forschungsaufenthalte an die Universität Hamburg kommen.

Ève Chiapello ist seit 2013 Forschungsdirektorin an der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) in Paris. International bekannt wurde sie durch ihr mit Luc Boltanski veröffentlichtes Buch „Der neue Geist des Kapitalismus“. Sie beschäftigt sich als Wissenschaftlerin vor allem mit der Kritik des Kapitalismus und dem weitreichenden Prozess der Finanzialisierung, also der Änderung wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Praktiken und Entscheidungen durch den Einfluss finanzwirtschaftlicher Kenntnisse und Regelungen.

Internationales Forschungsnetzwerk zu Finanzialisierungsprozessen

Ève Chiapello wird in den nächsten Jahren für Forschungsprojekte und Konferenzen an das Centrum für Globalisierung und Governance (CGG) der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften kommen. Der erste Aufenthalt ist für Herbst 2016 geplant. Ihre wissenschaftliche Gastgeberin an der Universität Hamburg ist Prof. Dr. Anita Engels, die sie für den Preis nominiert hatte.

Vom CGG aus wird Ève Chiapello ein internationales Forschungsnetzwerk aufbauen, das sich der vergleichenden Forschung von Finanzialisierungsprozessen widmet. Geplant sind zudem Forschungsprojekte an der Universität Hamburg mit Prof. Engels zum Thema Finanzialisierung der ökologischen Krise, die sich insbesondere in Märkten für Treibhausgase zeigt, sowie mit Dr. Lisa Knoll zum Thema Finanzialisierung von Sozialpolitik. Von besonderem Interesse ist hier das sogenannte „Social Impact Investing“. Darunter sind private Investitionen in soziale Projekte zum Wohle der Gemeinschaft zu verstehen, wie sie sich in den liberalen Ökonomien Großbritanniens und den USA seit einigen Jahren etabliert haben.

Anneliese Maier-Forschungspreis

Der Anneliese Maier-Forschungspreis wird an Geistes- und Sozialwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus dem Ausland verliehen, die von Kooperationspartnern an deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen nominiert werden. Er ist mit 250.000 Euro dotiert und soll die Forschungskooperationen mit Fachkolleginnen und -kollegen in Deutschland finanzieren. Das Preisgeld wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gestiftet. Die Preisverleihung findet am 8. September 2016 in Berlin statt.

PM/Red.
 
 
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