UHH Newsletter

Dezember 2011, Nr. 33

CAMPUS

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Das thailändische Leporello-Manuskript von 1874 enthält die dichterische Version einer buddhistischen Legende. Bild: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, Cod. orient. 509



Kontakt:

Prof. Dr. Jörg B. Quenzer
Asien-Afrika-Institut, Abt. für Sprache und Kultur Japans

t. 040.42838-7203
e. joerg.quenzer-at-uni-hamburg.de


Prof. Dr. Michael Friedrich
Sprecher des Sonderforschungsbereichs 950 „Manuskriptkulturen in Asien, Afrika und Europa“
Asien-Afrika-Institut, Abt. für Sprache und Kultur Chinas (ChinA)

t. 040.42838-5736
e. michael.friedrich-at-uni-hamburg.de


SFB-Website: www.manuscript-cultures.uni-hamburg.de/

Von Homers Ilias bis zum thailändischen Horoskop: Ausstellung seltener Manuskripte aus über 2000 Jahren

Seit Sommer dieses Jahres gibt es den Sonderforschungsbereich 950 „Manuskriptkulturen in Asien, Afrika und Europa“ an der Universität Hamburg. Zu diesem Anlass haben die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg und das Asien-Afrika-Institut ihre Archive geöffnet. Noch bis zum 8. Januar sind in der Staatsbibliothek seltene Beispiele historischer und zeitgenössischer Handschriften zu sehen.
Jahrhundertealte arabische Koranmanuskripte, hebräische Bibelhandschriften aus dem Mittelalter, ein über 2000 Jahre altes Papyrusfragment von Homers Ilias: Das Manuskript – die Handschrift – hat die Kulturen der Welt lange vor dem Buchdruck wesentlich geprägt. Auch heute noch spielen Handschriften in vielen außereuropäischen Kulturen eine wichtige Rolle.

Mit historischen und zeitgenössischen Manuskripten aus Asien, Afrika und Europa befasst sich der interdisziplinäre Sonderforschungsbereich 950 „Manuskriptkulturen in Asien, Afrika und Europa“ am Asien-Afrika-Institut, der im Sommer 2011 seine Arbeit aufnahm und zusammen mit Partnerinstitutionen im In- und Ausland die Manuskriptkulturen dreier Kontinente historisch und vergleichend erforscht. So analysieren Informatiker beispielsweise Schriftstücke mit IT-Methoden, um herauszufinden, ob zwei Texte vom selben Schreiber stammen.

Verborgene Schätze

Für die Ausstellung „Faszination Handschrift“ in der Staats- und Universitätsbibliothek stellen die Archive des Asien-Afrika-Instituts und der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg über 50 Exponate zur Verfügung.

„Die Ausstellung zeigt nicht überwiegend Manuskripte aus Europa, wie man es aus anderen Ausstellungen kennt, sondern neben europäischen Handschriften viele verborgene Schätze und seltene Stücke aus weiter entfernten Teilen der Welt“, erläutert der Japanologe Prof. Dr. Jörg B. Quenzer vom SFB 950.

Palmblätter und Maulbeerpapier

So werden nicht nur hebräische Handschriften aus der Hebraica-Sammlung der Staatsbibliothek gezeigt – eine der zehn größten Hebraica-Sammlungen in Europa –, sondern auch handbeschriebene Palmblätter aus Südindien, die zu einem Ring gerollt als Amulett getragen werden.

Ein zeitgenössisches thailändisches Manuskript aus Maulbeerpapier enthält Informationen, die der Erstellung von Ehepartnerhoroskopen dienen. Neben der Präsentation der kostbaren Handschriften informiert die Ausstellung über die Arbeit des SFB und zeigt computergestützte Verfahren der Bild- und Schriftanalyse von Manuskripten. Zur Ausstellung ist außerdem ein umfangreicher Katalog erschienen, der in der Staatsbibliothek erhältlich ist.
PM/Ch. Knust
 
 
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