Dezember 2011, Nr. 33
CAMPUS
Das thailändische Leporello-Manuskript von 1874 enthält die dichterische Version einer buddhistischen Legende. Bild: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, Cod. orient. 509
Seit Sommer dieses Jahres gibt es den Sonderforschungsbereich 950 „Manuskriptkulturen in Asien, Afrika und Europa“ an der Universität Hamburg. Zu diesem Anlass haben die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg und das Asien-Afrika-Institut ihre Archive geöffnet. Noch bis zum 8. Januar sind in der Staatsbibliothek seltene Beispiele historischer und zeitgenössischer Handschriften zu sehen.
Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat am 13. Dezember 2011 die Ergebnisse des Bund-Länder-Programms für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre bekannt gegeben: Unter den geförderten Hochschulen ist auch die Universität Hamburg. Das Konzept „Universitätskolleg“ wird in den kommenden fünf Jahren (2012–2016) mit 12,8 Mio. Euro aus dem Qualitätspakt Lehre gefördert. Vor dem Hintergrund der stetig wachsenden Diversität der Studierendenschaft will die Universität Hamburg mit dem geplanten Kolleg neue Wege gehen, für die Studieneingangsphase Hilfe bieten und damit den Übergang ins Studium erleichtern.
In der Ende November veröffentlichten Sonderauswertung des Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) schneidet die Universität Hamburg in den Fächern Anglistik/Amerikanistik, Betriebswirtschaftslehre (BWL), Volkswirtschaftslehre (VWL) und Erziehungswissenschaft als besonders forschungsstark ab. Im Fach VWL punktet sie darüber hinaus auch in Internationalität und Anwendungsbezug von Lehre und Forschung.
Am 6. Dezember 2011 verkündete die Forschungs- und Wissenschaftsstiftung Hamburg, welche Projekte der Hamburger Hochschulen sie bis zu drei Jahren fördert: Von dreizehn Anträgen bewilligte sie sechs – vier davon von der Universität Hamburg. Das Ergebnis spiegelt die Vielfalt der Forschung an der Universität wider: Gefördert wird die Forschung zu Krebstherapien, Interkonfessionalität in der Frühen Neuzeit, Wissenschaftlichem Rechnen sowie zu Fragen rund um Energiespeicherung und -nutzung.
Wie lässt sich mit einer Handvoll persönlicher Kontakte, der Bitte um Unterstützung und einer abstrakten Idee ein Beitrag für den politischen Wandel in Ägypten leisten? Das fragten sich sechs Studierende der Islam-, Religions- und Erziehungswissenschaft der Uni Hamburg im vergangenen März. Ihre Antwort: Ein Wahl-O-Mat für die ersten ägyptischen Wahlen nach Mubaraks Sturz. Sie gründeten die Projektgruppe Liqa, arabisch für: „Begegnung“ – im Oktober waren sie wieder in Kairo und stellten den „Electionnaire“ vor.
Mit wenigen Klicks die richtige Partneruniversität für ein Auslandsstudium finden – das ermöglicht die Moveon-Datenbank auf den Webseiten der Abteilung Internationales, die seit Mitte November freigeschaltet ist. Studierende, die ins Ausland gehen wollen, können so aus 601 Austauschmöglichkeiten in 282 Hochschulen in 53 Ländern, die derzeit an der Universität Hamburg bestehen, das passende Angebot auswählen.
Sterne beobachten ist eine uralte Wissenschaft. Diese Beobachtungen auf Fotoplatten zu fixieren, ist seit mehr als einem Jahrhundert möglich. Vor genau 100 Jahren nahmen Hamburger Astrophysiker die erste Fotoplatte vom Bergedorfer Gojenberg aus auf. Die Sternwarte hat zur Feier dieses Ereignisses am 1. Dezember 2011 eine Online-Datenbank mit 3.700 Himmels-Aufnahmen freigeschaltet.
An der Hamburger Sternwarte beginnt mit dem Experiment SHIPS (Solar Hidden Photon Search) eine neue Ära astronomischer Beobachtungen: die Suche nach Versteckten Photonen. Versteckte Photonen sind eine Klasse bisher kaum erforschter Elementarteilchen von möglicherweise fundamentaler physikalischer und astrophysikalischer Bedeutung. Die mysteriösen Teilchen könnten für bislang noch rätselhafte Phänomene im Weltall verantwortlich und eventuell Bestandteile der Dunklen Materie sein.
Gastgeber gesucht: An der Universität Hamburg wird eine Vermittlungsstelle für temporären Wohnraum geschaffen. Das neue Angebot richtet sich an internationale Gastwissenschaftler und Gastwissenschaftlerinnen, die für einen Forschungsaufenthalt an die Universität kommen – und oft lange nach einem Zuhause suchen müssen. Die Idee: Hauptmieter oder Wohnungseigentümer werden zu Gastgebern auf Zeit. Eine Möglichkeit, die sich bezahlt macht.
In diesem Jahr ist es gelungen, mit Prof. Gerard ‘t Hooft einen besonders prominenten Referenten für die jährlich stattfindenden Carl Friedrich von Weizsäcker-Vorlesungen zu gewinnen. Prof. ‘t Hooft, der am Spinoza Institut der Universität Utrecht lehrt und forscht, wurde 1999 zusammen mit seinem Lehrer Martinus Veltmann für grundlegende Arbeiten zur Quantenfeldtheorie mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet.
So lautet die Vision: Nobelpreisträger und andere Spitzenwissenschaftler/innen kommen zu Besuch an das Zentrum für Optische Quantentechnologien (ZOQ) und forschen für einige Wochen gemeinsam mit Bachelor-Studierenden der Universität Hamburg in dafür eigens eingerichteten Laboren. Das Zentrum für Optische Quantentechnologien bietet neue Möglichkeiten der Begegnung von Spitzenforschern mit jungen Wissenschaftler/innen und Studierenden. Am 1. Dezember wurde das Zentrum auf dem Forschungscampus Bahrenfeld feierlich eröffnet.
VERANSTALTUNGEN
Die gemeinsame Tagung von „Konferenztag Studium und Lehre“ und „Campus Innovation“ fand zum vierten Mal statt und war ein voller Erfolg: 530 Interessierte besuchten am 24. und 25. November das Curio-Haus. Innovationen in Studium und Lehre, neue Lehrkonzepte, eLearning und eCampus waren Gegenstand zahlreicher Vorträge. Die Präsentation guter Praxis-Beispiele und Podiums-Diskussionen wie die mit Lehrpreisträgern der Universität Hamburg standen ebenfalls auf dem Programm der diesjährigen Veranstaltung.
CAMPUS
Traditionell werden Neuberufene jährlich an der Universität in feierlichem Rahmen willkommen geheißen. Seit 2011 werden an der Universität Hamburg auch neu eingestelltes Technisches und Verwaltungspersonal und neue wissenschaftliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen feierlich empfangen. Am 23. November begrüßte Präsident Prof. Dr. Dieter Lenzen den neuen wissenschaftlichen Nachwuchs im Foyer des Ostflügels im ESA 1.
Neue Geschäftsführerin in der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften (MIN) ist Dr. Brigitte Klamroth. Seit Ende November 2011 führt sie die Geschäfte eine der größten Fakultäten der Universität Hamburg.
+ + + 25 Jahre Förderung für geisteswissenschaftliches Projekt an der Universität Hamburg + + + Dr. Hauke Flores von AWI und UHH erhält Fördermittel der Helmholtz-Gemeinschaft für neue Forschergruppe + + + Große Ehre für KlimaCampus-Meteorologen: Isaac Newton Institut gibt grünes Licht für hochkarätiges Wissenschaftsprogramm + + + HA-Beilage der Universität Hamburg gewinnt European Newspaper Award + + + Frauenförderprogramm Pro Exzellenzia: Workshop-Programm für 1. Halbjahr 2012 verfügbar + + + Gewinnerinnen des Gesundheitsgewinnspiels stehen fest + + +
Editorial
Liebe Mitglieder der Universität,
liebe Leserinnen und Leser,
ein bewegtes Jahr für die Universität neigt sich dem Ende zu.
Die Universität Hamburg ist und bleibt eine sehr gute Universität, wie Sie es zum Beispiel im Bericht über den Sonderforschungsbereich „Manuskriptkulturen in Asien, Afrika und Europa“ nachlesen können.
Mit der Einrichtung des Zentrums für optische Quantentechnologien und dem neuen Astroteilchenteleskop ist die UHH technisch gesehen sogar der Zukunft einen Schritt voraus. Einen gewichtigen Beitrag dafür, dass dies auch so bleiben wird, werden die neuen wissenschaftlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen leisten, die kürzlich auf einer eigens für sie vorgesehenen Veranstaltung offiziell begrüßt wurden.
Dieses und vieles mehr finden Sie im neuen Newsletter. Viel Vergnügen beim Lesen und Ihnen allen eine schöne Weihnachtszeit sowie ein erfolgreiches Jahr 2012!
Ihre Rosemarie Mielke
Vizepräsidentin