UHH Newsletter

Juli 2012, Nr. 40

CAMPUS

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Strittige Fragen – festgemacht. Foto: Christoph Reiffert



Kontakt:

Prof. Dr. Jürgen Oßenbrügge
Institut für Geographie
t. 040.42838-5221
e. ossenbruegge-at-geowiss.uni-hamburg.de


Dipl.-Geogr. Sandra Enderwitz
Geographisches Institut, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
t. 0431.880-1302
e. enderwitz-at-geographie.uni-kiel.de


Link zum Tide-Beitrag: www.tidenet.de/programm/mediathek-radio/Mediathek_radio.html

Neuer Wohnraum oder Grünflächen: Studierende schlüpfen in die Rolle von Stadtplanern

Wohnraum ist knapp und ein teures Gut in einer Stadt wie Hamburg, daher hat die Schaffung von Wohnraum oberste Priorität. Doch was ist, wenn neuer Wohnraum Grünanlagen verdrängt, Kleingärten verschwinden müssen, weil Häuser gebaut werden sollen? Ein solches stadtplanerisches Problem besteht in Hamburg-Nord. Studierende des Instituts für Geographie der Universität Hamburg haben jetzt versucht, es in einem Planspiel zu lösen. Am 25. Juni schlüpften sie im Bezirksamt Hamburg-Nord in die Rollen verschiedener Interessenvertreter, um neue Lösungsansätze für die Flächennutzung bzw. Nachverdichtung in einer wachsenden Metropole zu finden.
Derzeit plant der Bezirk Hamburg-Nord ein neues Wohnquartier am Stadtpark mit 1350 Einheiten. Es gilt als das größte Stadtentwicklungsprojekt im Bezirk Nord. Auf dem Gebiet liegen 330 Kleingarten-Parzellen, die weichen müssten. Vor diesem aktuellen Hintergrund gingen die Studierenden der Frage nach, ob in Hamburg-Nord die Schaffung neuen Wohnraums oder die Ausweitung urbaner Grünflächen von größerer Bedeutung ist. Auch 20 interessierte Bürgerinnen und Bürger waren ins Bezirksamt gekommen, um mit den angehenden Stadtplanerinnen und Stadtplanern zu diskutieren.

Hamburg soll grün bleiben

Am Ende der zweistündigen Veranstaltung waren sich die Studierenden über die Bedeutung des Wohnungsbaus für eine wachsende Stadt wie Hamburg einig. Sie forderten jedoch unter anderem, erst vorhandenen Wohnraum aufzustocken, bevor Grünflächen für Neubauten umgewandelt werden. Unversiegelte, begrünte Flächen müssten künftig bei der Stadtplanung eine größere Rolle spielen, weil sie Hitzebelastung und Extremniederschläge als Folgen des Klimawandels ausgleichen können. Neubauten sollten nur mit Fassaden- oder Dachbegrünung möglich sein, um das städtische Mikroklima positiv zu beeinflussen.

Die Studierenden plädierten außerdem für ein stadtökologisches Gesamtkonzept, das auch die Frage nach der Zukunft der städtischen Kleingärten beantwortet. Im Rahmen ihrer Abschlussarbeiten wollen nun einige Studierende ihre Ergebnisse vertiefen.

V. Griehl
 
 
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