UHH Newsletter

Oktober 2010, Nr. 19

CAMPUS

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Wie lange muss eine Ampel gelb zeigen? Schülerinnen knobeln. Foto: UHH/Raupach



Kontakt:

Christine Neumann
Universität Hamburg
Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften
Referentin für Studiengangsmarketing und Schulkooperation im Studiendekanat
Bundesstr. 55
20146 Hamburg

t. 040.42838-4484
e. christine.neumann-at-uni-hamburg.de

Infos zur Mathematischen Modellierungswoche

Alltagsfragen in Zahlen übersetzen:
Vierte Mathematische Modellierungswoche für Jugendliche

Rund 200 Oberstufen-Schülerinnen und -Schüler aus Hamburg und der Metropolregion haben sich vom 27. September bis zum 1. Oktober 2010 an der Universität mit mathematischen Modellen beschäftigt, die Antworten auf alltagsnahe Fragen geben. Betreut wurden sie bei der vierten Mathematischen Modellierungswoche von Studierenden und Lehrenden der Mathematik und der Erziehungswissenschaft. Das Konzept zu diesem Projekt wurde vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft ausgezeichnet.
Ziel der Projektwoche ist, Jugendliche für ein Studium der Mathematik zu begeistern. Professor Claus Peter Ortlieb vom Zentrum für Modellierung und Simulation im Fachbereich Mathematik: „Während unserer Modellierungswoche stellen die Jugendlichen fest, dass Mathe gar nicht so lebensfern ist, wie sie aufgrund ihrer Unterrichtsthemen annehmen.“ Das ist für viele eine neue Erfahrung, wie eine 17-jährige Schülerin bestätigte. „Im Unterricht bekommen wir gesagt, was wir ausrechnen sollen. Das Spannende an der Modellierungswoche ist aber, dass wir die mathematische Erklärung eines Alltagsphänomens selbst herausarbeiten.“

Formeln für gelbe Ampeln und brennende Wälder

Als Aufwärmübung entwickelten die Jugendlichen Lösungen dafür, wie lange die Gelbphase einer Ampel dauern muss, um Autos genug Zeit zum Bremsen zu geben und gleichzeitig den Verkehrsfluss zu erhalten. An den Folgetagen arbeiteten die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen an Knobelaufgaben wie diesen: Wie plant man einen Windpark für eine optimale Stromausbeute? Nach welchem Rechenmodell können Männer und Frauen beim Olympischen Zehnkampf gerecht bewertet werden? Wie bekämpft man einen Waldbrand am besten? Diese in der Realität hoch komplexen Praxis-Probleme hatte der Fachbereich Mathematik zuvor schülergerecht aufbereitet.

Ebenfalls im Blick: Studierende des Lehramtes Mathematik und Lehrkräfte

Neben der Begeisterung junger Leute für die Mathematik ist ein weiteres Ziel des Projekts, die Aus- und Fortbildung von Mathematiklehrenden zu verbessern. Während des Sommersemesters haben sich Mathematik- und Lehramtsstudierende mit der Vorlesung „Mathematische Modellierung“ inhaltlich vorbereitet. Im kommenden Wintersemester erfahren angehende Lehrende sowie ausgebildete Lehrer und Lehrerinnen gemeinsam, wie das Thema Modellierung für den Unterricht aufbereitet werden kann. Ihr neues Wissen können sie in der Praxis anwenden, indem sie in den Modellierungswochen Schulgruppen betreuen.

Preisgekrönte Zusammenarbeit

Die Professoren Claus Peter Ortlieb und Jens Struckmeier sowie Projektkoordinatorin Christine Kaland aus dem Fachbereich Mathematik organisieren die Modellierungswochen gemeinsam mit Professorin Gabriele Kaiser aus dem Fachbereich Erziehungswissenschaft, Fachdidaktik Mathematik. Das Konzept entstand in Kooperation mit vier weiteren Hamburger Hochschulen und der Initiative Naturwissenschaft & Technik NaT. Die Modellierungswoche wird finanziell vom Stifterverband gefördert, nachdem das Gesamtkonzept im Februar die Jury des Wettbewerbs „Nachhaltige Hochschulstrategien für mehr MINT-Absolventen“ überzeugt hat. Die NaT-Initiative engagiert sich für den naturwissenschaftlich-technischen Nachwuchs und fördert hierfür den praxisbezogenen Unterricht an Schulen.

Die Modellierungswoche ist ein Angebot von vielen, mit dem die Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften Schülerinnen und Schüler für die MIN-Fächer gewinnen möchte. Während dieser Woche sowie u. a. bei Ferienkursen zu Physik, Chemie und Informatik sind im September und Oktober insgesamt rund 600 Jugendliche zu Gast an der Universität Hamburg.

C. Kieke
 
 
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