UHH Newsletter

Dezember 2012, Nr. 45

INTERVIEW

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Prof. Dr. Dieter Lenzen, Präsident der Universität Hamburg. Foto: UHH/Dichant



Kontakt:

Christiane Kuhrt
Pressereferentin des Präsidenten

t. 040.42838-1804
e. christiane.kuhrt-at-uni-hamburg.de

„Ich wünsche uns die Kraft, den richtigen Weg zu gehen“ – Interview mit Präsident Dieter Lenzen

2012 ist viel passiert an der Universität Hamburg: Exzellente Forschung, personelle Veränderungen im Präsidium, der Umzug der Präsidialverwaltung in den Mittelweg oder auch die Gründung der „German U15“ – einem Zusammenschluss deutscher Universitäten. Viele Gründe, um mit Universitätspräsident Dieter Lenzen auf die vergangenen zwölf Monate zurückzublicken und einen Ausblick auf 2013 zu wagen.
Herr Prof. Dr. Lenzen, das Jahr 2012 ist fast vorbei: Was waren für die Universität die wichtigsten Ereignisse?

Diese Frage wird jedes Mitglied der Universität auf seine Weise beantworten. Für mich gehört dazu, dass wir es weiterhin gemeinsam schaffen, die zahlreichen Reformprojekte, die sich zu verzweigen beginnen, erfolgreich weiter zu führen. Das war im letzten Jahr der Fall. Hinzu tritt die Wahl eines neuen Kanzlers, aber auch Erfolge wie die Einwerbung von zwei Clustern im sogenannten Exzellenzwettbewerb oder die erfolgreiche Berufung von Professor Fehrenbach auf eine Alexander von Humboldt-Professur in der Kunstgeschichte.

Die Gründung des Hamburg Centers for Health Economics gehört ebenso dazu, wie der Aufbau des Universitätskollegs. Die Reihe ließe sich fortsetzen. Für die Verwaltung dürfte der wichtige Schritt die Zusammenführung im Mittelweg sein, die schon jetzt erkennbar werden läßt, dass die Arbeit erleichtert und die Kommunikation verbessert werden.

Abseits der öffentlichen Wahrnehmung, welches Ereignis oder welche Veranstaltung sind Ihnen persönlich besonders in Erinnerung geblieben?

Erinnerungsschätze abseits der öffentlichen Wahrnehmung sollen dort bleiben. Es gibt viele davon. Sie haben mit Menschen zu tun, denen ich begegnen durfte und die mir ihre Freundlichkeit gezeigt haben.

Ein wichtiges Thema war ja auch die Gründung der „German U15“, in der sich forschungsstarke Universitäten aus Deutschland zusammengeschlossen haben. Was sind die konkreten Ziele des Vereins?

Ich bin froh, dass die Initiatoren von U15 die Universität Hamburg in ihren Kreis aufgenommen haben. Es ist ein Kreis der großen Volluniversitäten, der keineswegs im Gegensatz zur Hochschulrektorenkonferenz, sondern eher vergleichbar mit dem Verbund der Technischen Universitäten (TU 9), solche Themen verfolgen will, die insbesondere ihn betreffen.

Dazu gehört allen voran die Neugestaltung des Verhältnisses zur Medizin, die in vielen Universitäten in eine Abseitslage jenseits der Gesamtuniversität geraten ist. Aber auch der Erhalt des Charakters einer Volluniversität und ein entsprechendes Auftreten gegenüber der Politik wird ein Ziel sein. Wichtig ist festzuhalten, dass die Verbindung der Mitglieder von U15 keinesfalls der Versuch sein soll, einen elitären Sonderclub zu gründen, der noch am Ende im Gegensatz zu anderen stünde. Gegensätze sind das, was wir in dieser Zeit am wenigsten benötigen.

Welche Rolle wird die Universität Hamburg bei den U15 spielen – zum Beispiel im Vergleich zu den Hochschulen aus München und Heidelberg?

Die Universität Hamburg ist im Verbund der U15 eine Universität wie alle anderen auch. Niemand hat die Absicht dort Hierarchien aufzubauen. Ganz im Gegenteil wird es auf die kollegiale Kommunikation und dergleichen ankommen, von der der Erfolg abhängig ist. Dazu gehört besonders der Austausch über Erfahrungen im Umgang mit ähnlichen Problemen. Das wird überhaupt das Wichtige sein: Sich gegenseitig zu unterstützen im Austausch von Erfahrungen im Umgang mit Politik, mit Öffentlichkeit und bei der Lösung von Problemen, die mit dem Typus von Universität verbunden sind, dem an Grundlagenforschung und allgemeiner Menschenbildung gelegen sein muss.

Welche Projekte stehen außerdem für 2013 auf dem Plan?

In unserem Flur hängt die sogenannte „Reformtapete“, die inzwischen etliche kennen. Es ist ein großes Plakat, auf dem unsere wichtigen Reformprojekte in ca. 3x2 Metern aufgedruckt sind, wie wir versuchen wollen, sie durch die Jahre dieser Amtszeit hindurch bis 2016 zum Erfolg zu führen.

Was würden Sie sich für die Universität im neuen Jahr wünschen?

Ich wünsche uns die Fähigkeit, den richtigen Weg einzusehen, die Kraft, diesen Weg zu gehen und die Bereitschaft, darauf zu verzichten, die anderen auf diesem Weg wegzustoßen, sondern sich auf diesem Weg zu unterstützen, falls wir müde werden.
Red.
 
 
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