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September 2015, Nr. 77

CAMPUS



Kontakt:

Tina Wiesner
Projektbüro Angewandte Sozialforschung

t. 040.42838-7259
e. tina.wiesner"AT"wiso.uni-hamburg.de

Im Projektbüro Angewandte Sozialforschung helfen Studierende gemeinnützigen Einrichtungen. Foto: C. Mangold

Im Projektbüro Angewandte Sozialforschung helfen Studierende gemeinnützigen Einrichtungen. Foto: C. Mangold

Lernen in der Praxis – im Projektbüro Angewandte Sozialforschung helfen Studierende gemeinnützigen Einrichtungen

Welche Ansprüche haben Menschen mit einer körperlichen Behinderung an Sporthallen? Was macht eine Sporthalle barrierefrei? Diese und mehr Fragen stellten zwei Studierendengruppen im Rahmen des Methodenkurses ihres sozialwissenschaftlichen Studiums nicht nur sich, sondern auch der Zielgruppe. In Zusammenarbeit mit dem Hamburger Sportbund bearbeiteten sie die Forschungsfragen sowohl qualitativ via Fokusgruppeninterviews als auch quantitativ mit Fragebögen. Das alles ermöglichte das Projektbüro Angewandte Sozialforschung.

Das Gestalten eigener Forschungsprojekte ist in den Methodenkursen der Sozialwissenschaften seit Jahren etabliert. In diesem Jahr konnten durch das Projektbüro Angewandte Sozialforschung zusätzlich Praxiskooperationen organisiert werden.

Theoretisches Wissen praktisch anwenden

In Zusammenarbeit mit dem Projektbüro war es gelungen, für drei der acht sozialwissenschaftlichen Methodengrundkurse Forschungsanliegen zu gewinnen‚ die „aus dem richtigen Leben“ stammen – also von nicht-wissenschaftlichen Akteuren aus der Stadt an die Wissenschaft herangetragen wurden. Bei der Abschlussveranstaltung des Methodenkurses am 8. Juli wurde die Bilanz dieser Praxisprojekte gezogen

„Das Ziel des Seminares ist, dass die Studierenden lernen, das in Vorlesungen vermittelte methodische Wissen anzuwenden“, erklärt Tina Wiesner vom Projektbüro Angewandte Sozialforschung. Empirische Sozialforschung solle in der Praxis erlebt werden. „Im Mittelpunkt stehen die konkreten Fragen, Erfahrungen und Erlebnisse der Studierenden, die im Verlauf der Umsetzung des Forschungsprojektes aufkommen“, so Wiesner.

Mit Problemen in der praktischen Umsetzung umgehen lernen

In der Abschlusssitzung gaben die Studierenden Rückmeldung zu der Zusammenarbeit – an die Dozentinnen und Dozenten, aber auch an die Partnerorganisationen. Die Studierenden berichteten etwa, dass die Praxispartner von der Befragung manchmal Dinge gewollt hätten, die mit wissenschaftlichen Grundsätzen nicht vereinbar seien.

Vor allem aber zeigten die Rückmeldungen die überwiegend positiven Seiten der Kooperationen: „Man kann zu jedem Thema so viele Fragen stellen, da war es gut, dass die Erwartungen vom Partner dazu kamen und man sah, was für ihn mehr und was weniger relevant ist“, erklärte eine Studentin.

Die Forschungsergebnisse werden nun in Projektarbeiten ausgewertet und festgehalten. Doch bereits jetzt steht für die Studierenden, die mit dem Sportbund kooperiert hatten, eine Erkenntnis fest: Barrierefreiheit ist ein Begriff, der je nach Art der Beeinträchtigung mit anderen Bedürfnissen besetzt ist. So hätten manche Befragten geäußert, zu niedrige Temperaturen in der Sporthalle seien für sie eine große Barriere, da sie beim Sport im Rollstuhl in der kalten Halle frieren. Andere hingegen sprachen sich gegen zu warme Temperaturen aus, da sie nicht schwitzen dürfen.

Wertvollste Quelle: die Zielgruppe

Ein beteiligter Student äußerte: „Ich hoffe, mit der Arbeit etwas bewegen zu können, z.B. dass die Barrierefreiheit in Hamburger Turnhallen in Zukunft nur noch direkt mit Betroffenen diskutiert und beurteilt wird.“

C. Mangold/Red.
 

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